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Maennerschlussverkauf - Roman

Maennerschlussverkauf - Roman

Titel: Maennerschlussverkauf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Sagorski
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ein.
    »Als ob sich daran irgendjemand halten würde!«, erwidert Manuel und macht eine wegwerfende Handbewegung.
    »Schreib ihm eine SMS , Süße, die liest er, sobald er sein Handy anmacht! Er darf es im Krankenhaus wirklich nicht anlassen. Außerdem hat er vielleicht keinen Akku mehr«, rät mir Leonie.
    Sofort fange ich an zu tippen: »Bitte ruf mich an. Es tut mir alles so leid. Wie geht es dir? Ich liebe dich! Es tut mir wirklich sehr leid … Bitte rufe mich an! Deine Anna«.
    Gerade als ich auf »Senden« drücke, klingelt mein Telefon. Ich bin schon versucht, an Schicksal zu glauben, doch es erscheint nicht Toms Name, sondern Verenas. Verzweifelt blicke ich erst das Handy an und dann Leonie.
    Sie linst auf den Bildschirm und verzieht das Gesicht. »Irgendwann musst du sowieso mit ihr sprechen. Besser jetzt gleich. Dann hast du die erste Baustelle hinter dir«, meint meine weise beste Freundin.
    Obwohl ich ihren Rat am liebsten ignorieren möchte, weiß ich, dass sie recht hat. Ich hole noch mal tief Luft, dann drücke ich den grünen Knopf und halte mir den BlackBerry ans Ohr. »Jaaaa?«, melde ich mich vorsichtig.
    »Anna!!!! Wohin bist du gestern Abend einfach so verschwunden??!! Ich wollte dich sprechen! Und nicht nur ich! Also, was du da wieder fabriziert hast … Ich kann es nicht glauben. Das war die schlechteste und unprofessionellste Sendung, die wir jemals ausgestrahlt haben! Unfassbar!!! Aber hast du schon die Quoten gesehen?«
    »Nein«, piepse ich kleinlaut in den Hörer.
    »Sie sind fantastisch!!!!«, kreischt mir die Vampirella ins Ohr.
    »Sind sie das?«, frage ich ungläubig nach.
    »Ja! Schau mal in die Zeitungen! Die sind voll davon!!!! Alle schreiben über uns! Du bist auf der Titelseite vom Blitz ! Im Radio spielen sie Ausschnitte aus deinen Interviews! Es ist unglaublich!!!«, kreischt sie weiter und klingt dabei so euphorisch, dass ich das Gefühl habe, jeden Moment könnten die Eiskappen schmelzen.
    »Nachher ist ein großes Sondermeeting anberaumt. Der Vorstand will dich sehen! Um drei im Sender. Und sei ja pünktlich!«
    Den letzten Satz spricht sie mit ihrer üblichen Vampirella-Stimme aus, und ich bin mir jetzt erst sicher, dass das eben kein Telefonscherz war.
    »Hat jemand von euch heute schon eine Zeitung zu Gesicht bekommen?«, frage ich tonlos in die Runde.
    »Nein, aber ich wollte sowieso gerade Brötchen holen gehen. Da kann ich ein paar mitbringen. Bin gleich wieder da«, verabschiedet sich Alex und küsst Manuel zum Abschied auf den Mund.
    Wäre ich nicht so deprimiert, müsste ich jetzt eigentlich einen Freudentanz aufführen. Wenigstens irgendwas ist gestern nicht komplett schiefgelaufen, denn dem Honigkuchenpferdlächeln von Manuel nach zu urteilen, hat die Versöhnungsaktion voll eingeschlagen.
    »Was steht denn in den Zeitungen?«, fragt Leonie vorsichtig nach.
    »Anscheinend ziemlich viel Gutes zu gestern Abend … Die Quoten waren wohl hervorragend. Selbst Vampirella hat … glücklich geklungen!«, sage ich und kann es selbst kaum fassen.
    »Huh!!!«, machen Leonie und Manuel parallel und schlagen synchron die Hände vor den Mund.
    Die Vorstellung behagt keinem von uns so wirklich.
    »Glücklich?«, fragt Manuel ungläubig und blickt zu Leonie. »Dann muss die Quote gigantisch gewesen sein«, flüstert er und wird kreidebleich.
    »Oh mein Gott, Anna! Du wirst ein Star!!!!«, jubelt Leonie, nachdem sie sich wieder gefangen hat, und fängt an auf der Stelle zu hüpfen.
    »Ein Star! Ein Star! Ein Star!«, kreischt nun auch Manuel und hüpft im Takt.
    »Nein, ich will kein Star werden! Ich will zu Tom«, entgegne ich und setze mich erst mal auf den Küchenstuhl.
    Doch die beiden beachten mich gar nicht weiter, sondern tanzen Hand in Hand durch die Küche und singen weiter ihr »Anna-wird-ein-Star!«-Lied.
    »Ich will kein Star werden!«, schreie ich und versuche Leonies Arm zu erwischen, um sie endlich vom Hüpfen abzuhalten.
    »Dafür dürfte es zu spät sein!«, sagt jemand von der Tür, und Alex erscheint in der Küche, eine Bäckertüte und einen Stapel Zeitungen in der Hand.
    Eine davon hält er hoch, es ist der Münchner Blitz . Über die komplette Seite ist ein (ziemlich gutes) Bild von mir von der gestrigen Modenschau abgedruckt, und in fetten Lettern steht:
    »Bye bye, Tom Vanderscheid, Hello, Anna Abendrot! Alles zu Deutschlands neuestem Star am deutschen Fernsehhimmel! Das Exklusivinterview heute im Blitz !!!«
    Ich kann fühlen, wie mein Blut auf einen

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