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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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nichts mehr. Seufzend schließe ich das Fenster, gucke dabei auf die Straße …
    … und sehe Herrn Möller, der gerade vorbeijoggt. Ich beobachte ihn, bis er hinter der nächsten Straßenecke verschwindet, und frage mich, ob irgendeine höhere Macht mir nun direkt noch eine Falte verpasst und sich dabei göttlich über mich amüsiert.
    Herr Möller hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Selbst wenn ich mal nicht so gut drauf war. Er hat mir Blumen geschenkt, obwohl ich ihm keinen Grund dafür gegeben habe. Er ist laut Charlotte ein liebenswerter, hilfsbereiter Mann. Er hat sich rein typtechnisch verändert, hat sich die Haare etwas wachsen lassen und sogar Abstand von diesen grässlichen Sprüche-Shirts genommen. Hat er das womöglich für mich getan? Und in all den Wochen habe ich immer wieder an ihn gedacht – weil ich genervt von ihm war, weil ich mich mit ihm amüsiert habe, weil ich seine blauen Augen schön und seinen Hintern knackig fand, weil ich nicht wollte, dass er böse auf mich ist, und weil ich ihn irgendwie vermisse, wenn er nicht da ist.
    Wie blöd bin ich eigentlich, dass ich aus alldem immer noch nicht die richtigen Schlüsse gezogen habe?
    Ich springe auf. Mein Herz rast.
    Ich habe einen heißen Kopf und eiskalte Finger.
    Dann ist Herr Möller eben nicht groß und stark wie Tom und Sascha und Phil, sondern klein und … möllerig. Vielleicht ist es aber auch genau das, was den drei Adonissen in meinem Leben gefehlt hat: das Möllerige.
    Ich renne ins Bad und hole mir ein Haargummi, binde mir einen Zopf, ziehe mir eine Jacke über, stolpere fast die Treppe hinunter und habe nur noch eines im Sinn: Ich muss mit Herrn Möller sprechen. Jetzt. Sofort! Und was ich ihm dann sage … na, das wird mir schon einfallen, wenn ich vor ihm stehe!

    Einige Minuten später stehe ich am Anfang des Rolevinckwegs. Herr Möller wohnt, wie ich weiß, im Haus Nummer 4. Ich stelle mich mit klopfendem Herzen vor das Klingelschild, strecke den Finger aus und …

    Familie Vorreyer
    Thomas & Nadine Becker
    S. und C. von Dahlen
    A. Steinkamp
    Gwen Klein
    Tania Barbosa

    Oh nein – er wohnt hier gar nicht! In unserer Kartei muss eine falsche Hausnummer stehen! Das darf doch nicht wahr sein! Schnell greife ich nach meinem Handy, um Wolf anzurufen, damit er für mich nachschaut.
    Ich habe mein Handy zu Hause liegenlassen! Ahhhhh!
    Also bleibt mir nichts anderes übrig, als Haus für Haus abzuklappern und mir jedes Klingelschild anzuschauen. Es wird dauern, aber es wird mich nicht umbringen.
    Nachdem ich die ersten zwölf Häuser abgeklappert und gefühlte sechzig Türschilder gelesen habe, fühlt es sich an, als würde ich das Telefonbuch von Münster-Hiltrup auswendig lernen. Na super, damit kann ich ja immer noch zu Wetten, dass … ? gehen. Seufzend lese ich die Namen, die nun vor mir stehen: K. Fiedler, Stefanie Schultheiß, Ralf Hilker, Fettenpfund. Fettenpfund? Okay, ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres als den Namen Fettenpfund, oder?
    Es beginnt zu regnen. Und zwar so richtig.
    Zum Glück bin ich nicht aus Zucker, denke ich, und immerhin heiße ich Schwärzenbach, das kann mir auch das Wetter nicht nehmen .
    Der Gedanke verliert seine tröstende Wirkung, als ich keine drei Minuten später bis auf die Unterwäsche durchnässt bin. Aber ich suche tapfer weiter. Irgendwo hier wohnt Herr Möller. Erst als es auch noch anfängt zu blitzen, wird mir langsam mulmig. Ich sehe schon meine Todesanzeige vor mir:

    Am Wendepunkt ihres Lebens
    wurde Isabell Schwärzenbach leider nicht
    aus heiterem Himmel von der Liebe getroffen,
    sondern von einem Blitz
    aus einer besonders schwarzen Wolke des Schicksals.
    Möge sie in Frieden ruhen.
    Und dann, endlich, finde ich ein Klingelschild mit dem Namen Möller darauf. Okay, Möller ist jetzt nicht gerade ein äußerst seltener Name, aber ich bin mir sicher, dass es hier sein muss, zumal es die Hausnummer 34 ist und darin zumindest schon einmal die 4 vorkommt.
    Ich klingle Sturm. Aber die Tür bleibt verschlossen. Ich bin sofort losgelaufen, als ich ihn auf dem Rückweg von seiner Joggingrunde bei mir am Haus vorbeikommen sah. Wenn er seitdem sein Haus verlassen hätte, müsste ich ihn gesehen haben. Das bedeutet: Er ist zu Hause! Warum macht er dann die Tür nicht auf?
    Ich gehe ein Stück nach hinten und schaue mir die Fenster des Hauses an. Ich habe keine Ahnung, welche Fenster zu seiner Wohnung gehören, aber in fast allen brennt Licht. Vielleicht ist er unter der

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