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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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Vater. Oder mein Religionslehrer aus der Schulzeit. Zwar sehr nett, aber auch … etwas älter.
    Ernst von Topphoff-Erpenstein merkt anscheinend, dass ich ein wenig zögere, als er mich nach einem Treffen fragt.
    »Ich hoffe, Sie haben bei Ihrem Serviceangebot auch an die anspruchsvolle, etwas ältere Dame ab fünfzig aufwärts gedacht?«, erkundigt er sich. Und klingt dabei irgendwie … amüsiert. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man am Telefon hören kann, ob der Gesprächspartner lacht oder einen ernsten Gesichtsausdruck hat, und jetzt weiß ich auch, wie das gemeint ist.
    »Natürlich«, gebe ich betont nonchalant zurück. »Wir verstehen uns als Dienstleisterinnen für jede Altersklasse.«
    »Ich freue mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen«, sagt Ernst.
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, antworte ich ihm formvollendet. Das Treffen arrangiere ich diesmal allerdings nicht in meiner Wohnung, sondern im Café Libri; das scheint mir für einen Mann seines Alters angemessener zu sein.

    Als ich später im Bett liege und das Handy noch in der Hand halte, mit welchem ich gerade einen Termin mit Phil für übermorgen gemacht habe, schließe ich meine Augen, sehe wieder sein atemberaubendes Foto vor mir und stelle mir vor, dass er das strahlend schöne Aushängeschild unserer Firma sein könnte, während Ernst neben ihm sitzt und seine Briefmarken in Ordnung bringt. Im Hintergrund macht Sven gerade ein paar Push-ups, der erfahrene Harald gibt dem schüchternen Lars ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Frauen, und Simon beugt sich stirnrunzelnd über ein Lexikon. Ich glaube, unterschiedlicher können Männer kaum sein. Aber Unterschiede sind doch genau das, was das Leben aufregend macht!

Kapitel 13
    A ls ich mir am nächsten Abend die Zähne putze, denke ich über all die Männer nach, die uns geschrieben haben – und auch heute kam wieder ein Schwung Bewerbungen von großen Männern, kleinen Männern, dicken Männern, schlanken Männern, schlauen Männern, dummen Männern, das ganze schier unerschöpfliche Repertoire halt.
    Heute Abend hatte ich das Date mit Holger, dem lustigen Typen mit dem Heiligenschein. Wir haben gegen Nachmittag telefoniert, nachdem er sich auf meine E-Mail gemeldet hatte, und er war mir sofort sympathisch, denn er war wirklich witzig und spontan. Dummerweise verstand ich, als er vor meiner Tür stand, auch, warum er in seinem Spruch angedeutet hatte, dass er nicht klein sei. Und warum er kein Bild mitgeschickt hat, auf dem er ganz zu sehen ist. Denn Holger ist nicht klein – er ist groß. Und er ist vor allen Dingen … stattlich? Mächtig? Nee, nennen wir das Kind beim Namen: Der liebe Holger ist eine wandelnde Tonne. Ein bisschen wie zweimal Dirk Bach übereinander. Oder wie Samson aus der Sesamstraße . Ich habe grundsätzlich nichts gegen dicke Männer. Echt nicht! Aber um vor meiner Tür zu stehen, musste er die Treppe hinaufgehen, und er war davon so was von außer Atem, dass er einen hochroten Kopf hatte. Ich bat ihn dann ins Wohnzimmer, und er deutete mir an, dass er erst einmal etwas zu trinken brauchte. Und das meine ich genau so: Er deutete es an. Er konnte es mir nicht sagen, weil er zu sehr außer Puste war. Nachdem er dann ein Glas Wasser getrunken hatte, war er zumindest wieder in der Lage zu sagen: »Sorry, ich bin im Moment nicht so gut in Form, aber das macht hoffentlich nichts?«
    »Ja, also Holger, ich meine …«
    »Also, versteh mich nicht falsch – ich weiß, dass ich nicht der Traumtyp bin, und ich will auch nicht an irgendwelche Hungerhaken vermittelt werden.«
    Gut, der Punkt ging an ihn. Aber trotzdem.
    »Ich bin dir zu dick, oder?« Holger guckte mich traurig an.
    Natürlich ist es gemein, dass ich am liebsten gesagt hätte: Ja. Und die Kandidaten für das Männertaxi sollten zumindest eine normale Kondition haben.
    »Holger, du bist zu … dunkelhaarig.«
    Er schaute mich erstaunt an. »Zu dunkelhaarig?«
    Ich nicke. »Ja, tut mir leid. Wir haben schon eine ganze Menge attraktiver Brünetter wie dich in der Kartei«, behauptete ich, »auch einen … öh … stattlichen Kerl wie dich. Und wir suchen nun wirklich nur noch Männer mit blonden Haaren. Das ist so wie bei diesen Boygroup-Castings, weißt du? In den Bands gibt es auch immer einen großen, einen kleinen, einen blonden, einen dunkelhaarigen und einen ganz jungen Boy. Praktisch für jedes Girlie der richtige Typ.«
    »Ja, aber … das hättest du doch direkt sagen können. Ich

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