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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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sollten dringend hin, bevor die anderen davon Wind kriegen.“
    Vesna wiegt den Kopf. „Wenn es ist nicht schon geschehen. Ich kann gut Sachen verbinden, aber ich glaube nicht, man muss dafür Genie sein. Kommen auch andere auf die Idee. Es reicht, es hat ihn jemand gesehen beim Einkaufen oder beim Spazieren. Der kennt einen Journalisten oder jemanden, der einen Journalisten kennt, und schon …“
    „Pauer beim Einkaufen?“ Ich grinse. „‚Es musste raus aus mir‘, hat er dem ‚Mega‘ gesagt, und das war noch das Harmloseste.“
    Vesna grinst zurück: „Vielleicht er hat Power-Shopping gemeint … – Ich habe bessere Idee: Ich kläre Umfeld in Korneuburg. Inzwischen wir reden mit seiner ersten Frau.“
    „Sag nicht, dass die auch Österreicherin ist?“
    „Ist sie. Er hat ganz jung geheiratet. Noch während Studium. Sie lebt in Wien. Arbeitet in Apotheke.“
    „Und das alles hast du so schnell rausgefunden?“
    „Nicht wirklich ein Problem. Wahrscheinlich sie ist jetzt in Apotheke. ‚Silberner Engel‘, Neunter Bezirk. Habe ich im Internet entdeckt. Ganz legal. Sie heißt auch Pauer, ein paar Daten verbinden, Facebook ansehen, dann noch etwas Erfahrung und Glück und … Fran hat mir gutes Programm geschrieben. Bin schon sehr froh, wenn er ist zurück von Semester in Kalifornien.“
    „He, dein Sohn hat ein ganz seltenes Stipendium für Computerwissenschaft gekriegt.“
    „Schon wahr. Aber er fehlt. Auch für Nachforschungen.“
    Wir gehen einfach rein und sehen uns um. Der „Silberne Engel“ ist keine der großen, prunkvollen Apotheken. Freundliches Ambiente mit der richtigen Mischung aus Neu und Alt. Hohe Regale mit schönen Keramikgefäßen. Ich habe mich immer gefragt, was in denen drin ist. Davor eine moderne Verkaufstheke mit weinrot glänzender Oberfläche. Einige Verkäuferinnen oder Apothekerinnen, einige Kunden. Das heißt, in der Mehrzahl sind es Kundinnen. – Weil Männer weniger Zeit haben? Weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern? Auch das verwendet Pauer gegen uns Frauen: dass wir älter werden. Vesna steuert zielsicher auf eine Frau mit hochgesteckten rötlichen Haaren zu. Anders als Vesna bin ich zu kurzsichtig, um ihr Namensschild zu entziffern. Das also ist Pauers erste Frau. Ihre Figur kann man unter dem weißen Mantel nur erahnen, dick ist sie nicht, auch nicht extrem schlank. Eher Durchschnitt. Wohl Mitte vierzig. Die Kundin, die sie gerade bedient, erkundigt sich ausführlich nach verschiedenen homöopathischen Mitteln gegen Schnupfen. Und dass sie gehört habe, es gäbe für jeden Typ etwas Spezielles, das wirke. Und alles andere wirke nicht.
    „Dann nehmen Sie doch einfach Echinacea. Das ist zwar nicht homöopathisch, aber pflanzlich, es stärkt die Abwehrkräfte. Es ist der Saft des Sonnenhuts.“
    „Und das hilft?“
    Die Frau antwortet mit einer Engelsgeduld. „Es unterstützt. Wenn Sie rasch etwas gegen die Symptome tun wollen, dann gibt’s anderes.“
    „Das ist aber nicht homöopathisch.“
    „Nein. Aber teilweise auf Pflanzenbasis.“
    „Das ist mir zu riskant.“
    „Kommen Sie zu mir rüber!“, ruft uns eine andere Frau hinter der Verkaufstheke zu. Ihr Kunde, ein Mann weit über siebzig, zieht gerade zufrieden mit einem Sack voller Medikamente ab.
    Ich deute Vesna, sie zuckt mit den Schultern, ist sichtlich nicht begeistert, geht dann aber zu der freien Verkäuferin. Hoffentlich entscheidet sich die Frau vor mir endlich, sonst muss auch ich woanders hin. Wir wollten so wenig Aufmerksamkeit wie möglich. Ganz klar ist mir ohnehin noch nicht, wie ich es anlegen werde, mit Pauer-Frau eins über ihren Exmann zu reden.
    Glück gehabt! Die Kundin entscheidet sich für zwei homöopathische Präparate und das Echinacea-Produkt. Sie zahlt, die Apothekerin lächelt mich freundlich an. Jetzt kann auch ich ihr Namensschild lesen: „Mag. Franziska Pauer“.
    Ich beuge mich ein wenig vor. „Mein Name ist Mira Valensky. Bitte schicken Sie mich nicht gleich weg.“
    Sie sieht mich besorgt an, beugt sich zu mir her, flüstert: „Ich kann Ihnen nur Medikamente auf Rezept geben. Wir haben keine Drogenersatzstoffe, die wir so abgeben können, es geht einfach nicht.“
    Ich starre sie einigermaßen fassungslos an. Die hält mich für einen Junkie auf Entzug. – Wie sehe ich heute aus? Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich schüttle den Kopf. „Das ist ein Irrtum, es geht um etwas ganz anderes. Um Ihren ersten Mann.“
    Ihr Lächeln verschwindet. „Wir sind

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