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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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streite mich wegen Phil mit meiner besten Freundin, bejammere meine Figur und denke dabei auch noch die ganze Zeit, dass das Schicksal es nicht gut mit mir meint. Dabei sind meine Probleme doch ein Nichts gegen so was!
    »Und dann?«, frage ich Sven.
    »Wir haben noch eine Weile geredet, sie hat mir erklärt, was in den nächsten Wochen auf sie zukommt … und dass sie sich jetzt natürlich nicht jede Woche einen anderen Mann mieten möchte, sondern dass sie gerne einen hätte, bei dem sie sich fallen lassen kann, ohne Verpflichtungen zu haben oder sich erklären zu müssen. Sie sagte, sie möchte, dass die Krankheit kein Thema zwischen uns ist, deshalb würde sie mir jetzt alles erklären, damit wir dann nicht mehr darüber sprechen müssen. Ich soll sie nicht behandeln wie eine Krebskranke, sondern wie eine Frau.«
    »Kannst du das?« Meine Stimme klingt so brüchig, als müsste ich sie eincremen.
    »Wir sind so verblieben, dass ich ihr gesagt habe, ich brauchte ein paar Stunden Bedenkzeit und würde mich dann wieder bei ihr melden. Ach, Isa … Ich kam mir in dem Moment so bescheuert vor, aber ich musste erst mal tief durchatmen und einen freien Kopf bekommen! Ich hatte echt das Gefühl, ich bekäme im Restaurant eine Panikattacke. Dann bin ich direkt zu dir gefahren, und hier sitze ich nun und bin echt fertig!«
    Ich nehme ihn wieder in den Arm und wische ihm die Tränen weg. Mir selbst steht auch das Wasser in den Augen, und ich bin fassungslos. In der letzten Viertelstunde hat die Realität das Männertaxi eingeholt. So fühlt es sich jedenfalls an.
    Wir schweigen. Draußen neigt sich der Tag dem Ende zu, aber hier drin bei uns scheint die Zeit stillzustehen. Vielleicht läuft sie aber auch unendlich schnell ab; ich weiß es nicht. Irgendwann frage ich: »Und jetzt, Sven?«
    Er richtet sich auf. »Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung ist oder die ganz falsche, Isa. Aber … ich werde es machen.«
    In diesem Moment könnte ich einfach nur losheulen. Aber gleichzeitig möchte ich Sven küssen. Ich finde es so ungemein mutig, was er vorhat, dass ich es ganz schwer in Worte fassen kann, was ich genau empfinde.
    »Jessica hat mir in den paar Stunden, in denen wir geredet haben, gezeigt, dass es so viel wichtigere Dinge im Leben gibt, als immer nur als der tolle Hecht dazustehen. Ich will diese Herausforderung annehmen, Isa. Nicht nur für Jessica, sondern auch für mich. Aber das bedeutet natürlich auch, dass ich auf unbestimmte Zeit für das Männertaxi ausfalle. Verstehst du das? Ich möchte mich auf Jessica konzentrieren und für sie da sein, wann immer sie möchte.« »Das ist kein Problem, Sven, und ich kann es absolut nachvollziehen!« In seiner Haut möchte ich allerdings nicht stecken, denn es wird mit Sicherheit auch für ihn eine harte und schwere Zeit werden.
    Ich drücke Sven einen Kuss auf den Mund, würde am liebsten sagen, dass er ein toller Mann ist, aber manchmal sagt ein Schweigen mehr als tausend Worte, und wir sitzen noch ein paar Minuten nebeneinander auf meiner Couch.

    Als Sven wieder fort ist, setze ich mich noch mal auf meine Fensterbank, denn dort kann ich am besten nachdenken. Jessicas Geschichte hat mich sehr mitgenommen, denn sie erzählt wirklich so viel darüber, worauf es im Leben wirklich ankommt. Bei manchen Menschen gerät die Welt schon aus den Fugen, wenn der Kaffeeautomat kaputtgeht oder wenn der TÜV am Auto abgelaufen ist oder wenn ein Fingernagel abbricht. Oder weil das eigene Leben gerade nicht so rund läuft, aber man eigentlich gar nicht so genau weiß, warum. Und dann hört man solche Geschichten, die einen auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
    Vielleicht war das das Zeichen, das ich mir vorhin so sehnlichst gewünscht habe?
    Vielleicht soll ich endgültig verstehen, dass ich mein Leben und alles, was darin nicht funktioniert, mit anderen Augen sehen muss. Vielleicht soll ich endgültig begreifen, dass ich meine Geschichte selbst schreibe, dass ich mein Happy End selbst erfinden muss und dass es immer etwas gibt, mit dem ich mir selbst ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
    Ich öffne das Fenster, sehe in den Himmel, der langsam dunkler wird, und sage: »Ja, ich hab’s kapiert. Danke. Und die Falte … mach sie bitte trotzdem nicht ganz so tief, ja?« Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich auf eine Antwort warten sollte. Einen letzten Lichtstrahl, der plötzlich durch die Wolken bricht. Oder ein bisschen Blitz und Donner.
    Nee, da passiert wohl

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