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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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Gläsern. „Prohoost!“ Welche Sorte Alkohol der Cola beigemixt war, schmeckte ich längst nicht mehr. Mir wurde ein wenig übel, aber nur ein wenig.
    „Wie sieht’s denn mit deiner Milchquote aus?“ , fragte Steff unseren Gönner ernst. Der war verdutzt.
    „Woher ... Wieso? Sieht man mir an, dass ich Landwirt bin?“
    „Dafür hab ich `n Blick“, hauchte Steff mit erotischer Stimme. Ich musste mich umdrehen, ich wusste nicht mehr ein noch aus vor Lachen.
    „Tja, also ... wenn das so ist ...“, begann der Bauer begeistert. „Zweihundertfünfzigtausend Kilo Milchquote, hundertzwanzig Hektar, hundertfünfzig Schweine, alles auf Spaltenboden !“
    „Wow! Da lohnt sich die Einheirat“, jubelte Steff. Darauf tranken wir einen.
    „Aber du hast bestimmt schon ne ganze Menge Bewerberinnen, oder?“ seufzte Steff.
    „Also ... also ... ja, klar. Aber ich hab mich noch nicht entschieden. Ich glaube, die Richtige war bi s her noch nicht da bei.“ Und P rost!
    „Ich heiße Engelbert. Engelbert Kuchenschlecker“, stellte er sich vor.
    „Darf ich dich Berti nennen“, bat Steff lieb .
    „Berti? Ja, gerne. So nennt mich M ama auch manchmal“, rief er erfreut.
    „Deine Mutter ist mir schon jetzt sympathisch“, meinte Steff.
    Und noch einen auf seine Mama! Vollrausch – und das so billig! Plötzlich richteten sich die Spots auf die Bühne am anderen Ende des Schuppens, die Musik wurde gedrosselt. Erst jetzt erfuhren wir von dem adretten Mann im Anzug mit Rose im Revers, dass wir Gäste eines Singleabends waren. Das war uns bisher gar nicht aufgefallen. Aus diesem Anlass sollte jetzt auf der Bühne ein lustiges Spiel stattfinden.
    Wahllos hatte man unter den Gästen ein gut zwanzigjähriges Mädel und ein vom Alter her passe n des männliches Gegenstück ausgewählt. Die beiden stellten sich einander vor. Dann mussten sie Rücken an Rücken die Fragen des schnieken Moderators per Daumenbewegungen beantworten. Wie zu Zeiten des römischen Kaiserreichs: Daumen hoch bedeutete ja, Daumen runter logischerweise nein. Das Mädel kapie r te das Spiel nicht auf Anhieb. Ich auch nicht. Herr Rose-im-Jackett erklärte noch mal von vorn. Ganz lan g sam. Bis auch ich es gerafft hatte. Aha, es ging um Übereinstimmungen. Der junge Mann musste raten, wie der Daumen der Dame antwortete und dies mit seinem Daumen kundtun. Endlich ging es los.
    Mit offenen Mündern verfolgte das begeisterte Publikum die ausschließlich intimen Fragen und die jeweiligen Antworten. Ich fragte mich, wie man freiwillig einen solchen Scheiß vor versammelter Mannschaft über sich ergehen lassen konnte. An Stelle des Mädels wäre ich schon längst von der Bühne gesprungen und hätte die Flucht ergriffen. Unser edler Spender war total fasziniert vom Bühnengeschehen und vergaß darüber sogar die angeblich heiratswillige Frau an seiner Seite. Wir bedienten uns trotzdem von seinem Tablett.
    Jede zweite Frage drehte sich um Sex. Um dem Wort die Schärfe zu nehmen, sprach der Moderator es mit weichem „S“. So hörte es sich an wie die gleichnamige Zahl. Die Fragen wurden ausschließlich dem Mädchen gestellt. War ja auch viel interessanter für das überwiegend männliche Publikum.
    „Hattest du schon mal sechs unter freiem Himmel?“ , wurde das Mädchen gefragt. Dieses kriegte e i nen roten Kopf, schüttelte, ganz die Anständige, ihr Haupt und machte ein eindeutiges Nein-Zeichen. Ihr Hintermann schätzte sie richtig ein. Mann, waren die alle unverdorben.
    „Trägst du manchmal schwarze Unterwäsche?“
    Jetzt musste sie sich outen. Zögernd gab sie es zu. Ja. Der Bauer neben uns fing an zu schwitzen. Er leckte die klitzekleinen Schweißperlen über seiner Oberlippe ungeduldig weg. Was da wohl noch alles kam?
    „Hättest du gern mal sechs mit zwei Männern?“ Na, das wurde ja ganz schön deftig. Eifriges Verne i nen. War doch klar. Schon wieder eine Übereinstimmung! Ob die beiden am Ende zum Traumpaar des Abends ernannt wurden? Wir erlebten es nicht mehr, denn die Übelkeit übermannte mich mit einer solchen Wucht, dass ich dringend das Klo aufsuchen musste. Jetzt bloß kein Kerl auf der Brille oder sonstige unnöt i ge Verzögerungen. Mein Anliegen duldete keinen Aufschub.
    Danach ging es mir etwas besser. Aber nur etwas. Steff, meine liebe Schwester, reichte mir feuchte Tücher und hielt meine Hand.
    „Nach Hause“, keuchte ich.
    Die frische Luft draußen tat mir gut. Wir mussten noch ein ganzes Stück bis zur Bushaltestelle to r keln, für

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