Männerfrei: Roman (German Edition)
Bescheidenheit. » Sie sollten Samstagabend mit mir essen gehen. Dann kann ich Ihnen alles genau erzählen.«
Ich muss lachen. Ich mag ihn wirklich. Er ist witzig. Und sehr direkt. » Nein. Ich kann nicht. Ich fliege am Wochenende mit meinen Freundinnen nach New York. Am Sonntag ist mein Geburtstag.«
Lukas lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. Er hat seinen ganzen Teller leer gegessen. Ich sehe auf mein Ciabatta. Ich habe gerade zweimal abgebissen.
» Stört es Sie, wenn ich rauche?«, frage ich ihn.
» Natürlich nicht«, gibt er grinsend zurück. » Rauchen Sie, und ich erzähle Ihnen, was Sie meiner Meinung nach tun sollten.«
Ich zünde mir eine Zigarette an und sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Seine Art, mich herumzukommandieren, amüsiert mich. Er ist zwar nicht so charmant wie andere, die mich herumkommandieren… Verdammt, hör sofort auf, an Jake zu denken.
» Sie sollten mit Ihren Freundinnen nach New York fliegen und dort das Ende Ihrer Männerpause und Ihren Geburtstag feiern. Und wenn Sie wieder zurück sind, gehen wir zusammen essen.«
Ich lächle ihn an und schüttle den Kopf.
» Es sind erst drei Monate«, gebe ich zu bedenken. » Ich glaube, ich brauche eine Männerpause von drei Jahren.«
Wir plaudern über die Bars und die Restaurants in London, da Lukas Tipps braucht, wo er sich am besten mit seinen Dates treffen kann. Nach zwanzig Minuten sage ich ihm, dass ich wieder ins Büro zurückmuss, und Lukas wünscht mir ein schönes Wochenende in New York, bevor er ein Taxi heranwinkt. Lächelnd gehe ich zu Fuß zurück ins Büro. Lukas wäre sehr umgänglich. Umgänglich ist gut. Umgänglich ist besser als Männer, die einen beleidigen und auf die Probe stellen. Vielleicht könnten wir Freunde sein. Zur Hölle mit Regel Nr. 7 .
Aber warum mache ich mir überhaupt Gedanken wegen der Regeln? Warum sie nicht einfach alle brechen? Und wenn ich schon dabei bin, warum sie nicht brechen für jemanden, den ich wirklich mag? Warum denke ich überhaupt darüber nach, die Regeln in den Wind zu schießen?
Keine Ahnung.
Ich weiß gar nichts mehr.
Kapitel 34
Am Donnerstagabend hüpfe ich fröhlich nach Hause– ein wenig gezwungen fröhlich, wie ich zugeben muss, und es kostet mich meine gesamte Willenskraft, nicht an Jake zu denken– und beginne zu packen.
Unser New-York-Aufenthalt ist kurz– von Freitagnacht bis Sonntagabend–, aber das ist mehr als genug Zeit, um sich in der Stadt zu amüsieren, und ich brauche natürlich eine große Auswahl von Outfits, passend für jede Stimmung. Ich checke die Wettervorhersage im Internet. Juhu! In New York scheint die Sonne bei vierundzwanzig Grad. Wir haben ausgemacht, dass Bloomie und Kate mich morgen Mittag mit einem günstigen Airport Shuttle Service zu Hause abholen.
Nach zehn Minuten bin ich fertig. Ich bin verdammt gut im Packen. Ich rufe Bloomie an, um zu hören, wie weit Kate und sie sind. Bloomie freut sich sehr, weil es ihr gelungen ist, ihr ganzes Gepäck in einer kleinen Reisetasche unterzubringen. Kate nimmt den größten Koffer mit, den sie besitzt.
» Und du, Darling?«, fragt Bloomie.
» Ich habe nur einen kleinen Koffer«, sage ich. » Allerdings habe ich ungefähr zwanzig verschiedene Outfits eingepackt.«
» Das habe ich mir gedacht, darum habe ich mich nur auf das Nötigste beschränkt. Mit Kate und dir bin ich voll ausgestattet«, antwortet Bloomie, dann höre ich sie rufen: » Kate! Wir brauchen keinen Verbandskasten!«
Ich höre Kates Stimme im Hintergrund. » Nur für alle Fälle!«
» Nein.«
» Blooooooomiiiiiiieeeeeee.«
Ich habe Kate seit Jahren nicht mehr so jaulen gehört.
» Sorry, Sass. Wie war deine Woche, Süße? Du hast per E-Mail nicht viel von dir hören lassen.«
» Alles bestens. Hatte viel zu tun, weißt du.«
» Und du hast nicht an Jake gedacht?«
» Nein.«
» Und die Männerpause ist noch immer aktuell?«
» Ja.«
» Wünschst du dir etwas Besonderes zu deinem Geburtstag am Sonntag?«
» Nein, auf keinen Fall«, entgegne ich.
» Warum hörst du nie auf dich selbst?«, seufzt Bloomie.
Ich versuche gerade dahinterzukommen, was sie damit meint, als sie plötzlich sagt: » Ich muss auflegen. Sie will ein Kissen einpacken… KATE! VERGISS ES!«
» Was, wenn ich mit den Kissen im Hotel nicht zurechtkomme?«, höre ich Kate zurückschreien.
» Ich gebe es auf mit euch beiden«, meint Bloomie. » Wir sehen uns morgen Mittag. Ich wünsche dir eine gute Nacht.«
Mit diesen Worten hat sie mich
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