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Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition)

Titel: Männersache Rasieren - Handbuch für den Rasur-Aficionado (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Rieck
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vorzunehmen, denn schon ein oberflächliches Abtrocknen des Griffes macht unglaublich viel aus, und verhindert die Kalkablagerungen in den Riffelungen fast völlig.
     
    Wenn sich dennoch eine dünne Schicht gebildet haben sollte, bekommt man sie mit einem feuchten Handtuch oder Waschlappen leicht wieder ab. Der Chrom wird wieder glänzender, wenn man ihn mit Coca Cola   poliert – das ist ein altes Mittelchen, mit dem man früher in Amerika die Chromleisten der Chevrolets behandelt hat. Sie funktioniert, weil Cola sauer reagiert und dies den Chrom (auf)löst. Wenn sich nach einiger Zeit im Innenleben des Hobelkopfes festsitzende Verunreinigungen gebildet haben sollten, nimmt man zuerst seinen Fingernagel, dann eine einfache Handwasch- oder Zahnbürste, um an die versteckten Stellen heranzukommen. Ein wenig Spülmittel, Flüssigseife oder auch Zahnpasta hilft dabei Wunder, eine elektrische Zahnbürste übrigens auch. Zahnpasta ist deshalb so gut geeignet, weil sie winzige Schleifkörper enthält. Übrigens empfehlen Zahnärzte für die Reinigung von Zahnspangen ebenfalls meist eine ganz normale Zahnbürste mit Zahnpasta.
     
    Im Prinzip bekommt man mit diesen Methoden jeden einfachen Hobel wieder hin, jedoch erspart man sich eine Menge Arbeit, wenn man die Reinigungsaktion beizeiten angeht, solange sich die Schicht noch nicht festgesetzt hat. Daher beseitigt man den gröbsten Schmutz am besten bei jedem Klingenwechsel. Das geht gut, wenn man die letzte verbrauchte Zahnbürste nicht wegwirft, sondern für die Hobelkopfreinigung im Rasierschrank aufbewahrt (und entsprechend markiert).
     
    Wenn der Dreck überhand genommen hat, dann kann man den Rasierer auch in die Spülmaschine   in das Besteckfach stellen, möglichst ohne dass der Rasierer während des Spülvorgangs andere Gegenstände berührt. Das ist eine Methode für Faule, die prächtig funktioniert, die man aber nicht zu oft anwenden sollte, weil der Spülmaschinenreiniger ziemlich aggressiv ist, ähnlich einem Gebissreiniger. Man sollte es also weder bei den Erbstücken noch bei jenen Stücken anwenden, die man selbst vererben will. Man sollte auch auf jeden Fall ein Kurzprogramm verwenden, keines mit langen Einwirkdauern. Außerdem eignet sich Spülmaschinen-Pulver besser als Tabs, weil man es schwächer dosieren kann.
     
    Wer aber seinen 30-Euro-Hobel als Gebrauchsgegenstand sieht, den er auch mal in fünf Jahren auszuwechseln bereit ist, der spart sich mit der Spümaschine eine Menge Arbeit. Einer meiner Merkur 25c war schon zig Mal in der Spülmaschine und zeigt bisher noch keinerlei Schäden, also weder übermäßige Verkratzungen noch Roststellen oder auch nur Ansätze von Flugrost, vor denen immer wieder gewarnt wird. Einzig meine liebevoll mit Folienstift aufgetragene Markierung der Seiten geht jedes Mal verloren. Ein verstellbarer Butterfly-Hobel fängt nach einem Durchgang in der Spülmaschine dagegen meistens an zu quietschen und die Mechanik wird deutlich schwergängiger. Einige Tropfen Ballistol mit einem feinen Pinsel aufgetragen brachten das allerdings immer wieder in Ordnung (siehe unten). Ich hätte aber bei Hobeln mit Verstellmechanik ein schlechtes Gefühl, sie zu oft in die Spülmaschine zu stellen.
     
    Anfangs habe ich den Hobel immer noch brav zerlegt und die Klinge entnommen, bevor er in die Spülmaschine kam. Das war ein wenig lästig, weil man dann immer hoffen musste, dass die Spülmaschine gerade beim Klingenwechsel angestellt wird. Inzwischen lasse ich die Klinge einfach drin, und sie ist danach immer noch wie zuvor, rostet allerdings schneller, wenn man sie anschließend noch länger im Hobel belässt.
     
    Dass man das nur mit gut verchromten Modellen macht, dürfte allerdings klar sein – nicht dass sich unerklärliche Fälle von spülmittelzersetzten Mooreichengriffen häufen. Eine etwas sanftere Methode besteht darin, den Hobel zur Reinigung für einige Minuten in Spüli-Wasser zu stellen. Das reicht nicht allein, bereitet aber die Reinigung gut vor.
     
    Bei verstellbaren Hobeln und Butterflys gibt es bewegliche Teile, die gelegentlich geschmiert werden sollten. Ideal für diese Schmierung ist Waffenöl ( am weitesten verbreitet ist bei uns Ballistol ). Rasierer, deren Mechanik damit geschmiert wurden, funktionieren danach deutlich besser als vorher, und das ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Zum Auftragen sollte man sehr sparsam vorgehen. Sehr gut geht es mit einem feinen Pinsel für Wasserfarben, mit dem man kleine

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