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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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Süßen. Die hilft immer! Und vorher bekommt Anna noch eine große Portion Pommes!«, ruft Manuel aufmunternd.
    Leonie und er führen mich zum Ausgang, während Alex losrennt, um das Auto zu holen. Sie sind alle wirklich fabelhaft, trotzdem fürchte ich, dass mir diesmal weder Pommes noch eine heiße Schokolade helfen werden. Es sieht alles danach aus, als hätte ich es echt versaut. Und diesmal richtig!

Das Drama nach dem Sturm
    Shoppingbeutetagebuch:
    Zu deprimiert zum Shoppen
    Manchmal, wenn etwas wirklich Schlimmes passiert ist, wacht man morgens auf und ist sich des vorangegangenen Dramas gar nicht bewusst. Man schlägt völlig unbedarft die Augen auf, streckt sich lächelnd und freut sich auf den neuen Tag. Erst ein paar Augenblicke später setzt die Erinnerung ein und Hand in Hand mit ihr dann auch das Bewusstsein, dass dieser neue Tag keineswegs Anlass zur Freude geben wird. Doch wenigstens hatte man ein paar unschuldige, glückliche Momente kurz nach dem Aufwachen, in denen das Leben noch in Ordnung war …
    Ja, so etwas gibt es. Aber mir wird dieses Glück natürlich nicht zuteil.
    Ich schlage die Augen auf und weiß sofort, was passiert ist, denn selbst im Schlaf habe ich es nicht vergessen können. Ich habe die ganze Nacht geträumt, dass Tom an irgendwelche Schläuche angeschlossen in der Notaufnahme liegt. Währenddessen eile ich mit einem Kamerateam und einem Mikro in der Hand durch das Krankenhaus und kommentiere live seinen Gesundheitszustand, was wiederum auf einem Riesenbildschirm auf der Fashion Week übertragen wird, wo dürre Models in Krankenschwesternuniformen im Kreis laufen, während Til Schweiger und Karl Lagerfeld sie anfeuern. Im Hintergrund schreit die Vampirella, dass wir mehr Blut brauchen, während Tom nur stumm und mit vorwurfsvollen Augen zu mir herüberschaut und mit den Lippen immer wieder das Wort »Warum?« formt. Kurz gesagt, ich hatte eine echt miese Nacht.
    Anscheinend sehe ich auch genau danach aus. Zumindest sprechen die Mienen von Leonie, Manuel und Alex Bände, als ich die Küche betrete. Groß geredet haben wir am Abend zuvor nicht mehr. Auf die Pommes und die heiße Schokolade habe ich dankend verzichtet und bin direkt ins Bett gefallen, wo ich mir die Decke über den Kopf gezogen und krampfhaft versucht habe, alles zu verdrängen. Was fantastisch funktioniert hat, wie man sieht.
    »Wie geht’s dir, Süße?«, fragt mich Leonie vorsichtig, während Manuel mir mit einem unsicheren Lächeln eine Tasse dampfender spanischer Schokolade reicht.
    »Geht so«, antworte ich nicht ganz wahrheitsgemäß, denn ich fühle mich furchtbar. Prompt verbrenne ich mir auch noch die Zunge an dem heißen Kakao. Es brennt höllisch, aber egal, ich habe es zweifelsohne verdient.
    »Heute Morgen war schon jemand vom Sender da und hat deine Handtasche gebracht. Die hast du gestern in dem Chaos wohl vergessen«, klärt Leonie mich auf.
    Alex greift hinter sich und zaubert meine geliebte Marc Jacobs hervor. Meine Handtasche! Wie konnte ich sie nur liegen lassen?! Schließlich ist mein Handy da drin!!! Mein Handy! Natürlich!!! Tom hat gestern bestimmt versucht, mich zu erreichen oder mir zu schreiben! Ich Trottel!!! Hastig greife ich nach meiner Tasche und wühle nach meinem BlackBerry. Ganz unten finde ich ihn und schaue auf das Display. Der blinkt wie verrückt! Ich habe Hunderte E-Mails und SMS bekommen. Schnell gehe ich die Liste durch und suche nach Toms Namen, doch den finde ich nicht. Stattdessen entdecke ich eine SMS von meiner Mutter.
    »Schalte mal KNL ein! Du bist im Fernsehen!«
    Oh Gott. Egal, ich habe wahrlich keine Zeit, mich über meine Mutter aufzuregen, ich muss Toms Nachricht finden! Doch so lange ich auch suche, ich entdecke sie nicht. Stattdessen sind da tausende Nachrichten von Freunden und Bekannten, die teilweise ähnlichen Schwachsinn schreiben wie meine Mutter. Und eine E-Mail von Vampirella von heute Morgen, in der sie mich auffordert, sie sofort anzurufen. Oh-oh! Ein Drama kommt bekanntlich selten allein. Aber die Schreckschraube ignoriere ich erst mal. Ich will mit Tom sprechen. Mit klopfendem Herzen klicke ich auf seine Nummer und höre, wie die Verbindung aufgebaut wird.
    »Der gewünschte Gesprächsteilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar.«
    Mist. Enttäuscht nehme ich das Handy vom Ohr und lege auf. Er will mich wohl immer noch nicht sprechen.
    »Er darf sein Mobiltelefon im Krankenhaus gar nicht angeschaltet haben, Anna«, fällt Alex mit sanftem Ton

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