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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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gelatscht. What a man! What a body!
    Reserviert grüßte er zurück, hielt aber keinen Moment in der Bewegung inne.
    „Wollen Sie gar nicht mitspielen?“ , fragte Steff und zwang ihn damit zum Stehenbleiben.
    „Nein. Ich bin absolut unsportlich“, antwortete er steif.
    „So sehen Sie aber gar nicht aus“, entfuhr es Rita. Ihr Gesicht lief prompt knallrot an. Was war mit meiner männerfeindlichen Schwester los? Fand sie den Doc etwa auch flott?
    „Danke schön.“ Holger lächelte Rita freundlich zu. Mich ignorierte er.
    „Ja, dann ...“ Er schickte sich zum Gehen an. Irgendwie war ihm unsere Gesellschaft wohl unang e nehm.
    „Trinken Sie ein Bier mit?“ , lud Steff ihn ein und öffnete bereits eine Flasche.
    „Tja ..., danke.“ Nun musste er stehenbleiben.
    Glucksend rann die Flüssigkeit durch seine Kehle. Verstohlen sah ich seinem Adamsapfel zu. Wir schwiegen.
    „Sind Sie öfter hier?“ , half Steff einem Gespräch auf die Sprünge.
    „Nein. Das erste und letzte Mal. Ich wurde hinterlistig hierher gelotst.“
    „Gefällt Ihnen der Friedheimer See nicht?“ fragte Steff scheinheilig.
    „Doch. Aber ich hab beim Campen lieber Klamotten an.“
    „Recht haben Sie. Dann bekommt man auch nicht so schnell einen Sonnenbrand, nicht wahr, D o ris?“ Steff kicherte und wies auf meinen Hintern.
    Holger grinste spöttisch, ohne mich anzusehen.
    „Wir sind auch das erste Mal hier“, erklärte Rita.
    „Das hab ich mir schon gedacht. Sonst hätte eure liebe Freundin ...“, jetzt warf er mir einen bitterb ö sen Blick zu, „mir heute Morgen wohl kaum so schamlos und schadenfroh beim Ausziehen zugesehen.“ Er war also immer noch wütend deswegen. Wie empfindlich und nachtragend Männer doch sind.
    „Ach, kommen Sie“, verteidigte ich mich. „Ich hatte doch nur Mitleid, weil es mir gestern Abend ganz genauso erging. Mit dem Unterschied, dass mich doppelt so viele Camper anfeuerten .“
    „Doris hat nämlich auch erst in letzter Minute erfahren , dass dies ein FKK-Campingplatz ist.“ Rita lachte.
    „Tatsächlich?“ , fragte Holger, etwas milder gestimmt.
    „So war es“, bestätigte ich. „Grässlich, dieses 'Aaauuuussziiiehnnnn!'-Gebrüll und Geklatsche, nicht wahr?“
    „In der Tat.“ Jetzt grinste er und entblößte dabei sein makelloses Gebiss.
    „Ich habe mich so lange gesträubt, bis mir die Menge die Klamotten eigenhändig vom Leib reißen wollte. Noch'n Bier, Herr Doktor?“ , fragte ich ihn.
    „Gerne.“
    Ich öffnete die Flaschen für ihn und für mich. Rita und Steff nuckelten noch an ihrem ersten herum.
    „Sie sollten eigentlich keinen Alkohol trinken, das schwächt die medikamentöse Behandlung ab“, b e lehrte er mich ernst.
    „Ich bin froh, dass ich wenigstens wieder laufen kann. Darauf kann ich wohl einen trinken, oder?“ meinte ich.
    Er sog an seiner Buddel und prustete plötzlich los. „So was hab ich noch nicht erlebt. Liegt sorglos in der prallen Sonne und merkt nicht, wie der Hintern verschmort.“ Er kriegte sich gar nicht wieder ein.
    „Ich hab nicht sorglos dagelegen“, erwiderte ich beleidigt. „Ich habe geschlafen. Als ich aufgewacht bin, war's schon passiert.“
    „Und sich dann im Gras wälzen und stöhnen: ‚ Hilfe, schnell ein Arzt! Mir brennt die Kiste ! ‘ Huhuhu!“ Er lachte sich bald weg. Schließlich konnte auch ich nicht mehr ernst bleiben und kicherte mit.
    „Sie soll ten als Arzt mehr Ernsthaftigkeit an den Tag legen, wenn es um die Leiden Ihrer Patienten geht“, empfahl ich.
    „Sie sind nicht meine Patientin“, stellte er grinsend fest. „Ich habe Ihnen für die Behandlung nichts berechnet.“
    „Ich finde das Siezen blöd“, warf Steff ein.
    „Ich heiße Holger“, sagte der Doc, bevor wir Mädels uns vorstellten.
    Steff gab noch einen aus. Allmählich wurde mir schwummerig.
    „Wie gehst du denn jetzt aufs Klo?“ , erkundigte sich Holger. „Sitzen kannst du wohl vorerst verge s sen, oder?“
    „Herr Doktor, Sie sind indiskret“, wies ich ihn zurecht.
    „Gehört zu meinem Beruf“, entgegnete er.
    Die fröhliche Miene gefror in meinem Gesicht. Mein Boss kam direkt auf uns zu. Oh nein! Um Hi m mels Willen nein! Noch hatte er mich nicht gesichtet.
    Holger lachte schon wieder schallend. Ich wollte ihm bedeuten, sich zu beherrschen, aber er mis s verstand das und grölte noch lauter.
    „Was ist denn, Doris? Du bist ja schon wieder ganz grün im Gesicht. Genau wie heute Mittag.“ Steff gackerte.
    „Da kommt ...“, stammelte ich.

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