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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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der Eltern nach Geschenken sucht und dabei erwischt wird.
    »Und dann?«
    »Habe ich einer Bekannten davon erzählt.« Einer Bekannten? Von wegen! Ich weiß sehr genau, dass Charlotte außer mir eigentlich keine Bekannten hat. Und Herrn Möller, versteht sich.
    »Und dann?«
    »Ach Kind, das weiß ich nicht … es könnte möglich sein, dass sie einmal dort hingeschrieben hat, um zu sehen, ob dieser … dieser Service überhaupt funktioniert.« Sie schaut mich so unschuldig an, als könne sie kein Wässerchen trüben, aber ich bemerke, dass sie nervös ihre Hände knetet.
    Ich schaue sie skeptisch an. »Was haben Herr Möller und Pia neulich hier bei dir gemacht?«
    »Du hast sie gesehen?«
    Mist, jetzt muss ich mich als Spionguckerin outen. Das ist genau das Verhalten, was ich an ihr nicht mochte, und das ist mir jetzt natürlich unsagbar peinlich.
    »Ich habe das nur zufällig mitbekommen«, rechtfertige ich mich. »Also, was wollten die beiden hier?«
    »Herr Möller war hier, um den Wasserhahn zu reparieren, das habe ich dir doch bereits gesagt.« Charlotte schaut mich irritiert an. »Warum interessiert dich das eigentlich so?«
    »Und Pia?«, gehe ich gar nicht auf ihre Frage ein. »Die hat die Rohrzange gehalten, oder was?«
    »Pia hat sich ein Päckchen Backpulver bei mir geliehen. Sie wollte einen Kuchen backen. Für dich.«
    Der Kuchen! Natürlich, auf die Idee hätte ich auch selber kommen können. »Ihr hattet wohl Streit, wie sie sagte, und sie wollte sich mit dem Kuchen bei dir entschuldigen.«
    »Und was hat sie sonst noch so erzählt? Hat sie den Zettel hier auch gesehen?«
    »Isa, warum bist du so aggressiv?«
    Ja, das frage ich mich auch gerade. Warum ist es mir so peinlich, dass Charlotte einen meiner Flyer hat? Ich bin doch stolz auf das, was ich mache. Gut, meiner Mutter würde ich vielleicht nicht unbedingt auf die Nase binden, dass ich Männer an die Frau bringe … wobei: Warum eigentlich nicht?
    »Ich … äh … entschuldige, Charlotte. Ich will dich nicht so anfahren. Ich wüsste nur gerne, ob du weißt, dass …« Ich sehe sie abwartend an.
    Sie lächelt. »Ob ich weiß, dass das Männertaxi dir gehört? Ja, das hat Pia mir erzählt, als sie den Flyer bei mir auf dem Tisch gesehen hat. Sie ist sehr stolz auf dich, musst du wissen. Und … und ich bin es auch.«
    Ich habe das Gefühl, ein kleines Kind zu sein, dem man eine große Tüte Bonbons geschenkt hat. »Das ist sehr nett von dir, Charlotte. Und was hat Pia noch so erzählt?«
    »Dass ihr euch wegen einem Mann gestritten habt. Ich dachte erst, die Rede wäre von diesem ungehobelten Italiener, den ich dir mal vom Hals geschafft habe, oder dieser andere, der eine Zeitlang regelmäßig zu dir kam, aber es scheint wohl doch ein ganz anderer gewesen zu sein.«
    »Und Herr Möller?«, frage ich und habe einen Kloß im Hals. Es ist mir auf einmal sehr unangenehm, dass er den Eindruck haben muss, dass sich die Kerle bei mir die Klinke in die Hand geben. Ist er deswegen auf mich sauer?
    »Der liebe Junge hat das alles gehört, ja. Aber ich wusste doch nicht, dass er dich kennt, sonst wäre ich sicher diskreter gewesen. Er fragte nämlich irgendwann, um welche Isa es sich denn handeln würde, und ich sagte ihm deinen Nachnamen und dass du meine Nachbarin bist. Ich war sehr überrascht, dass er daraufhin wusste, wo du arbeitest.« »Und was passierte weiter?«
    »Eigentlich nichts mehr. Er ist dann ziemlich schnell gegangen.« Charlotte überlegt. »Ich glaube, er hat so etwas gesagt wie Das erklärt alles, aber ich dachte, das bezog sich auf den Wasserhahn …«
    Okay, das erklärt nun auch mir alles. Herr Möller muss mich wirklich für das Letzte halten – da sage ich ihm heftig ins Gesicht, dass ich keine Dates will, und dann bekommt er den Eindruck, dass die Kerle bei mir im Treppenhaus schon fast Schlange stehen. Ich merke, wie mir die Schamesröte ins Gesicht steigt.
    Charlotte sieht mich auf einmal verschmitzt an. »Warum fragst du eigentlich so viel nach Herrn Möller?«
    »Mache ich doch gar nicht«, behaupte ich. »Aber, weißt du, er ist eben ein Stammkunde in der Videothek, und da macht man sich eben seine Gedanken, was er so für Filme ausleiht für seine Frau und seine Kinder.«
    »Welche Frau und welche Kinder? Er ist doch alleinstehend.« Sie lächelt. »Das weiß ich, weil er mir verraten hat, dass er seine Hemden in die Reinigung bringt, da er zwei linke Hände fürs Bügeln hat. Ich habe ihn damit gestern ein

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