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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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verliebt?“ Sie zwinkerte mir zu .
    „Hmm, na ja ...“, sagte ich lächelnd und dachte an die vergangenen Abende.
    „Hätt’ ich nie von dir gedacht. Dass du auf einen Typen wie den stehst.“
    Was gab es an Björn auszusetzen? Ich fand ihn klasse.
    „Ich hab gehört, dass er noch nie eine Freundin hatte. Und besonders anziehend sieht er auch nicht gerade aus. Oh – entschuldige. Das war nicht sehr nett von mir.“ Steff biss sich verlegen auf die Lippe.
    „Ich finde, er sieht toll aus. Absolut mein Typ“, erklärte ich. Steff vermochte ihre Abneigung nicht zu verbergen.
    „Du meinst, ich bin die erste, mit der er...“ Ich kicherte. „Also das glaube ich im Leben nicht.“
    Niemals hätte ich mit einer meiner anderen Schwestern ein solches Gespräch geführt. Aber Steff war eben Steff. Dass sie jedoch so offen über Liebesangelegenheiten sprach, wunderte mich denn doch. Schließlich war auch sie nicht gerade gut auf die Männer zu sprechen, auch wenn sie keine Extrem-Hasserin war wie die anderen drei. Freiwillig hätte ich ihr nichts über Björn und mich erzählt, schließlich stand mein guter Leumund in der WG auf dem Spiel – wenn sie nicht schon alles gewusst hätte. Woher eigentlich? Ob sie uns beobachtet hatte? So musste es wohl gewesen sein.
    „Wo hast du Björn und mich denn zusammen gesehen?“ , wollte ich wissen.
    „Björn? Wer ist denn Björn?“ , fragte Steff überrascht.
    „Der, mit dem ich ... Ja – aber wen meintest du denn?“
    „Karl. Victoria beschwerte sich gestern Nachmittag, dass du ihn verführt und total durcheinander g e bracht hättest. Ich hab’s nicht geglaubt, der Typ ist wirklich total daneben, deshalb wollte ich’s aus deinem Mund hören.“
    „Nee ... Mit Karl ... da ist nichts weiter“, stammelte ich und kam mir saublöd vor.
    „Du bist mir so eine.“ Steff lachte. „Und wer ist Björn?“
    Vor einer Weile hatte ich Steff nach ihren „M ännerhasser-Motiven“ ausgefragt . Dabei kam heraus, dass Steff gar keine Ich-hasse-alle-Männer-Frau war. Vor etwa drei Jahren war sie von ihrem damaligen Freund (mit dem sie auch zusammengewohnt hatte) verlassen worden, weil der unbedingt Kunstgeschichte in Paris studieren wollte. Das war ihm wichtiger als seine heimatverbundene Freundin, die auf keinen Fall mehrere Jahre in Frankreich verbringen wollte. Angelo, so hieß Steffs heißblütiger Freund, hatte also seine Koffer gepackt und war abgereist. Er schrieb einige Karten, in denen er sie bat, ihm nach Paris zu folgen. Steff hatte keine beantwortet.
    Enttäuscht und von Männern die Nase voll, war sie in der WG eingezogen und widmete sich mit Hingabe ihrem eigenen Kunststudium. Ich hatte den Eindruck, dass sie Angelo insgeheim noch immer ein bisschen liebte, und deswegen keinen Gedanken an Männer verschwendete.
     
    Feierabend – und ab auf die Piste! Gutgelaunt zogen wir durch ein paar Kneipen der Altstadt und landeten schließlich in einer Diskothek am Stadtrand, die den sinnigen Namen „Hot Dancing Club“ trug. Da war echt die Hölle los. Vor dem eigentlichen Betreten des Schuppens mussten wir eine Gesichtskontrolle und Leibe s visitation über uns ergehen lassen. Dann durften wir rein.
    Drinnen herrschte reges Gedränge. Das Publikum war bunt gemixt. Da waren miniberockte, höch s tens 1 4- jährige Mädchen genauso zu finden wie Herren reiferen Jahrgangs, denen man die gescheiterte Ehe förmlich ansah und die diesen Umstand verzweifelt mit weit aufgeknöpften Hemden, schimmernden Panze r ketten und goldenen Armbanduhren zu kaschieren versuchten.
    Als wir uns einen Weg zur Theke bahnten, rempelte ich versehentlich eine volltrunkene Enddreißig e rin an, die prompt auf die Klappe ging. Als ich ihr, eine Entschuldigung murmelnd, aufhelfen wollte, drohte sie mir eine Tracht Prügel an. Gutgelaunt stürzten Steff und ich uns auf die Drinks und beobachteten das Geschehen.
    Ein langer Lulatsch tanzte mehrere Lieder hintereinander konzentriert durch, ohne seine Umwelt wahrzunehmen. Mit abgehackten Bewegungen folgte er der Musik, und sein Tanz sah so robotermäßig ei n studiert aus, als hätte er ihn daheim stundenlang geprobt. Eine mollige Brünette tanzte von hinten so eng an ihn ran, dass ihr Busen seinen Rücken berührte. Er nahm keine Notiz von ihr, sondern fuhr stoisch mit sei ner Choreografie fort. Die Brünette näherte sich ihm von vorne - v ergeblich. Irgendwann gab sie auf und gesellte sich zurück zu ihren Freundinnen, die sie schadenfroh lachend

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