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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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hast ja keine Ahnung. Und warum konntest du nicht schlafen?«
    Sie seufzt auch, und mir fällt auf, dass ihre Augen blutunterlaufen sind. » Du hast ja keine Ahnung. Lass uns nach unten gehen und reden.«
    In der Küche herrscht, wie zu erwarten war, absolutes Chaos. Überall Teller, Essensreste, Gläser, Flaschen, Klamotten, Schlamm, Gras, Zigarettenstummel, Süßigkeiten und eine verstörende Anzahl von Schuhabdrücken aus Mehl (ich vermute, wir haben doch nicht so gut geputzt, wie wir gedacht haben). Ich mache Bloomie und mir einen (perfekten) Kaffee, während sie alibimäßig ein bisschen aufräumt. Dann gehen wir mit den Zigaretten, die Bloomie immer in ihrer Handtasche für den Morgen danach bunkert, hinaus in den Garten. Wir setzen uns an den Tisch, zünden uns Zigaretten an und richten beide im selben Moment den Blick auf den Garten.
    » Oh… mein… Gott…«, sagen wir gleichzeitig.
    Der herrliche Garten ist ruiniert. Er sieht aus, als hätte ein ganzes Kriegsheer dort in der Nacht Schützengräben ausgehoben, um bei Tagesanbruch wieder abzurücken und einen Morast aus dreckverkrustetem Elend zurückzulassen. In dem Hang, den wir auf den Müllsäcken heruntergerutscht sind, klafft eine tiefe lehmige Furche. Der Rasen ist ein matschiger Acker mit weißlichen Spuren von getrocknetem Spülmittelschaum. Die Blumenbeete sind völlig zerstört. Ganze Büsche wurden einfach herausgerissen und auf den Kopf gestellt. Überall liegen Flaschen und Gläser und Müllsäcke, manche davon kaputt, manche noch ganz. Eddies Mutter wird einen Anfall bekommen.
    » Der Garten sieht aus wie mein Kopf«, meine ich.
    Bloomie dreht sich zu mir. » Also, was war mit Jake?« Ich erzähle ihr alles. Als ich zum Schluss komme, frage ich mich, wie sie reagieren wird, aber sie sagt nicht viel.
    » Hast du seine intimen Stellen berührt?«, ist alles, was sie wissen möchte.
    » Nicht wirklich«, erwidere ich. » Ich dachte, das kommt später. Wir haben uns nur unterhalten und herumgeknutscht. Und dann sind wir eingeschlafen. Betrunken, nehme ich an.«
    » Mmm… Und was jetzt?«, fragt sie.
    » Nichts«, antworte ich. » Ich mache weiter Männerpause. Jeder Mann, den ich anfasse, verwandelt sich offenbar in einen Scheißkerl. Ich bin wohl eine abgefuckte Version von König Midas.«
    Bloomie sieht mich stirnrunzelnd an und schüttelt lächelnd den Kopf. » Hätte ich die Energie dafür, würde ich dir sagen, dass du eine Idiotin bist.«
    » Und was war bei dir letzte Nacht?«
    Sie zuckt mit den Achseln und holt tief Luft. » Eugene und ich… Er hat mich gestern Abend dabei erwischt, als ich im Bett mein BlackBerry kurz gecheckt habe. Ich dachte, er schläft. Er hat die Beherrschung verloren und gesagt, dass er nicht glaubt, ich hätte es ernst gemeint, als ich sagte, er sei mir wichtiger als die Arbeit. Ich hatte ihm nämlich versprochen, das Ding zu Hause zu lassen. Ich weiß nicht einmal, warum ich es eingeschaltet habe, wirklich nicht, aber für ihn bedeutet das, dass ich gelogen habe… Worauf ich ihm gesagt habe, er soll nicht so ein Drama daraus machen… Worauf er meinte, ich wäre egoistisch und dumm…«
    » Scheiße«, sage ich. » Das ist schrecklich. Bist du okay?«
    Bloomie legt das Gesicht in die Hände und beginnt zu schluchzen. » Es ist aus. Er hat in Benoits Zimmer geschlafen, und ich glaube, sie sind bereits nach London zurückgefahren.«
    » Oh Scheiße«, sage ich wieder und lege den Arm um ihre zuckenden Schultern. Wenn Bloomie weint, bekomme ich es immer mit der Angst zu tun. Das ist, als ob man seine Mutter weinen sieht. Wir drücken unsere Zigaretten aus, zünden direkt neue an, und Bloomie heult weiter.
    » Ich weiß nicht, was… ich tun soll. Ich weiß es einfach nicht«, schluchzt sie immer wieder unter Tränen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, also lasse ich einfach den Arm um ihre Schulter und nehme ihr hin und wieder die Zigarette aus der Hand, um abzuaschen. Nach ein paar Minuten scheinen ihre Tränen zu versiegen. Sie setzt sich auf, atmet ein paar Mal tief durch und trocknet sich die Augen mit ihrem Ärmel. » Lass uns die Küche aufräumen und dann rasch von hier verschwinden«, schlägt sie vor. » Bitte erzähl es keinem. Ich kann das nicht ertragen.«
    » Warum rufst du ihn nicht einfach an?«, entgegne ich. Heute ist der Tag, um ehrlich meine Meinung zu sagen. » Um Gottes willen, Bloomie… Er ist eben ausgeflippt. Außerdem du hast dein Versprechen gebrochen…«
    » Scheiß auf ihn«, meint

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