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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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ein Film wäre, würde es jetzt zu regnen anfangen, aber das Einzige, was tropft, sind meine Tränen. Irgendwie macht mich das noch trauriger, und ich muss noch heftiger weinen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so dasitze und einfach nur weine, aber irgendwann klingelt mein Handy.
    »Tom!«, schießt es mir durch den Kopf, und sofort glaube ich wieder an Schicksal. Doch auf dem Display steht Leonies Name.
    »Ja?«, gehe ich schniefend ran.
    »Süße, stell dir vor!!!«, kreischt sie hörbar aufgeregt, »Manuel hat eben von Alex die Insider-Info bekommen, dass DU , ANNA ABENDROT , als beste Newcomerin für den Deutschen Fernsehpreis nominiert bist!!! Alex kennt jemanden in der Jury, es ist noch nicht offiziell, aber sag, ist das nicht der Wahnsinn??? Wo bist du überhaupt? Und … wie ist es mit Mister Italianoho?«, platzt sie mit der Neuigkeit heraus und spricht die letzte Frage in einem verschwörerischen Singsang aus, was mich sofort wieder zum Weinen bringt.
    »Buhhhuuuuhuuu!«, ist somit das Einzige, was ich herausbringe.
    Leonie, sofort alarmiert, hält sich nicht lange mit Geplänkel auf, sondern fragt gleich das Wesentliche: »Wo bist du, Süße?«
    »Vvvortomswoohnungabererisssnichdaaaaha«, schluchze ich.
    »Ach du Scheiße. Bleib, wo du bist, ich bin in zehn Minuten da und hole dich!«
    Danach höre ich nur noch das Besetztzeichen und warte und weine. Und weine und warte und weine und fühle mich so einsam wie noch nie in meinem Leben. Gerade als ich im tiefsten Selbstmitleid-Morast versinke, kommt das Rettungskommando mit quietschenden Reifen und Motorengeheule direkt vor mir zum Stehen. So direkt vor mir, dass nur zehn Zentimeter fehlen, und ich wäre platt gewesen.
    Manuel bleibt hinterm Steuer, während Leonie samt der lilafarbenen Couch-Schmusedecke aus dem Auto springt, mich einpackt und mich auf den Rücksitz verfrachtet. Sobald wir beide hinten hocken und Leonie anfängt, mir den Rücken zu rubbeln, gibt Manuel Gas und fährt wie ein Bekloppter los. Ich glaube, so ähnlich gehen Rettungseinsätze von Elitetruppen in Kampfgebieten vonstatten.
    »Was zur Hölle hast du denn hier mitten auf der Straße verloren? Solltest du nicht gerade mit dem heißen Italiener vögeln?«, kommt es von vorn, und Manuel dreht sich fragend zu uns um, wobei er versehentlich das Lenkrad herumreißt und das Auto einen Satz nach rechts in Richtung Isarufer macht.
    Leonie schreit auf, während ich erneut schluchze.
    »… ganze Zeit nur an Tom denken müssen … Große Geste … So unglückliiiich … Will Pommes«, ist alles, was ich während meiner Heulattacken von mir geben kann, aber da Leonie mich sofort mit einem »Oh Süße!« tröstend in den Arm nimmt, schätze ich, dass sie ausreichen, um meine Lage zu erklären.
    Als wir nach einem Zwischenstopp am nächsten Mc-Drive-Schalter endlich vor der richtigen Wohnungstür ankommen, dreht Manuel sich vor dem Aussteigen noch mal zu mir um.
    »Hey, du bist für den Fernsehpreis nominiert! Genug geheult, das ist fantastisch!«, ruft er mir aufmunternd zu und sieht mich erwartungsfroh an.
    Ich glaube, er erträgt so viel Geheule auf einmal nicht. Doch ich muss ihn enttäuschen. Was interessiert mich der Deutsche Fernsehpreis? Kriege ich davon Tom zurück? Nein! Außerdem … Den Deutschen Fernsehpreis? Hat den nicht sogar schon mal dieser eine Rüpelrapper bekommen? Oder war das ein Bambi? Egal. Mein Leben ist verpfuscht, die Liebe meines Lebens will mich nicht mehr sehen, und morgen werde ich knutschend mit Marco Tossi auf Seite eins der Münchner Gazetten abgebildet sein. Aber hey, alles egal, immerhin bekomme ich einen dämlichen Fernsehpreis! Was soll mich denn daran bitte aufheitern???
    Okay, irgendwo hinter meinem Selbstmitleid-Champagner-Tran weiß ich selbst, dass ich ein kleines bisschen unfair bin. Trotzdem: Ich will meine große Liebe zurück! Alles andere ist mir schnurzegal! Anstatt das zu sagen, schiebe ich mir jedoch wie ferngesteuert die letzte Pommes in den Mund, dann heule ich wieder laut auf und sage gar nichts mehr, woraufhin Manuel fluchtartig das Auto verlässt.
    »Komm, Süße, Manuel hat recht. Lass uns nach oben gehen und dich ins Bett bringen, du zitterst ja!«, redet Leonie beruhigend auf mich ein und verfrachtet mich sanft wie eine Mutter (also nicht meine, aber ich bin sicher, andere Mütter sind so sanft) nach oben.
    Stunden später erwache ich mit den schlimmsten Halsschmerzen meines Lebens und Leonie und Manuel an meinem Bett, die fröhlich

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