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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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nur in billigen Kitschromanen oder im Fernsehen, sondern tatsächlich im alltäglichen Leben? »Also, der geht jetzt mal gar nicht. Da bekomme ich ja schon beim Lesen Angst«, sage ich mit weit aufgerissenen Augen. »Ab damit in den Papierkorb«, erwidert Pia, und genau da landet die Mail von Waldemar dann auch. Wir sind schließlich kein Domina-Club, sondern ein ganz normales Männertaxi.
    Typen gibt’s, Wahnsinn!
    Der nächsten Mail ist wieder ein Foto beigefügt. Bevor wir die Mail lesen, schauen wir uns das Bild an. Frauen sind nun mal von Natur aus neugierig.
    Vor uns räkelt sich in edlem Schwarzweiß ein ausgesprochen attraktiver Mann auf einem hellen Laken. Sein Oberkörper ist durchtrainiert und nicht behaart, sofern man das auf dem Foto erkennen kann, und vor allem ist er unbekleidet. Also: der Oberkörper. Sein Unterkörper wird von einer sexy Jeans verdeckt, an der anscheinend der Reißverschluss defekt ist. Zumindest steht er weit offen. Und er scheint keine Unterwäsche zu tragen. So richtig sehen kann man allerdings nichts. Auch nicht, als ich das Foto auf fünfhundert Prozent vergrößere. Pia und ich kleben förmlich mit der Nase am Bildschirm.
    »Wow, was für ein Typ!«, staune ich mit offenem Mund. Der kriegt auf jeden Fall schon mal aufgrund seines Bildes eine Antwort-Mail. Aber erst mal lesen, was er so schreibt.
Hallo! Ich wusste, dass heute genau der richtige Tag dafür ist, in diese Anzeigen zu schauen. Denn ich spürte, dass man mich sucht.
    Pia und ich schauen uns zweifelnd, aber lachend an.
Du brauchst jetzt auch gar nicht mehr weiterzusuchen, denn du hast den richtigen Mann für dein Vorhaben bereits gefunden. Hier bin ich! Sven, Single, 32 Jahre, 1,97 m groß, durchtrainiert, immer gepflegt, von Kopf bis Fuß rasiert. Ich mag es, wenn auch an meinen Beinen nicht ein einziges Haar zu finden ist.
Es fühlt sich einfach sexy an, wenn ich eine Jeans trage und darunter nur meine eigene nackte Haut spüre und keine lästigen Haare, die mir sonst das Gefühl geben, ich hätte noch eine weitere Hose drunter.
    Wenn das so weitergeht, mach ich mir gleich vor Lachen in die Hose!
Ich bin toll im Bett. Klar, wer so aussieht wie ich, muss einiges bieten. Ich bin nicht der Typ, der nur an sich denkt. Ich verwöhne die Frau liebend gerne, und wenn sie eine Schnellkommerin ist, dann kann es schon mal sein, dass sie in einer Nacht bis zu fünfzehn Mal auf ihre Kosten kommt. Alles schon erlebt.
    »Nur fünfzehn Mal?«, fragt Pia schauspielerisch erbost und nahe davor, ein Sauerstoffzelt zu ordern.
Außerdem würde ich mit jeder Frau Sex haben! Für mich ist es nur wichtig, dass sie gepflegt ist. Das Aussehen spielt für mich keine Rolle. Ob blond, braun, rot, groß, klein, dick oder dünn. Es gibt keine hässlichen Frauen. Und außerdem reicht es, dass ICH gut aussehe.
    Ich rolle mich vor Lachen zusammen. Pia liest derweil die Mail weiter vor:
Ich bin sehr ausdauernd. Und ich sage auch nicht, dass es nicht auf die Größe ankommt, denn das sagen nur Männer, die einen kleinen Schniedel haben. Reine Schutzbehauptung. Ich sage, es kommt doch auf die Größe an.
    »Siehste, siehste, mein Reden!«, kommentiert Pia. War ja klar.
Und du wirst sicher nicht bereuen, mich bei dir einzustellen. Mein kleiner großer Freund und ich werden den Laden erst mal so richtig in Schwung bringen!
Mail mir.
Sven
    »Meine Güte: Was für ein Auf-die-Kacke-Hauer!«, sagt Pia. »Aber wenn Männer so dermaßen von sich überzeugt sind, steckt meist nix dahinter!«
    Diesmal will ich nicht die Spaßbremse sein und lege deswegen ein Veto ein. »Ja, aber schau mal, der Typ schaut klasse aus, und vielleicht sollten wir es einfach mal auf einen Versuch ankommen lassen. Ich finde, eine Chance können wir ihm auf jeden Fall geben. Schon allein bei seinem Anblick werden die Frauen reihenweise aus den Latschen kippen. Und wie sagtest du bereits? Das Auge sext schließlich auch mit. Alles andere werden wir dann doch sehen.«
    »Okay, zu verlieren haben wir ja nichts«, stimmt Pia mir zu, während ich schon unsere Standardantwortmail an ihn aktiviere.
    Schließlich haben wir uns durch alle Mails gearbeitet. Einige von ihnen haben wir direkt gelöscht, andere in den Ersatzmann-Ordner geschoben, und noch ein paar andere haben von uns die Standard-Mail bekommen. Nun heißt es abwarten, ob sich die Männer melden, und dann mal schauen, wie sie so in natura sind.
    »Wie sollen wir das eigentlich mit den Bewerbungsgesprächen machen?«, frage ich

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