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Männerfrei: Roman (German Edition)

Männerfrei: Roman (German Edition)

Titel: Männerfrei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Jilly Cooper in die Badewanne.
    Ich öffne meine gelbe Glückshandtasche, um noch einmal die Zehn-Punkte-Liste für meine männerfreie Zeit zu überfliegen, wobei mir ein Batzen Quittungen über die Getränke gestern Abend in die Finger gerät, die sich auf über sechzig Pfund summieren. Ach du Schande. Ich aktualisiere im Kopf meine Einnahmen-Ausgaben-Bilanz. (Nein, das ist keine narrensichere Methode, um seine Finanzen zu kontrollieren, aber für mich funktioniert sie. Einigermaßen. Da ich nicht viel verdiene, muss ich auf manche Dinge verzichten, um möglichst viel übrig zu haben für das, was mir wichtiger ist, zum Beispiel Klamotten und Wodka und Taxifahrten. Aus diesem Grund bin ich kein Mitglied in einem Fitnessstudio, leiste mir keine unnötigen Friseurbesuche und gebe so gut wie nichts aus für Dinge wie, Sie wissen schon, Lebensmittel. Ich ernähre mich hauptsächlich von Baked Beans, Dosenthunfisch, Bananen und Toast.)
    Ich bin jetzt an meinem Arbeitsplatz, einen perfekten Kaffee vor mir, und schreibe eine E-Mail an Bloomie:
    Hey, mein Gelübde ist noch aktuell.
    Sie antwortet:
    Ach, wirklich? Gut. Das kannst du gleich morgen Abend auf Mitchs Party antesten.
    Ich antworte:
    Gebongt.
    Ich verstecke mich den ganzen Tag hinter meinem Monitor. Andy würdigt mich keines Blickes. Eigentlich sollte ich mit ihm über einen neuen Auftrag sprechen, aber stattdessen schicke ich ihm eine E-Mail, als er in der Mittagspause ist. Ich kann ihm heute einfach nicht unter die Augen treten.
    Ich bin mit Kate heute Abend zum Essen verabredet. Sie ist die Dritte in unserem Bund, der seit der Uni existiert, nimmt allerdings ungefähr ein Jahr schon nicht mehr so oft an unserem gesellschaftlichen Leben teil, seit sie in einer lächerlich stabilen Langzeitbeziehung lebt. Wir treffen uns in Mayfair, wo Kate arbeitet, im The Only Running Footman, einem Pub mit pseudorustikalem Ambiente. Dort wimmelt es von Leuten aus der Finanzbranche, die ihren Kummer ertränken, doch wir entdecken noch einen freien Tisch unten im Restaurant. Ich registriere ein paar sehr attraktive Männer. Schande, ich bin auf Diät, also brauche ich gar nicht hinzugucken, rufe ich mir in Erinnerung.
    Über Burger und Bier hinweg erkläre ich Kate die Theorie meiner Männerauszeit. Sie nickt sehr ernst und stellt mir fundierte und schonungslose Fragen, die ich ziemlich gelassen beantworte, bis…
    » Na schön, Sass. Das sieht dir mal wieder ähnlich. Aber was, wenn du einen Mann kennenlernst, an dem du ernsthaft interessiert bist?«
    Ich zögere, die Pommesgabel in der Luft.
    » Wie meinst du das?«
    » Was, wenn du… Du weißt schon, wenn du einen Mann triffst, auf den du total abfährst und mit dem du ausgehen möchtest?«
    » Einen Mann? Auf den ich total abfahre? Und mit dem ich ausgehen möchte?«
    Ich bin verwirrt. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich habe seit Jahren keinen Mann kennengelernt, an dem ich ernsthaft interessiert war. Ich gehe einfach zu Dates, weil ich dann beschäftigt bin. Und wenn der Mann sich schon traut, mich um ein Date zu bitten, dann, finde ich, sollte ich Ja sagen, außer er ist hässlich oder ein Schleimer oder Loser oder mit Sicherheit ein Scheißkerl, und dann mal sehen, was passiert. (Obwohl dieser Ansatz, wie die Vergangenheit gezeigt hat, nicht wirklich funktioniert.) Doch das kann ich Kate so nicht sagen. Es klingt dämlich.
    » Hm… nun… Ich glaube, ich bin an keinem Mann ernsthaft interessiert, bevor er mich nicht zu einem Date einlädt. Kann schon sein, dass ich den Typen am anderen Ende der Theke ziemlich scharf finde oder so, aber ich denke mir nichts weiter dabei, bis der Mann den ersten Schritt macht. Wozu unnötig Energie verschwenden?«
    » Das klingt irgendwie so… passiv«, sagt Kate vorsichtig und tunkt eine Pommes in den Riesenklecks English Mustard auf ihrem Tellerrand. Echt schräg, ihre Vorliebe für englischen Senf.
    Ein bisschen mehr über Kate: sehr hübsch, sehr klein und ein absolutes Goldstück. Wahrscheinlich der liebste Mensch, mit dem ich jemals befreundet war. Kate, Bloomie und ich sind seit unserem ersten Tag auf der Uni beste Freundinnen, wo wir Wohnheimpartys feierten, uns mit Cidre betranken und unsere gemeinsame Begeisterung für Jeff Buckley entdeckten (ja, voll das Klischee). Kate wuchs in einer Kleinstadt in Cambridgeshire auf, war früher bei den Pfadfindern und im Reitverein und sieht auch heute noch aus wie das hübsche, gesunde Mädel vom Land. Die Jungs fuhren schon immer auf

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