Männerkrankheiten
zumindest nicht auf Anhieb – erkennen. Denn eine besondere Form der MADS ist die zeitverzögerte Bewusstwerdung. Bei einigen Patienten dauert es bis zu einem Jahr, bis zum Beispiel Schuhe als neu bemerkt werden. Männer mit MADS überraschen dann ihre Partnerin mit der Frage: »Sind die neu?« und wundern sich über Antworten wie: »Ja, seit letztem Sommer …«
Die Ursachen für MADS sind noch ungeklärt, werden aber in der allgemeinen Überlastung des Aufmerksamkeitsareals im männlichen Stammhirn vermutet, die dazu führt, dass nur noch auf Basis sehr starker Reize eine Reaktion herbeigeführt werden kann. Von extremen Maßnahmen zur Aufmerksamkeitssteigerung wie dem Schwarz- oder Platinblondfärben der Haare, dem Tragen von Stubenfliegen-Brillen oder spontanem Facelifting wird aber dennoch abgeraten.
Maulfaulheit, die
Die Maulfaulheit ist eine weit verbreitete Seuche, die dazu führt, dass die Partnerin ihrem Mann jede Information aus der Nase ziehen muss.
Sie: »Wie war es im Büro?«
Er: »Gut.«
Sie: »Was gibt es Neues?«
Er: »Nichts.«
Sie: »Hast du denn mit deinem Kollegen über das Kommunikationsproblem gesprochen?«
Er: »Hmmpf.«
Es ist davon abzuraten, der Maulfaulheit mit einer Überkompensation zu begegnen und die Gesprächspausen mit Wortgeplänkel zu füllen. Die Maulfaulheit ist angeboren und in der Regel nicht therapierbar. Das Einzige, was das Sprachzentrum des Betroffenen gelegentlich auf Trab bringen kann, sind geistige Getränke. Solche Spirituosen wirken aber mitunter so stimulierend auf sein Sprachzentrum, dass man sich wünscht, er würde seine Klappe halten und wäre wieder so schweigsam wie zuvor.
Megapixelmanie, die
Die Megapixelmanie ist eine äußerst weit verbreitete Störung bei Männern, die sich in der übertriebenen Begeisterung für jede Funktion einer digitalen Kamera auszeichnet. Gerne wird die Megapixelmanie in der Gemeinschaft ausgeübt, wo stundenlange Gespräche über ISO-Zahlen, Auflösung, Gesichtsfelderkennung und Histogramme die Folge sind. Ein weiteres Symptom der Megapixelmanie ist das wiederholte Fotografieren von völlig uninteressanten Objekten wie dem Parkettboden, Fettflecken oder Grashalmen sowie von körperlichen Details wie Nasenlöchern, Mundhöhlen und Ohrmuscheln und das anschließende Zwingen der Partnerin, sich diese in riesiger Vergrößerung anzuschauen.
Mel-Gibson-Syndrom, das
Das Mel-Gibson-Syndrom gehört zu den erbärmlichsten Männerkrankheiten. Es ist definiert als die Vertuschung von schlechtesten Angewohnheiten und fiesesten Charaktereigenschaften durch übertriebenes Gläubigkeitsgetue. Bah!
Messer-Manie, die
Es gibt Männer, die ernsthaft glauben, der Besitz eines Messers sei für ihresgleichen obligatorisch. Schon im Jungenalter gleicht das Überreichen des ersten Taschenmessers einem wahren Initiationsritus, später wird das Fahrtenmesser zum Statussymbol für Pfadfinder und andere Outdoor-Freaks; übrigens auch für Männer, die ausschließlich während der Grillsaison einen Garten betreten, um dann unter großem Getue mit dem Bowiemesser einen Ast von einem wehrlosen Strauch abzuhacken und ihn als Stocherhilfe für die heiße Glut zu benutzen. Die aufmerksame Partnerin sollte darum immer einen Erste-Hilfe-Kasten griffbereit haben, denn spätestens nach dem dritten Bier steigt beim Messer-Maniker das Angeberverhalten bei gleichzeitig nachlassender Feinmotorik. Wenn er jetzt die knusprigen Rippchen in Indianermanier zerlegen möchte, droht höchste Unfallgefahr!
Die Messer-Manie ist auch zu großen Teilen verantwortlich für das neu entdeckte Männerhobby Kochen, für das der Mann sich unter dem Deckmäntelchen der Familienernährung ein Set handgeschmiedeter japanischer Damastmesser mit Sandelholzgriff und Büffelhornzwinge zulegen kann zum Preis der Lebensmitteleinkäufe von einem halben Jahr, wohlgemerkt. Solche Männer sind genauso gestört wie diejenigen, die ihr Fahrtenmesser ständig am Gürtel mit sich tragen wie andere ihr Handy. Und mit Typen, die sich ein Springmesser zulegen, nachdem sie sich »Revenge« auf den Rücken haben tätowieren lassen, sollte man schleunigst Schluss machen, bevor man sie nur noch zu den Besuchszeiten zu sehen bekommt.
Midlife-Crisis, die
Unter Midlife-Crisis versteht man eine Krise, die in der Lebensmitte des Mannes, irgendwann zwischen achtundzwanzig und achtundsiebzig also, auftreten kann. Bisherige Annahmen, die eine sinkende Testosteronproduktion oder allgemeine
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