Männerkrankheiten
mentale Probleme mit dem Sinn des Lebens als Ursache für die Entstehung einer Midlife-Crisis verantwortlich machten, sind nach neueren Erkenntnissen überholt. Mittlerweile hat sich die Ansicht durchgesetzt, die Lebensmittekrise sei ein von der US-amerikanischen Industrie erfundener Mythos, der nur dazu dient, Konsumartikel an den Mann zu bringen, die
a) männlichkeitsbetonend,
b) spätpubertär oder
c) aphrodosierend sind.
Mit dem Hinweis auf die Midlife-Crisis ist der Kauf eines Porsches gerechtfertigt in einem Alter, in dem man beim Einsteigen laute Rockmusik spielen muss , um das Knacken der Gelenke zu übertönen. Ein Beachbike mit hochgezogenem Bonanzarad-Lenker, ein Fallschirmsprung oder ein Motorrad-Trip zum Nordkap, zur Not in Begleitung des Malteser-Hilfsdienstes, werden ebenfalls mit der Pauschalausrede »Ich bin in der Midlife-Crisis« abgesegnet. Lederblousons, Ed-Hardy-T-Shirts und Dreiviertel-Trekkinghosen hätten ohne die Erfindung der Midlife-Crisis ebenfalls keinen Absatzmarkt und würden in den Regalen versauern. Der Knüller unter den Midlife-Crisis-Produkten aber ist Viagra.
Die Midlife-Crisis ist übrigens nicht zu verwechseln mit den männlichen → Wechseljahren , obwohl beide zeitgleich auftreten können. Die männlichen Wechseljahre sind bekanntermaßen durch das Auswechseln einer alten gegen eine neue, meist blutjunge Frau gekennzeichnet.
Millionärsmanie, die
Die Millionärsmanie bezeichnet eine affektive Verhaltensstörung, die unter vermögenden Männern auftritt. Männer mit Millionärsmanie zeichnen sich durch ein in sexueller Hinsicht völlig übersteigertes Selbstwertgefühl aus, das in dem Bewusstsein mündet: »Ich bin reich, und ich kann sie alle haben.«
Siehe auch → Halbgott-in-Weiß-Manie , → Künstler-Manie , → Latino-Manie und → Waschbrettbauch-Manie .
Sichere Anzeichen für Millionärsmanie:
»Willst du mal sehen, was ich Dickes in der Hose habe? … Hey warte! Ich meine doch mein echt dickes Portemonnaie!«
Mode-Blindheit, die
Eine Form der → Geschmacksverkalkung ist die Mode-Blindheit. Die Diagnose ist denkbar einfach, denn die Symptome springen einem förmlich ins Auge: Wer bei offiziellen Anlässen braune Pullunder, Socken in Sandalen, Hochwasserhosen, Gesundheitslatschen oder gestreifte Krawatten zu karierten Hemden trägt, ist eindeutig betroffen. Die Mode-Blindheit wird manchmal auch Physiker-Krankheit genannt, denn sehr häufig trifft sie Männer mit überdurchschnittlicher Intelligenz, die mit einem mathematischen Genie oder einem sensationellen Talent für Teilchenphysik gesegnet sind, bei gleichzeitiger sozialer Retardierung. Die Mode-Blindheit ist angeboren und nicht heilbar, da sich die Betroffenen ihrer Fehlgriffe überhaupt nicht bewusst sind. So können sie Entrüstung oder Abscheu über ihre Kleiderwahl nicht nachvollziehen. Nur wenn die betroffenen Männer über ein bestimmtes Maß an sozialer Kompetenz verfügen, ist es möglich, sie über ihre Krankheit aufzuklären. In solchen Fällen sollte die Partnerin nach der Methode »A-B-V« vorgehen (Aufklären, Bewusstmachen, Vertuschen) und dem Betroffenen die Klamotten kaufen, sie ihm rauslegen und ihn vor dem Ausgang kontrollieren.
Siehe auch → Radler-Dress-Krankheit , eine Sonderform der Mode-Blindheit.
Modische Gesichtsfeldverengung, die
Auch genannt Hut-am-Steuer-Syndrom .
Die Modische Gesichtsfeldverengung betrifft Männer, die ihren Hut zum Autofahren nicht ablegen und dann wie mit Scheuklappen am Lenkrad sitzen und links und rechts nichts mitkriegen, weil ihnen ihr Borsalino einen Strich durch die Rechnung macht. Manchmal kriegen sie natürlich auch vorne und hinten nichts mehr mit, aber das hat dann zusätzlich noch andere Ursachen. Wie zum Beispiel allgemeine Blödheit.
Monitorose, die
Die Monitorose ist eine degenerative Erkrankung des Mannes, die sich in einer zwanghaften Fixierung auf Monitore aller Art äußert: Computer, Fernseher, Laptops, Smartphones. Sein Blick wandert automatisch zu den elektronisch evozierten, blinkenden Lichtern. Selbst das atemberaubende Bergpanorama oder der Sonnenuntergang über der Südsee kann seinen Blick nicht vom Display seines digitalen Fotoapparats oder seines iPhones lösen. Die Ursachen für die Monitorose liegen derzeit noch im Dunkeln, ebenfalls bisher unbekannt sind geeignete Therapiemaßnahmen.
Monotasking, das
Monotasking ist in der Männerwelt gang und gäbe. Während die Frau Multitasking betreibt und zum Beispiel
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