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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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Glaswände und alle außer der Vampirella sind fischähnlich stumm) und lassen Verenas Generalanschiss über uns ergehen. Um mich herum rutschen alle verlegen auf ihren Stühlen herum und bemühen sich, ja nicht nach vorn und dabei womöglich aus Versehen in die Augen der Chefin zu schauen. Die Stimmung ist ein bisschen so wie früher in der Schule, wenn die korrigierten Matheklausuren ausgeteilt wurden, nur dass die Moralpredigt hier weniger pädagogisch korrekt abläuft als im Klassenzimmer.
    »Wenn der Zuschauer Titten will, dann soll er Titten kriegen und nicht diesen pseudointellektuellen Ayurveda-Scheiß!«, fährt Verena gerade mit ihren lautstarken Ausführungen fort.
    Ich will gerade unauffällig Leonie, die neben mir sitzt, nach einem Aspirin fragen, da geht ein Raunen durch den Saal, und von rechts bohrt sich ein Ellenbogen in meine Rippen. »Aua!«, quietsche ich und drehe mich entrüstet zu Manuel um, der auf meiner anderen Seite sitzt und der Besitzer des Waffen-Ellenbogens ist.
    »Da kommt dein To-ho-m!«, flötet er und deutet grinsend in Richtung Tür.
    Tatsächlich betritt in dem Moment Tom den Raum. Er trägt ein schwarzes Hemd, Jeans und ein Lächeln, das mich unwillkürlich schlucken lässt. »Einen wunderschönen guten Morgen allerseits!«, grüßt er in die Runde und setzt sich an das Kopfende des Konferenztischs neben Verena.
    Die verstummt sofort und lächelt den Moderator verzückt an. »Nun gut«, wendet sie sich nach zehn Entzückungssekunden wieder an die Runde, diesmal in wesentlich freundlicherem Ton, »so schlimm war das Ganze ja nun auch wieder nicht, und gemeinsam werden wir es heute eben besser machen. Wer von euch hat Themenvorschläge für die Sendung?«, fragt sie.
    »Die war schon immer scharf auf Tom«, flüstert Leonie mir ins Ohr und erklärt damit den Stimmungsumschwung der Vampirella.
    So etwas habe ich tatsächlich selten erlebt. Vor vierzig Sekunden hat die Redaktionsleiterin noch Gift und Galle gespuckt und einen Eindruck gemacht, als wollte sie gleich nach der Konferenz zum Frühstück ein paar Neugeborene verspeisen, und jetzt lächelt sie uns so zuckersüß an, als wären wir alle rosa Wattebäusche. Toms Anwesenheit hat sie derart befriedet, dass im Aquarium auf einmal pure Harmonie schwingt. Zumindest so lange, bis Verena feststellt, dass ihr die Themenvorschläge nicht wirklich gefallen.
    »Das ist doch Bullshit!«, ruft sie gerade einem dicklichen Mittdreißiger zu, der sich daraufhin duckt wie ein Erdmännchen mit Bauchkrämpfen.
    Was genau Bullshit sein soll, habe ich nicht mitbekommen, weil ich heimlich Tom beobachtet habe. Er hat wirklich eine unglaublich schöne Nase. So gerade irgendwie …
    »Stacey Fairy ist heute in der Stadt, wir sind für ein Interview akkreditiert«, meldet sich nun eine Wasserstoffblondine drei Sitze von mir entfernt zu Wort.
    Ich beuge mich leicht vor und erkenne sie wieder. Es ist eine von den vier Grazien aus dem Fahrstuhl, die so gar nicht unauffällig gestern über mich gelästert haben.
    »Ach, Vanessa, auf dich ist eben immer Verlass!«, säuselt die Chefblutsaugerin daraufhin entzückt und kritzelt irgendetwas auf ihr Klemmbrett.
    Vanessa??? Das ist doch die fiese Tussi, die Manuel gestern das hässliche T-Shirt für mich untergejubelt hat. Jetzt wird mir einiges klar.
    »Wer kann Vanessa vor Ort unterstützen?«, fragt Verena in die Runde, woraufhin alle Köpfe ruckartig nach unten schnellen. »Kommt schon, irgendjemand wird ja wohl Zeit haben? Das ist nun wirklich keine anspruchsvolle Aufgabe, das kriegt jeder von euch hin, sogar die ganz Trotteligen!«
    »Was ist denn mit dir?«, ertönt eine prominente männliche Stimme, und als ich aufsehe, registriere ich mit Panik, dass der nicht minder prominente Besitzer der Stimme auf mich zeigt.
    Mein Herz fängt bassartig an zu schlagen, und ich spüre, wie mein Gesicht heiß wird. »Trottelig« war wohl mein Stichwort, oder was?, schießt es mir durch den Kopf. Nur weil ich gestern die Pissoirs mit Bidets verwechselt habe … Toms Augen ruhen auf mir. »Ich … äh … Ja … also … ich hab schon Zeit. Glaube ich zumindest«, stammele ich und schaue hilfesuchend zu Leonie rüber.
    »Anna hat tatsächlich Zeit heute, und da sie neu ist, wird der Dreh bestimmt interessant für sie«, springt meine Freundin für mich in die Bresche.
    »Wenn vor der Tür warten interessant für sie ist … Von mir aus kann sie mit«, zischt Vanessa so leise, dass ich es hören kann, aber Verena und

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