Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
Vom Netzwerk:
auch«, grummle ich vor mich hin und verstehe mich gerade selbst nicht – denn für diese Erkenntnis brauche ich doch eigentlich keinen höllischen Beistand, oder? Warum bin ich dann so … wütend? Und auf wen eigentlich?
    Ich greife in meine Tasche und suche nach einem Handy – für die ganze Energie, die gerade in mir rumort, brauche ich ein Ventil, und was würde sich da besser eignen als ein erfreulicher Nahkampf mit Phil? Nichts!
    Nichts ist allerdings auch das richtige Stichwort: Ich finde mein Handy nicht. Wahrscheinlich habe ich es zu Hause liegenlassen. Ahhhhh! Und natürlich habe ich Phils Nummer nicht im Kopf.
    Und jetzt?
    Missmutig beschließe ich, zu Fuß nach Hause zu laufen, um wieder ein bisschen runterzukommen. Vielleicht vergesse ich dann auch den Ausdruck auf Herrn Möllers Gesicht. Und mit ein bisschen Glück komme ich dann wegen der körperlichen Betätigung auch nicht auf die Idee, mich zu fragen, ob Sascha auch jedes Mal so erschrocken und verletzt aussieht, wenn er eine Abfuhr-SMS von mir bekommt.
    Okay. Das mit dem Glück kann ich vergessen. Ich denke bereits daran. Und das gefällt mir gar nicht.

    Direkt vor der Haustür treffe ich Pia, die ebenfalls gerade von ihrem Beobachtungseinsatz zurückkommt. Meine Laune hat sich immer noch nicht gebessert. Aber vielleicht ist Pia auch nicht gut drauf, dann können wir uns gegenseitig aufmuntern!
    »Es hat alles wunderbar geklappt, Isa! Harald war charmant, wie man ihn kennt, und ein wahrer Gentleman. Er sah klasse aus, so richtig mit Anzug und Krawatte und dem ganzen Pipapo.«
    Das mit dem gegenseitig aufmuntern fällt erst einmal flach. »Hört sich super an«, sage ich wenig euphorisch. »Und was ist dann passiert?«
    »Die beiden haben erst einmal schick eine Kleinigkeit gegessen. Ich habe leider keinen Tisch in ihrer Nähe bekommen, aber ich meine, ich hätte gehört, dass diese Verena etwas von Theater gesagt hat. Deswegen wollte sie wahrscheinlich auch, dass Harald sich schick macht. Ob sie die Karten wohl schon hatte? Oder hat sie die extra besorgt? Aber ich sag dir eins: Mit so einem attraktiven Begleiter würde ich mich auch gerne mal im Theater sehen lassen.« Sie schaut so versonnen ins dunkle Treppenhaus, als würde sie erwarten, ihn dort entdecken zu können. »Wobei Harald mir auch ohne Anzug ausgesprochen gut gefiel. Also, so ohne alles …« Sie lacht. »Aber sag mal, du bist so ruhig, was ist los mit dir?«, fragt sie dann besorgt, als sie merkt, dass ich nur mit den Schultern zucke.
    »Keine Ahnung, wahrscheinlich PMS«, antworte ich seufzend. »Bin irgendwie nicht gut drauf.«
    »War das Date mit Sven denn nicht gut?«
    »Doch, doch, alles erfreulich! Ach, ich weiß auch nicht. Lass uns einfach morgen mal quatschen, okay?«
    Ich freue mich natürlich über Pias Bericht, bin aber zu verwirrt, um mich noch länger mit ihr zu unterhalten. Ich möchte mich jetzt einfach nur auf mein Bett legen und mich von meinem Adonis Phil verwöhnen lassen. Nicht denken, nur genießen. Die Begegnung mit Herrn Möller hat mich einerseits aufgeregt und andererseits auch zum Nachdenken gebracht: Warum habe ich so aggressiv reagiert? Liegt es nur daran, dass ich von Sascha genervt bin? Bin ich ihm gegenüber womöglich auch viel zu hart? Und wenn ja: Sollte dies bedeuten, dass ich mich gerade zum Negativen verändere?
    Ich verabschiede mich schnell von Pia, schließe meine Wohnungstür auf und sehe sofort das Handy, das auf der Kommode im Flur liegt. Ohne lange zu überlegen, schicke ich Phil eine SMS:
Hast du Lust, zu mir zu kommen?
    Keine fünf Minuten später meldet mein Handy eine neue Nachricht.
Schon wieder? Du bekommst wohl wirklich nie genug … Gefällt mir! Brauche aber noch eine halbe Stunde, bevor ich losfahren kann, okay?
    Mir fällt ein Stein vom Herzen. Wenigstens das klappt! Ich texte ihm schnell zurück:
Super, freue mich sehr. Ich brauche heute einfach jemanden, der mich ganz feste in den Arm nimmt.
    Ich bin selbst erstaunt über meine Wortwahl. Aber genau danach sehne ich mich gerade. Sehr.
    Eine Minute später piept mein Handy erneut.
Isa, nur zur Sicherheit – alles ohne Verpflichtungen, richtig?
    Ich muss schlucken. Ohne Verpflichtungen, ja, das ist genau das, was ich immer fordere und was ich brauche. Aber es gibt mir einen Stich, weil ich gerade merke, dass es wohl doch nicht unbedingt das ist, was ich mir wünsche.

Kapitel 21
    D rei Stunden lang genieße ich es, nicht nachdenken zu müssen, nur zu fühlen, mich

Weitere Kostenlose Bücher