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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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Katastrophenpre miere ein verwirrter Til Schwei ger, der immer noch sichtlich mitgenommen ist.
    Tom Vanderscheid, der seiner Freundin nach ihrem Fehltritt hinterhereilte, sagte uns auf Anfrage, dass Anna eine wunderbar erfrischende Frau sei und alles halb so schlimm war. Eine Beziehung wollte er aber nicht bestätigen. Wir finden: Tom, lass die Hände von dieser Frau oder sie beim nächsten Mal am besten gleich ganz zu Hause, sonst kommen bald keine Weltstars mehr nach München!

»Hast du echt mein DKNY -Kleid zerrissen?«, ist das Erste, was Leonie mich panisch fragt, nachdem wir alle drei gemeinsam den Horrorartikel gelesen haben.
    Als ich nicht antworte, sondern nur fassungslos auf die Zeitung starre, hebt sie hektisch meinen Morgenmantel an, um darunterzuschauen. Ich kann immer noch nur wortlos den Kopf schütteln, sprechen geht nicht.
    »Was willst du eigentlich? Til Schweiger findet, dass du hübsch bist, das ist doch super!«, trällert Manuel und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Ich blicke ihn nur mit stummem Entsetzen an, während Leonie einmal um mich herumscharwenzelt, um den Zustand ihres Kleides zu begutachten. Nachdem sie sich vergewissert hat, dass es nicht zerrissen ist, stellt sie sich vor mich hin, blickt mir in die Augen und atmet tief aus.
    »Anna, das ist nur ein doofes, kleines Klatschblatt. Die haben nichts Besseres zu vermelden und saugen sich deshalb solche angeblichen Skandale aus den Fingern. Morgen interessiert das niemanden mehr! Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern!«, versichert sie mir.
    »Na ja, wir würden schon einen Beitrag darüber drehen, wenn es nicht Anna wäre. Flash! ist voll von solchen Geschichten«, wirft Manuel in Gedanken versunken ein und urplötzlich verkrampfe ich noch mehr.
    »Aber es ist Anna und deswegen gibt es keinen Beitrag! Niemand wird irgendwas drehen und eine Geschichte daraus machen«, zischt Leonie und wirft Manuel einen Blick zu, der töten könnte.
    »Oh mein Gott, aber da waren tausend Kameras gestern«, erinnere ich mich.
    Wie von der Tarantel gestochen renne ich rüber ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein. Vor meinen Augen fängt es an zu flimmern. Tom ist auf dem Bildschirm zu sehen! Er steht vor dem Kino, und draußen ist es dunkel. Das muss gestern Nacht nach meinem Abgang gedreht worden sein!
    »Oh-oh«, ertönt es hinter mir, Leonie und Manuel sind mir ins Wohnzimmer gefolgt.
    Schnell gebe ich ein lautes »Pscht« von mir, denn ich will hören, was Tom sagt.
    »… war eine tolle Einlage. Jetzt mal im Ernst, im Endeffekt langweilen wir uns bei diesen Premieren doch alle zu Tode! Jedes Jahr die gleichen perfekt geschminkten Stars und die gleichen langweiligen Gäste, sogar das Popcorn schmeckt jedes Mal gleich ranzig. Da ist es begrüßenswert, wenn jemand frischen Wind in die Sache bringt. Genau das hat Anna heute getan! Ich muss sagen, das war die spannendste Filmpremiere, auf der ich je war, und das werden die anderen Gäste sicher ähnlich sehen. Insofern hat Anna den Abend gerettet, das war ein toller Auftritt!«
    Wir stehen alle drei mit offenem Mund vor dem Fernseher und können kaum glauben, was wir da hören.
    »Mann, muss der in dich verschossen sein!«, kommentiert Manuel das Interview.
    Just in dem Moment verschwindet Tom vom Bildschirm, und stattdessen erscheine ich, wie ich neben ihm auf dem roten Teppich posiere. Ich muss zugeben, dass ich toll aussehe.
    »Das Kleid war jeden einzelnen Cent wert, das sage ich dir!«, flüstert Leonie und streicht mir über den Rücken.
    Ich fange langsam an, mich zu entspannen. Das Schmierblatt mag ja versuchen, einen Skandal daraus zu machen, aber im Fernsehen komme ich bisher nicht schlecht weg! Und wer liest heutzutage noch Zeitung? Also außer uns. Doch gerade als ich mich so richtig sicher fühle, verschwinden die zauberhaften Teppichbilder, und die schadenfreudige Fratze von Miranda erscheint.
    »Ich habe von Anfang an gefühlt, dass mit dem Mädel irgendetwas nicht stimmt. Schon allein, wie sie …«
    Mit klopfendem Herzen beuge ich mich vor, um besser hören zu können, was die Hexe von sich gibt, da wird der Bildschirm plötzlich schwarz. Leonie hat sich die Fernbedienung geschnappt und den Fernseher ausgeschaltet.
    »Jetzt wird sie zerrissen! Im bundesweiten Fernsehen!«, flüstert Manuel und wird bleich.
    »Ach, Quatsch!«, antwortet Leonie. »Keiner hört auf diese alte Schachtel, wichtig ist, was Tom gesagt hat, und das war ja wohl klasse!«, entscheidet meine

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