Männerfrei: Roman (German Edition)
dämlich. Ich kann nicht glauben, dass…« Er wedelt in der Luft herum, als würde er nach den richtigen Worten suchen. Aber ich will nichts mehr hören.
» Verlass sofort mein Zimmer, Jake. Raus.«
» Schön.«
Er dreht sich um, geht aus dem Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu.
Ich lasse mich rücklings auf das Bett plumpsen und starre an die Decke.
Verdammt.
Kapitel 32
Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon liege.
Stunden.
Okay, wahrscheinlich nicht Stunden.
Ich lasse den gestrigen Tag in meinem Kopf Revue passieren. Die Fahrt nach Banbury, der Pub, das Abendessen, die Küsse, die Gespräche… Alles war so… perfekt.
Und dann, innerhalb von einer Minute und dreißig Sekunden, verliert er seine Beherrschung und ich meine– und zack! ist alles vorbei. Ich beginne zu weinen, höre aber gleich wieder auf. Warum heule ich? Es ist gut. Es ist gut so. Das war wie eine komplette Beziehung im Schnelldurchlauf. Die freudige Erwartung, das lockere Flirten, das Küssen, die Unsicherheit, das Anbrüllen, die Trennung. Der Gedanke bringt mich zum Lachen. Beinahe.
Ich fühle mich nicht gut. Ich fühle mich krank. Ernsthaft, ich habe Schmerzen, als hätte ich einen Schlag in die Magengrube abbekommen. Nicht dass ich wüsste, wie sich das anfühlt, doch ich kann mir vorstellen, dass es sich so ähnlich anfühlt, wenn einem jemand sehr, sehr hart mitten in die Magengrube schlägt. Oh, verdammt.
Gleich darauf höre ich, wie die Haustür und anschließend eine Wagentür laut zugeknallt werden. Ich springe aus dem Bett und stürze ans Fenster. Ich sehe Jakes Wagen, der auf der Auffahrt beschleunigt.
Oh, verdammter Mist.
Ich krame in meiner Tasche nach Paracetamol, dusche kurz sehr heiß und schlüpfe in eine saubere Jeans und ein Kapuzenshirt, das ich nur trage, wenn ich schlimm verkatert bin. Mein Gesicht ist ein verschwommener Fleck aus von Bartstoppeln gereizter Haut und roten, leicht geschwollenen Augen, weshalb es keinen Sinn macht, Make-up aufzutragen. Gäbe es heute ein Motto, würde es » Feuermelder« lauten.
Ich sehe in den Spiegel und zeige streng auf mich selbst. Eine Nacht mit Gesprächen und Küssen. Mehr war das nicht. Komm also endlich darüber hinweg, und spar dir dein schlechtes Gewissen.
Ich trete hinaus in die Diele, als Laura im selben Moment aus Eddies Zimmer kommt.
» Hi!«, flüstert sie gut gelaunt. » Oh mein Gott, dein Freund Eddie ist so unglaublich nett! Wie geht es dir? Hat dieser Jake dich gestern Abend geküsst? Der ist auch unglaublich nett! Oh… oh nein, was hast du?«
Ich setze mich auf die oberste Treppenstufe und vergrabe das Gesicht in den Händen, um die Tränen zurückzuhalten. Oh Gott. Ich kann das nicht ertragen.
Laura hockt sich neben mich und umarmt mich von der Seite. Ich lehne mich an sie und stoße ein tiefes Seufzen aus.
» Ich habe es irgendwie vermasselt.«
» Ich denke, ihr zwei kriegt das wieder hin…, was auch immer passiert ist«, meint sie hoffnungsvoll. » Ich meine, ich finde… Er ist so nett und witzig und ziemlich scharfsinnig, weißt du, aber ich meine, nicht auf eine fiese Art. Er ist… Ich hatte einfach den Eindruck, er ist genau wie du.«
» Oh Gott«, sage ich. Das war definitiv das Verkehrteste, was sie sagen konnte. » Nein, nein, ich will keine Beziehung, weißt du? Darum ist es gut, dass nichts passiert ist. Beziehungsweise dass es passiert ist und schon wieder vorüber ist. Das ist gut.«
» Vielleicht solltest du mit ihm reden?«, schlägt Laura mir vor.
Ich hole tief Luft. » Er ist weggefahren. Ich kann nicht mit ihm reden.« Ich drehe den Kopf und sehe sie lächelnd an. » Trotzdem, danke. Du und Eddie, das ist richtig toll, nicht?«
Sie lächelt verlegen. » Ja! Er ist einfach süß! Wir gehen am Dienstag zusammen aus.«
Ich lächle so aufrichtig, wie ich kann, obwohl es sich anfühlt, als würde mein Gesicht schmerzen. » Das freut mich.«
In diesem Moment kommt Bloomie aus ihrem Zimmer. Sie sieht sehr blass aus. Bestimmt ist sie auch verkatert. » Hallo, Darlings. Ich hoffe, ihr habt besser geschlafen als ich. Hat jemand Lust auf Frühstück?«
» Oh, danke, aber ich wollte gerade unter die Dusche. Ich komme danach wieder runter!« Laura huscht davon.
Bloomie kommt zu mir herüber und mustert mich. Sie ist ziemlich gut darin, in meinem Gesicht zu lesen. Echt nervig. » Schätze, du solltest mir erzählen, wohin du gestern Abend so plötzlich verschwunden bist und was seitdem alles passiert ist.«
Ich seufze. » Du
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