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Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Maennerfallen - Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Welt. Wir haben den Platz schon limitieren müssen. Wer nicht akkreditiert ist, kommt gar nicht rein mit einer Kamera.“
    „Und Fans?“
    „Ich weiß nicht … Wir haben jedes Jahr Tausende Besucher. Wenn, fallen sie nicht auf. Ich hoffe, das bleibt so.“
    „In Österreich war er von einem ganzen Geschwader begeisterter Frauen umlagert, dabei schreibt er ja eigentlich gegen ihre Interessen“, sage ich.
    „Ich habe mich ein wenig vorbereiten müssen, ich werde seine Veranstaltung dolmetschen“, seufzt Angelina. „Ich finde, er dividiert die Frauen geschickt auseinander: in die bösen Feministinnen, die die Männer unterdrücken, und in die guten Frauen, die starke Männer toll finden.“
    Genau das ist es. Mit ein Grund seines Erfolgs.
    „Und er sieht gut aus“, analysiert Angelina weiter.
    „Finde ich eigentlich nicht“, widerspreche ich.
    „Ich auch nicht“, sie lacht. „Aber im herkömmlichen Sinn eben. So ein Paradedeutscher.“ Sie stockt. „Bist du etwa auch wegen ihm da?“
    Na super. Was soll ich jetzt sagen? Die Übersetzerin ist offen, sympathisch, die Festivalleiterin auch. Wenn ich ihnen die Wahrheit sage, habe ich verspielt. Wenn ich lüge … „In gewissem Sinne. Aber nicht als Fan“, sage ich dann.
    Ich merke, wie Angelinas Blick distanzierter wird. „Ich bin Journalistin vom ‚Magazin‘, das hab ich ja auch bei der Akkreditierung angegeben. Ich schreibe über den Fall, ich hab vor einigen Tagen ein großes Interview mit dem Opfer gebracht. – Außerdem werde ich auch übers Literaturfestival berichten, für unsere Kulturseiten.“
    „Na gut. Übersetzerin brauchst du ja keine, wenn es um ihn geht.“
    Ich lächle sie an. „Ich gebe zu, ich wäre nicht hergekommen, wenn es den Pauer und sein Buch nicht gäbe, aber ich finde die Atmosphäre hier großartig. Ich werde Gavoi nicht bloß als Hintergrund für eine Sensationsreportage nutzen, da kannst du ganz sicher sein.“
    „Ich weiß, dass die Liste mit den Interviewanfragen für Pauer ganz lang ist. Hast du schon eines vereinbart?“
    „Halb und halb, in Wien. Er wollte mir ein Interview geben, offenbar, um das, was mir das Opfer erzählt hat, anders darstellen zu können. In dieser Form wird es das sicher nicht spielen. – Außerdem will seine Verlegerin nicht, dass er mit mir redet. Ich hab bislang zu kritisch berichtet.“
    „Na gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Wir haben ihn ja auch eingeladen und jetzt ist er da. – Gibt es sonst noch etwas, das ich für dich tun kann?“
    Der gute Kontakt ist trotzdem abgerissen. Ich hätte doch lügen sollen. – Hätte ich? „Ich fahre ins Hotel. Und dann komm ich wieder, ich will mir die heutigen Veranstaltungen anhören.“ Ich sage nicht dazu, dass ich zwischendurch versuchen werde, herauszufinden, wo Pauer steckt und ob wir am besten gleich reden können. Damit ich es hinter mir habe.
    „Die laufen schon seit zehn am Vormittag.“
    „Was?“
    „Na, die Veranstaltungen. – Vielleicht sehen wir uns ja wirklich. Es sind heute einige sehr interessante Autoren dabei. Auch aus Deutschland.“
    „Hat sich eigentlich herumgesprochen, dass Pauer gar kein Deutscher ist, sondern Österreicher?“
    „Nein, so groß ist da für die meisten der Unterschied nicht. – Er ist gebürtiger Österreicher?“
    „Er ist Österreicher, hat die Staatsbürgerschaft, scheint die meiste Zeit über in der Nähe von Wien zu leben und tut so, als wäre er Deutscher. Seltsam, nicht?“
    Angelina lächelt. „Ich hab in Berlin und Frankfurt studiert. Nicht böse sein, bei vielen gilt Österreich als gemütlich, aber nicht eben am Puls der Zeit. Vielleicht hat es damit zu tun. Und: Der Markt in Deutschland ist um ein Vielfaches größer. Wahrscheinlich ist es gut, wenn der Eindruck entsteht, er ist mittendrin.“
    Das Hotel liegt im Hochtal, gleich neben einem See. Viele niedrige Gebäude, so, wie sie in die Gegend passen. Ich bekomme ein Zimmer ganz hinten in der Anlage, erster Stock, ein hagerer freundlicher Mann begleitet mich, sagt ab und zu etwas auf Italienisch, ich nicke. Ein wenig habe ich davon verstanden. Bilde ich mir zumindest ein. Frühstück scheint es zwischen sieben und zehn zu geben, Mittagessen ab eins. Er sperrt das Zimmer auf und verabschiedet sich. Wie meist in Italien ist es stockdunkel im Raum. Fensterläden gegen die Sonne und die Hitze dicht geschlossen. Es ist beinahe zu kühl hier drin. Ich kneife die Augen zusammen, kann eine Tür erkennen, fummle am Griff, sie ist

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