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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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piepste mein Handy.
    »Ich freue mich sehr, dass du dich meldest! Morgen im Englischen Garten klingt gut. Ich werde da sein! LG Tom.«
    »Ahhh!!!«, Leonie, die mir über die Schulter gelinst hatte, schnappte sich sofort mein Handy und tanzte damit wie wild im Kreis herum. »Er liebt dich, er liebt dich, ich sag’s dir doch!!!«, schrie sie und wedelte aufgeregt mit meinem Handy durch die Luft.
    Ich befürchtete, dass es ihr wahrscheinlich gleich aus den manikürten Fingern rutschen und auf dem Boden in tausend Stücke zerschellen würde, aber ich war zu glücklich und zu erleichtert, um mir groß Gedanken darüber zu machen. Gemeinsam hüpften wir im Kreis herum und tanzten wie zwei durchgeknallte Waldelfen. Nachdem wir uns endlich wieder beruhigt hatten, bemerkte ich, dass der halbe Laden uns anstarrte. Als die ersten »Ist-das-nicht-die-von-der-Filmpremiere«-Rufe laut wurden, waren wir jedoch längst im nächsten Geschäft.
    Heute, einen Tag später, bin ich nicht mehr ganz so euphorisch, sondern ziemlich nervös. Tom ist ein sehr höflicher Mensch. Was, wenn er gestern per SMS nur nett sein wollte und mir nachher am Monopteros die Meinung geigt? Er war zwar im Fernsehinterview ganz gelassen, aber vielleicht wollte er auch einfach nur nicht zugeben, dass er eine Irre mit auf eine Filmpremiere genommen hat … Kurz gesagt: Ich habe richtig Angst vor dem Treffen.
    Manuel ist so lieb und fährt mich zum Englischen Garten. Allerdings tut das meiner Nervosität keinen Abbruch – im Gegenteil! Dank der nur spärlich vorhandenen Fahrkünste meines Mitbewohners komme ich schweißgebadet an. Manuel steuert seinen kleinen Fiat Cinquecento derart rasant über rote Ampeln und durch Einbahnstraßen (natürlich falsch herum), dass ich das Tom-Dilemma kurzzeitig vergesse und nur noch um mein Leben bete. Umso erleichterter bin ich, als Manuel mich unversehrt auf dem Parkplatz vor dem Biergarten aussteigen lässt.
    Während ich im Sonnenschein am Chinesischen Turm vorbeilaufe, die ganzen glücklichen Pärchen im Biergarten sehe und die fröhliche Blasmusik höre, wird es mir jedoch ganz anders. Der chinesische Turm verwandelt sich bei gutem Wetter in eine Art bayerisches Mini-Disneyland. Dann sieht es hier genauso aus, wie sich die Menschen in Ken tucky oder Texas Bayern vorstellen, inklusive Dirndl-Madln, Riesenbrezn und Maßkrügen, so weit das Auge blickt. Alle haben sie hier Spaß in ihrer bunten Bayernwelt, nur ich bin nicht zum Feiern da, sondern um jenen Mann zu treffen, den ich vor zwei Tagen bis aufs Mark blamiert habe und in den ich heillos verknallt bin.
    Das bin ich nämlich. Erst seit ich zum ersten Mal dachte, alles mit Tom versaut zu haben (was ich vielleicht tatsächlich habe), weiß ich, dass ich ihn wirklich gernhabe. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich nach dem Marcel-Drama jemals wieder einen Mann toll finden könnte. Aber anscheinend will es das Schicksal anders. Hätte ich Marcel (diesen Mistkerl!) nicht mit der BWL -Studentin erwischt, wäre ich nie nach München gekommen und hätte auch nie Tom kennengelernt. Und ich hätte nie Til Schweiger angerülpst. Aber gut, das ist sekundär. Wichtig ist, was Tom gleich sagt, und davor zittern mir die Knie.
    Als ich die Stufen zum Monopteros hinauflaufe, schlägt mir das Herz wieder bis zum Hals. Das Bauwerk sieht aus wie ein kleiner offener griechischer Tempel und liegt sehr majestätisch oberhalb des riesigen Parkgeländes. Insofern ist es der perfekte Ort für ein (hoffentlich) romantisches Treffen. Allerdings feiert dort heute eine Gruppe ziemlich angetrunkener Mädels in pinkfarbenen Bommel-T-Shirts einen Junggesellinnenabschied, und ein paar langhaarige Öko-Studenten trommeln ekstatisch irgendeinen afrikanischen Rhythmus auf so Bongo-Dingern.
    Aber all das bekomme ich nur am Rande mit, denn als ich oben eintreffe, sehe ich, dass Tom schon da ist. Er steht mit dem Rücken zu mir und blickt auf die Liegewiese des Parks. Ich sehe auch, dass er eine gut (und damit meine ich eng) sitzende verwaschene Jeans und ein weißes Hemd trägt. Anscheinend ist er ebenfalls aufgeregt, zumindest wippt er die ganze Zeit mit dem Fuß. Langsam gehe ich auf ihn zu und berühre ihn mit der rechten Hand am Rücken. »Tom«, sage ich sanft und stelle mich neben ihn.
    Er lächelt und sieht einfach nur fantastisch aus! Ich hoffe, dass ich in meinem neuen, superkurzen Sommerkleid (der Shoppingtrip gestern war erfolgreich) auch seinem Blick standhalte. Immerhin wirkt er nicht

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