Männer unerwünscht (German Edition)
Keiner hörte mich.
„Vielleicht weiß unser Medicus Rat?“ , witzelte sie. „Doris wird gelegentlich grün, woran kann das li e gen?“ Alle amüsierten sich königlich.
Er kam immer näher. Am liebsten hätte ich mich in Luft aufgelöst.
„Grünes Gesicht, roter Hintern. Meine Diagnose lautet: multicoloriertes, ernstzunehmendes Hautle i den, das bei unsachgemäßer Behandlung die Gehirnfunktion beträchtlich einschränken, ja, sogar zum vol l ständigen Erliegen bringen kann. Vor allem bei übermäßigem Alkoholgenuss.“
In diesem Moment stand Bruno vor mir. Er erkannte mich, seine schlampige Angestellte, erst auf den zweiten Blick.
Mit in die Seiten gestemmten Händen und wütend zusammengekniffenen Augen baute er sich vor mir auf, als würde ich ihm absichtlich bei seine m Freizeit vergnügen auflauern. Nackt, wie ihn der Herrgott geschaffen hat. Der Anblick glich einer Horrorvision, ähnlich derer, die Susi und ich uns schon dutzendmal ausgemalt hatten. Ich dachte an meine Arbeitskollegin und an das, was ich ihr am Montag zu berichten ha t te. Und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Fräulein Sackkkkibts kkeine anderen Ckampinkplätze hier in der Kekend, oder warum taucht sie auskerechnet hier auf?“ , fragte er meinen flachen Busen.
Holger brüllte vor Lachen. „Was ist das denn für einer?“ , rief er respektlos.
Ich gab ihm keine Antwort, sondern wandte mich an meinen Brötchengeber.
„Hätte ich geahnt, dass ich Sie hier treffen würde und dazu auch noch nackt, dann wäre ich mit S i cherheit zu Hause geblieben.“
Das war eine Spur zu frech, und Bruno quittierte es mit zornigem Blick und aufeinander gepressten Lippen. Plötzlich wurde er sich seiner Nacktheit und dem daraus resultierenden Autoritätsverlust bewusst. Er bedeckte seinen kleinen Hanselmann mit den dicken Wurstfingern und stammelte ein „Wir sprechen uns am Montack“, bevor er sich vom Acker machte. Ich sah ihm nach, wie er zehn Meter weiter von einer Horde Frauen in deren Mitte aufgenommen wurde. Holger hatte sich noch immer nicht eingekriegt.
„Das war mein Chef“, klärte ich ihn auf und nahm einen Schluck aus der Flasche. Nun verschlug es ihm die Sprache.
„Dein ... waas? Du Ärmste! Was für ein abscheulicher Typ. Wieso beleidigt er dich und sagt Sack zu dir?“ , wollte er wissen .
„Weil ich so heiße. Dorissack.“
„Im Ernst? Ungewöhnlicher Name.“ Schon wieder prustete er los.
„Fräulein Sackkkkonnte sich kkkeinen anderen Ckampinkplatz suchen, denn sie wollte ihren Arbei t keber unbedinkt nackckt sehen “, imitierte Holger den Kunze fast perfekt. Er wäre Susi und mir auf der Showbühne im Frühstücksraum herzlich willkommen.
Das Spiel war aus. Die Didi-Elsbeth-Bärbel-Uschi-Herbert-Beatrix-Mannschaft hatte verloren und ließ sich verschwitzt und keuchend vor uns ins Gras fallen. Wir reichten ihnen Getränke.
„Das war knapp“, resümierte Herbert zwischen zwei Rülpsern.
„Knapp, pah!“ Beatrix machte ihrem Ärger Luft. „Hättest du besser aufgepasst und mehr Einsatz g e zeigt, dann hätten wir gewonnen.“ Die Frau war knallhart. Bestimmt hatte sie ihren Sohnemann auf diese Weise durchs Abitur gejagt.
„Aber ich hab doch alles gegeben“, verteidigte sich dieser japsend.
„Ist doch egal“, beschwichtigte die gute Elsbeth. „War doch nur ein Spiel. Hauptsache, es hat allen Spaß gemacht.“ Didi schloss sich nickend der Meinung seiner Gattin an.
Beatrix nicht. So schnell verdaute die eine Niederlage nicht. „Jetzt müssen wir die Grillwürste für alle bezahlen“, klagte sie. Bestimmt zog sie Herbert diese Ausgabe vom Taschengeld ab.
„Lasst uns vorm Essen in den See springen und uns frisch machen“, schlug Uschi vor. Gesagt – g e tan. Die Meute zog von dannen und spülte sich sauber. Wir übrigen machten uns auf dem Weg zum G e meinschaftsgrill und bereiteten das Fest vor.
Holger wich an diesem Abend kaum von meiner Seite. Ein netter Kerl, dieser Doc. Und trinkfest war der.
Irgendwann kippte ich aus den Latschen, weil ich ja den ganzen Abend stehen musste, und es mir nicht wie die anderen vorm Feuer sitzend bequem machen konnte. Natürlich zog ich den Spott der gesamten Campergesellschaft auf mich, denn die Kunde über meinen Allerwertesten hatte sich ruck-zuck verbreitet.
Die Nacht verbrachte ich auf dem Bauch liegend. Dank des anstrengenden Tages hatte ich jedoch die nötige Bettschwere und schlief gut durch, obwohl meine Haut rebellierte.
Als ich am
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