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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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bekomme ich sogar ein Interview mit dem Opfer. Kann sein, dass das eine meiner … Freundinnen einfädeln kann.“
    „Die Woche ist noch lang …“
    „Das ist mir klar. Und auch, dass mein Liebling aus der Chronikredaktion alles tun wird, um mir die Geschichte abzujagen. Aus Prinzip. Und er hat die Unterstützung des Geschäftsführers. Und die vom Fotochef.“
    „Du solltest dich eben nicht immer mit allen anlegen, Mira.“
    „Ich würde viel lieber ins Veneto fahren oder was kochen oder ins Kino gehen … aber ich hab einen Job. Und den will ich gut machen. Warum auch immer.“
    „Ich werde tun, was in meiner Macht steht. Wir sollten uns um zwei in der Redaktion treffen. Ich hoffe, ich kann dann noch sprechen. Mir kommt vor, meine Backe bläst sich gerade enorm auf.“
    „Danke! Nimm noch ein wenig Lachgas! Und bring mir für alle Fälle auch welches mit!“
    Er lacht. Er lacht schon wieder.
    SMS.
„Komm runter. Vesna“
.
    Superkryptische Botschaft wieder einmal. Runter vom Lachgas? Ich will ihr schon zurückschreiben, aber es ist doch praktischer, schnell vors Redaktionsgebäude zu schauen. Ich nehme für alle Fälle meine Tasche und renne durchs Großraumbüro. Es ist heute nur spärlich besetzt. Wie meist am Tag, an dem das „Magazin“ rauskommt. Der nächste Redaktionsschluss in wunderbarer Entfernung. Nützt mir nichts.
    Vesna steht tatsächlich vor der Tür.
    „Ich habe Neuigkeiten, die man kann nicht übers Telefon oder Mail sagen. Würden zu viele gerne wissen.“ Sie macht eine Pause. Sie weiß, dass sie mich damit wahnsinnig macht. Ich versuche mich in Schweigen.
    „Du willst Nachricht nicht hören?“
    Ich schweige weiter.
    Sie spielt mit ihrem Mobiltelefon, murmelt.
    „Also, was ist?“, platzt es aus mir heraus. Bei diesem Spiel bin ich chancenlos gegen sie.
    „Thomas Pauer hat alle über Lebensumstände getäuscht. Er ist Österreicher.“
    „Er hat ein Jahr in Österreich studiert. Publizistik.“
    „Nein, er ist Österreicher, er hat österreichischen Pass und er lebt meistens in Villa bei Korneuburg. Gemeinsam mit Frau, zwei kleinen Kindern und Schwiegermutter.“
    „Und warum hat er in Wien dann ein Hotelzimmer?“
    „Das eben ist unter anderem die Frage“, fährt meine Freundin fort.
    „Und warum tut er so, als wäre er Deutscher?“
    „Er hat gearbeitet in Deutschland, zirka zwanzig Jahre. Und vielleicht man hat gefunden, deutscher Mann macht für Bestseller mehr her als österreichischer Mann.“
    Ich will schon zur Ehrenrettung der Österreicher ansetzen, stoppe dann aber. Wäre auch ein wenig lächerlich.
    „Warst du bei der Villa? Ist seine Frau da?“
    „Ich habe gehabt genau drei Stunden Zeit. Du hast gesagt, ich soll klären, ob er in U-Haft ist. Ich habe gemacht viel mehr, was willst du noch?“
    Ich grinse und winke zwei Redakteurinnen zu, die an uns vorbei ins Gebäude gehen. „Dir traue ich es zu. – Und er hat die ganze Zeit über in Korneuburg gewohnt?“
    „Nein, er hat schon auch Wohnung in Berlin. Er hat vor vier Jahren neue Frau geheiratet, das steht in offizieller Biografie. Sie ist aus Österreich. Das steht nicht, ist aber kein Geheimnis. Ihre Mutter hat Villa. Und seit Kinder da sind, sie sind mehr da als dort.“
    „Wie hast du das herausgefunden?“
    „Vor allem Meldedaten. Und: Sie wollen jetzt Villa sanieren. Da gibt es Zuschüsse. Da man muss Namen und Wohnort und noch viel mehr bekannt geben. Ein paar gute Fragen, ein paar Daten verknüpfen und man erfahrt, wer wo und mit wem wohnt. Ich weiß, warum ich bin mit Schriftlichem so vorsichtig.“
    „Vielleicht ist es längst vorbei mit seiner Ehe und sie ist heim zu Mama. Wäre bei den Sprüchen, die er klopft, kein Wunder. Deswegen hat er auch das Hotelzimmer. Ich muss dich lesen lassen, was er in ‚Mega‘ gesagt hat.“
    „Oder man will nicht, jemand weiß, dass er in Korneuburg wohnt.“
    „Man? Das wäre dann wohl die Verlegerin Farah Seifried. Sie tut eine Menge für sein Image. Er soll als Deutscher auftreten. So einer macht bestenfalls Urlaub bei uns.“
    „Jemand wie Supermann Pauer? Der macht Urlaub in Ibiza und dann irgendwo auf Seychellen mit Tieftauchen und so“, widerspricht Vesna. „Zumindest offiziell.“
    Es gibt freilich noch eine andere Möglichkeit. Die ist weniger spektakulär. „Was, wenn er einfach gern seine Ruhe hat? Alle rennen ihm nach, in Korneuburg kennt ihn keiner.“
    „Jetzt man kennt ihn auch dort“, widerspricht meine Freundin.
    „Das ist wahr, wir

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