Männerfrei: Roman (German Edition)
meiner kalten nassen Hand in seiner großen warmen nassen Hand und das Gefühl, dass wir im Gleichschritt laufen. Dann komme ich mir plötzlich vor wie in einer schrecklich kitschigen Szene in einer romantischen Komödie, und ich ziehe meine Hand zurück und tue so, als würde ich sie brauchen, um mir die Nase abzuwischen.
Wir erreichen die Auffahrt von Eddies Elternhaus. Jetzt schüttet es wie aus Eimern, und wir sprinten so schnell wir können zur Eingangstür und stürzen ins Haus. In der Diele treffen wir Sam und Kate, von denen das Wasser heruntertropft und die japsend lachen.
» Bitte, Kinder, versaut mir nicht die ganze Diele«, bittet uns Eddie, der die Treppe mit Handtüchern für uns herunterkommt. » Wir haben uns sehr angeregt unterhalten, während ihr weg wart. Über Kunst und Literatur und Dingensbumens.«
» Ach ja?«, frage ich ungläubig, schnappe mir ein Handtuch und trockne mein Gesicht ab. Ich sehe auf das Handtuch. Ja, überall Wimperntusche. » Ich brauche eine warme Dusche«, sage ich und laufe die Treppe hoch, bevor Jake mein Pandagesicht sehen kann. (Ich weiß, ich bin eitel, aber Sie wissen ja, man muss sein Niveau halten.) Als ich den oberen Treppenabsatz erreiche, höre ich, dass Mitch und Tara eintreffen.
» Warum pisst es eigentlich ständig in dieser Scheißgegend, hm, Edward?«, höre ich Mitch laut schimpfen, bevor ich die Zimmertür hinter mir zumache. Mein benebelter Kopf möchte sich hinlegen und von Jake träumen, doch ich würde es nur versauen (das Bett und meinen Kopf), also marschiere ich direkt ins Bad und ziehe die nassen Klamotten aus. Oh Gott, Bloomies Lederjacke. Ich drapiere sie sorgfältig über der Heizung– die nicht an ist, so dumm bin ich nun auch wieder nicht–, hänge meine restlichen Klamotten über die Badewanne zum Trocknen und nehme eine lange, heiße Dusche.
Kapitel 29
Wenn Sie das nächste Mal in ein Gewitter geraten, gehen Sie anschließend unter die Dusche, dann wickeln Sie sich in ein flauschiges Handtuch und legen sich ins Bett. Das ist einfach saugemütlich. Ich werde mich ein bisschen ausruhen und in Gedanken über Jake schwelgen, ohne schlechtes Gewissen. Es ist mir egal, wenn das gegen die Auszeit verstößt. Ich bin ein bisschen beschwipst, und ich möchte darüber sinnieren, wie unheimlich, unwiderstehlich und unglaublich süß Jake ist. Ich frage mich, ob er Haare auf der Brust hat. Ich frage mich, wie seine Lippen schmecken. Ich fr…
Gerade als ich mich gedanklich in spannenden Fragen verliere, platzt Bloomie herein, gefolgt von Kate.
» Wir sind es, Darling!«, sagt Bloomie und hüpft auf mein Bett. Sie ist auch ein bisschen beschwipst.
» Hallo, Bloocinda«, erwidere ich. » Und, wie hast du den Nachmittag ohne uns überstanden?«
» Nun, es war ab-so-lut fürchterlich«, näselt sie im Stil von Posh Mark und lässt sich neben mich in das Kissen plumpsen. Kate macht es sich zu unseren Füßen bequem. » Eugene und ich haben ein Nickerchen gemacht…«
» Mm-hm. Ich wette, ein ruhiges und erholsames Nickerchen«, mutmaße ich.
» Ja, sehr erholsam, danke, Darling, lieb von dir, dass du fragst… Fraser und Tory waren auch den ganzen Nachmittag im Bett, obwohl, wisst ihr, ich glaube nicht, dass sie viel geschlafen haben. Und Ant und Eddie haben das Tennismatch mit Harriet und Neil ziemlich schnell abgebrochen und danach mit Benoit angefangen zu saufen… Wie war es im Pub?«
» Super«, antworte ich.
» Mitch ist in Tara verknallt«, erzählt Kate. » Und sie in ihn.«
» Und ich glaube, Sam ist in Kate verknallt«, meine ich.
» Und ich glaube, Jake ist in dich verknallt«, kontert sie.
» Quatsch!«, schnaube ich. » Obwohl er ganz… nett ist.«
» Das klingt ja alles hochinteressant«, sagt Bloomie spöttisch. » Ich kann es kaum erwarten, das mit eigenen Augen zu sehen. So, was anderes. Ich habe versprochen, dass wir uns um das Abendessen kümmern. Beeilt euch also mit dem Anziehen, hm?«
Kate klettert vom Bett. » Bin in sieben Minuten zurück zum Schminken«, verspricht sie.
» Okay«, rufe ich ihr nach, während sie die Tür hinter sich zuzieht. » Bloomie, ich muss dir was wegen deiner Lederjacke sagen…«
» Ich kann es mir denken«, entgegnet sie gelassen. » Ein bisschen Regen verleiht ihr nur mehr Charakter.«
Bloomie blättert durch die amerikanische Vogue, die ich mitgebracht habe (immer wenn ich verreise, muss ich ein richtig gutes Hochglanzmagazin dabeihaben, das ist eine Art Sicherheitsnetz), während
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