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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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spreche fließend Sarkasmus, solltest du wissen«, meint der Aussie zu Kate. » Ist wie eine zweite Muttersprache für mich. Oder sogar… meine erste.« Ich registriere ein kaum merkliches Schwanken, was bedeutet, dass er definitiv ein All-day-Trinker ist.
    » Rod!«, ruft einer seiner Freunde. Wir blicken alle hinüber. Circa sieben Australier stehen und sitzen um den nächsten Tisch und sehen zu uns herüber, mit zwei offensichtlich miteinander konkurrierenden Blondinen, die coole, rein dekorative Filzmützen tragen und beschützend über die Männer wachen.
    » Lass die Mädels in Ruhe«, schaltet sich einer aus der Gruppe ein, ein sehr großer und ebenso attraktiver Australier. » Du machst ihnen nur Angst. Das hier ist eine professionelle Meisterschaft. Wir brauchen heiße Zuschauerinnen.«
    » Der findet uns heiß!«, raunt Kate mir zu und kichert leise.
    Ich habe keine Zeit zu antworten, da zwei Männer aus der Gruppe plötzlich einen Satz in perfekter Synchronisation nach vorne machen. Jeder nimmt seine Startposition ein und verharrt angespannt, und als eine der » heißen Zuschauerinnen« eine imaginäre Startpistole abfeuert, gleiten sie mit schwingenden Armen vorwärts wie beim Eisschnelllauf.
    Könnte ich es doch nur für Sie aufmalen… Okay, stellen Sie sich Folgendes vor: Machen Sie mit dem rechten Bein einen seitlichen Ausfallschritt. Das linke Bein knicken Sie nach hinten ab in einem Fünfundvierzig-Grad-Winkel. Ihr rechter Arm ist gerade nach hinten gestreckt, der linke schwingt frei vor dem Oberkörper. Schieben Sie nun langsam das linke Bein vor, und verlagern Sie das Gewicht darauf, während Sie mit den Armen ausbalancieren…
    Jetzt bin ich selbst verwirrt. Am besten, Sie googeln » Eisschnelllauf« und sehen sich ein Video auf YouTube oder so an. Sie werden sehen, was ich meine.
    Die beiden Aussies imitieren perfekt Eisschnellläufer, während sie auf dem Gehweg ein bis zwei Meter vorschwingen und wieder zurück und sich immer wieder Blicke zuwerfen wie Rivalen, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Ein dritter Aussie spielt den Kommentator. Der Rest feuert die beiden an.
    » Das ist ja noch abgefahrener als imaginäre rhythmische Sportgymnastik«, sage ich zu Kate.
    Die beiden Kontrahenten liegen jetzt gleichauf. Sie werden schneller und schneller und mimen erste Anzeichen von Erschöpfung, indem sie sich den imaginären Schweiß von der Stirn wischen und laut keuchen. Es ist richtig spannend.
    » UndnunerreichendieLäuferdieZielgeradeundesistein KopfanKopfRennenzwischendenaltenFreundendiehierzum erstenMalKonkurrentensindwerwirdgewinnen?«, spult der Pseudo-Kommentator herunter. Die beiden Pseudo-Eisschnellläufer werfen sich mit letzter Kraft nach vorn in Richtung Ziel, aber plötzlich verliert der eine einen halben Meter und blickt gequält und ängstlich auf seinen gewinnenden Freund. Die Anfeuerungsrufe werden lauter, und ein paar Sekunden später beschließt der Kommentator, dass das Rennen vorbei ist, und erhebt seine Stimme, um das Ergebnis zu verkünden: » UndderGewinnerist RosieLadysandGentlemenRosiehateswiedergeschafftsie htsoausalswäredieserKerlnichtzuschlagenmehrGlückbeimnächstenMalSmithy!«
    Rosie richtet sich auf und tut so, als wäre er völlig erschöpft, aber begeistert von seinem Sieg, und schüttelt triumphierend die Fäuste über dem Kopf. Smithy, der Verlierer, wirkt enttäuscht, macht allerdings ein tapferes Gesicht. Er sieht zu Kate und mir, während wir noch immer laut jubeln und klatschen. » Ich habe immer Pech. Eigentlich müsste diese Phase doch irgendwann mal ein Ende haben«, bemerkt er traurig.
    » Beim nächsten Mal hast du mehr Glück!«, versuche ich ihn aufzumuntern.
    Kate sieht mich besorgt an. » Aber die beschließen doch sicher vorher schon, wer gewinnt, oder nicht?« Sie macht ein sehr verwirrtes Gesicht.
    » Ja, ich denke schon…«, sage ich. » Ist ja kein echtes Rennen. Und keine echte Bahn.«
    Smithy kommt zu uns herüber und schenkt uns ein perfektes Tom-Cruise-Lächeln. Er macht einen durchtrainierten Eindruck wie die meisten australischen Männer, als hätte er als Kind jeden Tag in der Sonne Kricket und Rugby gespielt. Was wahrscheinlich zutrifft. » Keine Sorge, Ladys, Rosie ist zwar schon seit Jahren der König auf dieser Strecke, aber irgendwann werde ich ihn vom Thron stoßen. Das ist mein Traum für die Winterolympiade.«
    » Trainierst du sehr viel?«, fragt Kate ernst.
    » Meint sie das ernst?«, wendet er sich an mich.
    » Ich

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