Männerfrei: Roman (German Edition)
kommt aus der Kammer und nimmt seine Sonnenbrille ab, während er keucht, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.
Eddie und Laura geben Jake und mir Gummihandschuhe, Lappen, Geschirrtücher und Küchenspray. » Bis später, ihr zwei. Komm, Laura. Komm, Fraser«, meint Eddie und scheucht die beiden in Richtung Garten.
» Oh, Eddie, es tut uns leid. Bist du sauer? Ich verspreche, wir machen hier so gut sauber, wie es im Moment geht, und putzen morgen früh noch mal durch…«
» Schon gut, Süße«, beruhigt er mich und zwinkert mir zu. » Amüsiert euch schön… Ich nehme die beiden mit nach draußen.«
» Er ist nicht sauer«, sage ich und drehe mich zu Jake um, nachdem die anderen die Küche verlassen haben. » Sollen wir anfangen zu putzen?« Das ist nicht die chaotischste Party, die dieses Haus erlebt hat, aber sie rangiert unter den Top Five.
Jake zieht mich eng an sich heran, und wir küssen uns wieder.
» Ich muss mit dir alleine sein«, erklärt er unvermittelt. » Ich kann seit Monaten an nichts anderes denken, und ich will es, jetzt. Wenn wir hierbleiben, werden wir nur die ganze Zeit gestört.«
» Oh, okay«, erwidere ich. Wir lassen die Putzsachen fallen und verlassen küssend und stolpernd die Küche. Die einzige Rückzugsmöglichkeit, die mir einfällt, ist natürlich mein Zimmer, was sofort eine Gedankenspirale bei mir auslöst. Wir lassen unsere Schuhe unten in der Diele stehen, wo bereits meine aufgeweichten Chucks trocknen. Auf der halben Treppe bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm um. Wir küssen uns wieder. » Warte…«, werfe ich ein. » Damit du es weißt, wir gehen in mein Zimmer, aber ich werde nicht… Wir werden nicht…«
» Halt den Mund, mein süßes Cocktailbiest«, gibt er zurück. » Ich möchte nur mit dir alleine sein. Ich werde dir nicht an die Wäsche gehen.« Wir gehen weiter die Treppe hoch, und er fügt hinzu: » Okay, ich werde natürlich versuchen, dir an die Wäsche zu gehen, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass du es nicht zulassen wirst.«
Wir erreichen mein Zimmer und küssen uns vor der offenen Tür, und… nun, ich werde auch hier nicht ins Detail gehen, allerdings ist der Kuss wirklich sehr schön.
» Ich muss… aus diesen nassen Klamotten raus…«
» Das ist der schlechteste Anmachspruch, den ich je gehört habe«, lässt Jake verlauten und schüttelt den Kopf. » Für was für eine Sorte Mann hältst du mich?«
Ich muss lachen. » Das ist mein Ernst! Wir können nicht auch noch das Zimmer hier versauen.«
» Wer hat hier etwas von versaut gesagt?«, erwidert Jake, während wir das Zimmer betreten.
Ich verdrehe die Augen, schnappe mir aus meiner Tasche ein T-Shirt, einen Slip und mein drittes und letztes Paar Jeans und gehe zum Bad.
» Brauchst du Hilfe?«, fragt Jake.
» NEIN!«, entgegne ich. » Geh und zieh dir was Sauberes an.«
Ich betrete das Bad und betrachte mich im Spiegel. Was machst du? Denk nicht darüber nach. Jake ist nicht Rick, denk nicht an die Auszeit, mach einfach weiter. Als ich aus dem Bad komme, trocken und (natürlich, schließlich sprechen wir hier von mir) ordentlich geschminkt, liegt Jake auf meinem Bett in einer sauberen Jeans und einem T-Shirt.
Ich gehe zu ihm, setze mich aufs Bett und strecke mich neben ihm aus. Wir liegen Seite an Seite, einander zugewandt, ohne uns zu berühren.
» Ich habe mir das seit Mitchs Party gewünscht«, sagt er.
» Ich mir auch«, antworte ich.
» Du darfst nie wieder weglaufen«, meint er in strengem Ton. » Du bist immer weggelaufen, bevor ich eine Chance hatte, mich richtig mit dir zu unterhalten…«
» Okay«, verspreche ich ihm. » Ich werde nicht mehr weglaufen.«
Wir verlieren uns ungefähr eine Stunde lang wieder in einer Kusseuphorie. Jake ist auch gut im Komplimentemachen. Normalerweise würde ich innerlich zusammenzucken, doch tatsächlich ist es unheimlich schön, wenn man gute zehn Minuten in lustigen kleinen Geschichten detailliert erklärt bekommt, welche Körperteile besonders perfekt geformt sind, und diese anschließend geküsst werden. Unheimlich schön.
» Ich will Madagaskar sehen«, sagt er nach einem Monolog darüber, warum er mein linkes Ohrläppchen mehr vergöttert als mein rechtes. (Das rechte sieht ihm nie in die Augen, und er traut ihm nicht, aber er ist bereit, ihm noch eine Chance zu geben.)
» Nein«, widerspreche ich ihm.
Er tut so, als würde er beleidigt schnauben, und wir legen uns einen Moment lang wieder nebeneinander. Es ist einfach
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