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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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lächelnd und schlingt die Arme um mich, um mir einen Kuss zu geben, der zu einer recht langen, körperbetonten Knutschsession ausartet. » Okay, danke, du küsst übrigens sehr gut, echt toll… Also, reden wir über deinen Job. Ich weiß, du bist Werbetexterin…«
    » Oh, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Dabei hast du vorhin am Tisch den Unwissenden gespielt…«, sage ich bewundernd, und wir küssen uns wieder.
    » Also…« Er löst sich von mir. » Du bist Werbetexterin. Magst du deinen Job? Was kommt als Nächstes?«
    Ich denke nach. » Ja, ich mag ihn. Ich mag meine Firma und meinen Chef, und ich möchte zu seinem Erfolg beitragen… Allerdings weiß ich nicht, was als Nächstes kommt. Irgendwann in den nächsten dreißig Jahren wird es wahrscheinlich langweilig werden, Reklametexte zu schreiben, um den Leuten irgendeinen Scheiß zu verkaufen, den sie nicht brauchen.« Ich starre einen Augenblick ins Leere. » Aber ich versuche, nicht darüber nachzudenken.«
    » Und was machst du gerne?«, fragt Jake und küsst meine Handfläche. » Du hast übrigens schöne Hände.«
    » Danke. Du solltest mal meine Füße sehen. Nun ja, das Einzige, was ich gerne mache, ist Schreiben. Das ist gut, schließlich werde ich fürs Schreiben bezahlt. Dennoch will ich keine Journalistin sein, wie mir jeder immer vorschlägt, und sonst fällt mir nichts ein. Also versuche ich eben, mir über meine Zukunft keine Gedanken zu machen. Nie.«
    Jake schüttelt den Kopf. » Du hast eine sehr negative Einstellung. Du schreibst also gern. Das ist toll. Schreib doch mal einen Blog oder ein Buch oder so.«
    Ich sehe ihn an und lache. » Ein Buch? Worüber denn? Das ist nicht so einfach… Aber… ja, weißt du, in letzter Zeit schreibe ich viele Kurzgeschichten… Nichts Besonderes, aber vielleicht hast du recht. Ich könnte wirklich einen Blog aufmachen und sie reinsetzen… Und vielleicht werde ich dann von einem Verleger entdeckt, et voilà, ewiges Glück.«
    » Wir haben gerade deine sich selbst erfüllende Prophezeihung definiert. Du wirst als Schriftstellerin dein ewiges Glück finden«, stellt Jake fest.
    » Das erleichtert mich«, entgegne ich.
    » Darf ich deine Geschichten lesen?«
    » Nein«, sage ich. » Auf keinen Fall.« Er lächelt mich an, und wir küssen uns wieder. Nach ein paar Minuten löse ich mich von ihm. Das Reden ist fast so gut wie das Küssen, und ich will von beidem mehr.
    » Ich bete dich an«, meint er und macht gleich darauf ein erschrockenes Gesicht. » Tut mir leid, das war ein bisschen, äh…«
    Ich lächle ihn an, und ein warmes Gefühl durchrieselt mich. » Gut. Das hoffe ich doch.«
    » Eben eingebildet…«, murmelt er, und wir verlieren uns wieder in einem langen Kuss, den ich unterbreche.
    » Erzähl mal was von dir… Was machst du beruflich?«
    » Oh, Cocktailbiest, mein Job ist so langweilig, dagegen sind dreißig Jahre Reklametexte schreiben für irgendeinen Scheiß, den keiner braucht, wie ein Abend im Studio 54 Ende der Siebzigerjahre.«
    Ich muss lachen. » Und warum machst du dann nicht was anderes?«
    Er überlegt. » Ich bin recht gut in meinem Job. Und die meiste Zeit macht er mir auch Spaß, obwohl ich in letzter Zeit zu oft verreisen musste. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, dich in den letzten Monaten ein wenig zu verfolgen, aber ich konnte nicht, und Mitch wollte deine Nummer nicht herausrücken. Er hat gesagt, du würdest ihn sonst kastrieren…«
    » Oh, wie süß«, sage ich. Wir küssen uns wieder.
    Jake löst sich von mir und redet weiter. » Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, mein Job… Und er ermöglicht mir bestimmte Dinge, die mir gefallen, wie überall auf der Welt zu leben, ständig neue Leute kennenzulernen… Ich habe drei Jahre in New York gelebt, und ich würde liebend gerne dorthin zurückgehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese nervige Wirtschaftskrise mir das erlaubt.«
    » Oh, du Glücklicher. Ich würde sterben, um in New York zu leben.«
    » Du würdest die Stadt lieben«, meint er.
    » Wo hast du gewohnt?«, frage ich.
    » Zuerst auf der Upper East Side, dann bin ich zu einem Freund von der Uni gezogen, der in New York arbeitet. Paul. Das war auch in Manhattan, im West Village.«
    » Wie wundervoll«, bemerke ich neidisch.
    Mich überkommt plötzlich das Bedürfnis, alles über ihn zu erfahren. Wir reden und reden und reden, über unsere Familien, unsere Kindheit, über Bücher, Filme und Musik, über unsere Freunde, über London und Reisen

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