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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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Prinzessin nicht recht ist, nenne ich dich natürlich nicht so«, fährt Tom fort.
    »Nein«, sage ich und lächele, »Prinzessin ist gut.«
    Und dann küssen wir uns wieder.
    Stunden später schließe ich die Wohnungstür auf und werde von zwei überdimensional großen und mindestens genauso neugierigen Augenpaaren empfangen. Ich kann nicht anders, ich muss bis über beide Ohren grinsen.
    Leonie versteht sofort. »Oh mein Gott!!!! Ihr habt euch geküsst, stimmt’s???«, schreit sie und boxt Manuel in die Seite.
    Ich kann wieder nicht anders und nicke wortlos, aber strahlend.
    »Was hat er zu dem Abend gesagt? Und dazu, dass du abgehauen bist?«, fragt Manuel etwas skeptisch nach.
    »Er hat gesagt«, beginne ich und lege eine dramaturgische Pause ein, »dass ich ihn an Cinderella erinnert habe, und er hat mich Prinzessin genannt!«, stoße ich fast atemlos hervor.
    »Ein Mann, vor dem du sturzbetrunken und mit Schluckauf wegrennst, vergleicht dich mit Cinderella? Ihr Heteros habt doch echt einen Knall!«, kommentiert Manuel, muss aber grinsen.
    Den Rest seines Gezeters kann ich nicht verstehen, da es in Leonies Jubelgebrüll untergeht. Was sie genau von sich gibt, verstehe ich auch nicht, aber die Worte »Märchen«, »endlich« und »Schluss mit den Fröschen« höre ich raus.
    »Und, wie küsst er?«, fragt Manuel, nachdem sich Leonies Gekreische etwas gelegt hat.
    »Fantastisch!«, antworte ich, »aber mehr sage ich dazu nicht, das bringt nämlich Unglück!«
    Unter dem lautstarken Protest der beiden kämpfe ich mir den Weg in mein Schlafzimmer frei, schiebe meine entrüsteten Mitbewohner aus dem Zimmer, schließe die Tür und lege mich aufs Bett. Und dann mache ich die Augen zu und konzentriere mich so lange auf die Schmetterlinge in meinem Bauch, bis ich das Gefühl habe, gleich platzen zu müssen.

Bavaria Beauty
    Shoppingbeutetagebuch:
    Cola light (essen muss ich nichts, ich lebe ab sofort von Luft und Liebe): 15
    Ansonsten: nichts (bin zu verliebt zum Shoppen)
    »Hallo, Schätzchen, ich dachte schon, du wärst tot!«
    Oh Gott, das ist meine Mutter! Eben stand ich noch friedlich in unserer Küche und habe meinen Morgen-Cappuccino getrunken und jetzt das! Ich verfluche mich selbst, weil ich so unvorsichtig war und, ohne vorher aufs Display zu schauen, an mein Handy gegangen bin. Aber es ist einfach noch zu früh am Morgen, um klar denken zu können.
    Nachdem ich mich gestern in mein Zimmer zurückgezogen hatte, träumte ich noch eine Weile glücklich vor mich hin, und als Tom auch noch eine Gute-Nacht- SMS schickte (ich wusste gar nicht, dass Männer so etwas können), war ich so happy, dass ich im siebten Himmel bis zum Morgen durchgeschlafen habe. Natürlich nicht, ohne ihm vorher auch noch eine Gute-Nacht- SMS zu schicken, versteht sich. Na ja, jedenfalls habe ich so fabelhaft tief geschlafen, dass ich verschlafen habe und erst wach geworden bin, als Manuel wie ein Irrer gegen meine Zimmertür bollerte und »Aufstehen, Cinderella, die böse Vampirella wartet schon!« flötete. Nachdem ich mich in Windeseile geduscht, geschminkt und angezogen hatte und danach schnell meinen morgendlichen Koffeinschub inhalierte, war ich zu gestresst, um nachzudenken, und bin arglos an mein Handy gegangen. Dafür werde ich nun bestraft.
    »Rate mal, mit wem ich eben gesprochen habe!«, fordert meine Mutter mich auf und fährt wie immer fort, ohne auf eine Antwort von mir zu warten. »Mit deinem zauberhaften Exverlobten, dem du übrigens das Herz gebrochen hast!«
    Bei dem Satz muss ich nach Luft schnappen. »Ich??? Er hat sich von dieser Schlampe einen blasen lassen!!!«, brülle ich entrüstet ins Telefon. Ich weiß nicht, warum, aber meine Mutter lässt ab und zu eine leicht vulgäre Seite in mir zum Vorschein treten.
    »Sprich nicht wie ein Straßenkind, Kind!«, herrscht sie mich daraufhin an.
    »Er hat mich betrogen, während ich mein Hochzeitskleid anprobiert habe!!!«, versuche ich ihr die Sachlage möglichst ohne Fäkalausdrücke zu erklären.
    »Ach, Kindchen, das darfst du alles nicht so eng sehen. Dein Vater war auch kein Kind von Traurigkeit, das kannst du mir glauben. Trotzdem bin ich bei ihm geblieben! Dabei ist er nicht mal Anwalt. Marcel dagegen ist Anwalt, noch dazu ein sehr guter und vor allem ein gut aussehender. Da darfst du nicht erwarten, dass ihm eine einzige Frau genügt. Aber heiraten will er nur dich! Na ja, zumindest wollte er das. Jetzt …«
    Wenn meine Mutter einen Satz beginnt und ihn nicht zu

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