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Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition)

Titel: Männertaxi: Eine turbulente Komödie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Koßmann
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sollte ich mich vielleicht zu Ihnen setzen und auf Sie aufpassen, nicht dass Sie noch vor Schmerzen vom Stuhl fallen …«
    »Ach, das müssen Sie nicht, machen Sie sich keine Umstände.« Ich linse aus dem Augenwinkel zu Sven und Priscilla hinüber, die mittlerweile Händchen halten. Sven redet wie ein Kompliment-Wasserfall, und Priscilla saugt jedes Wort auf wie die Sahara einen unerwarteten Regenguss und unterstreicht das mit ihrem unverkennbaren »Ooooh« und »Aaaah«.
    »Für mich wären das keine Umstände«, zieht Herr Möller meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, »im Gegenteil, es wäre mir ein Vergnügen, und wenn Sie mir nun vielleicht anbieten würden, mich zu Ihnen zu setzen, könnte ich …«
    »Nein!«
    Die vier kleinen Buchstaben entfahren mir so heftig, dass ich mich selbst erschrecke. Herr Möller zuckt zusammen und bekommt ganz große, runde Augen. Wir schauen uns einen Moment schweigend an.
    »Wissen Sie, Frau Schwärzenbach, ich will nicht unhöflich sein«, beginnt er dann hörbar zerknirscht, »und ich will mich auch nicht aufdrängen, aber ich hatte das Gefühl, dass wir beide doch viel Spaß an unseren verbalen Kabbeleien hatten, und deswegen …« Er räuspert sich. »Deswegen finde ich, Sie sollten mir schon mal eine Chance geben, Sie kennenzulernen!«
    Ich hole tief Luft. Das kann doch wohl nicht wahr sein, oder?
    »Hören Sie, Herr Möller, Sie sind wirklich nett!« Ich schaue zum Nebentisch und sehe, wie Sven seinen Autoschlüssel in die Hand nimmt und die beiden dann dem Kellner, der sich nun auch endlich mal die Ehre gibt, mit einer Handbewegung zeigen, dass sie direkt wieder gehen. Ich fühle mich leicht gestresst, denn ich möchte sowohl das Gespräch der beiden weiterverfolgen als auch die richtigen Worte für mein Gegenüber finden.
    »Herr Möller, Sie sind wirklich ein netter Typ, und ich freue mich, wenn wir uns über den Weg laufen.« Dass ich mich ein kleines bisschen verfolgt von ihm fühle, behalte ich dann doch lieber für mich. »Aber dabei sollten wir es auch belassen. Ich … ich bin nicht der Typ für ein Date. Aber natürlich liegt das«, Achtung, Floskelalarm, »nicht an Ihnen.« Ich hoffe, dass Herr Möller nicht zu denjenigen gehört, die genau wissen, dass Es liegt nicht an dir eigentlich heißt Es liegt nur an dir, aber ich bin zu nett, um es dir so zu sagen .
    »Oh. Ja. Also … äh … Entschuldigung.«
    Okay, er gehört zu denen, die es wissen. Jetzt tut Herr Möller mir tatsächlich irgendwie leid.
    Ich beobachte, wie Sven und Priscilla das Café verlassen. Sie hängt immer noch an seinen Lippen, er spielt mit großer Geste den coolen Sunnyboy. Hoffentlich hält sein McJoy später, was sein Charme jetzt verspricht! Und wenn Priscilla so richtig auf ihre Kosten kommt und sie Sven noch einmal bucht – oder vielleicht auch über eine Dauerbuchung nachdenkt – und das Männertaxi im Freundinnenkreis weiterempfiehlt, dann … dann ist Isa Schwärzenbach bald wirklich ein Synonym für den Themenbereich reich, erfolgreich, berühmt .
    Aber bevor mein Phantasiezentrum mich zu einem neuen Höhenflug abheben lässt, muss ich mich erst noch um etwas anderes kümmern. Genauer gesagt: um jemanden.
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen, Herr Möller. Aber ich will kein Date. Nicht jetzt, nicht morgen, nicht nächste Woche und auch nicht im nächsten Leben!« So etwas muss man handhaben wie Pflasterabreißen – mit einem entschiedenen Ruck, denn wenn man ewig knibbelt, tut es letztendlich mehr weh, weil es einfach länger dauert.
    Ich krame das Geld für den Wein aus meiner Tasche, knalle es auf den Tisch und verlasse das Café, ohne mich noch einmal umzusehen. Na ja, fast. Aus dem Augenwinkel nehme ich noch wahr, dass Herr Möller ziemlich bedröppelt dreinschaut. Das versetzt mir merkwürdigerweise einen Stich, und ich bin kurz davor, stehen zu bleiben und mich nun meinerseits bei ihm zu entschuldigen.
    Das wäre nett von dir, lobt mich das Engelchen, das gerade wieder auf meiner Schulter auftaucht, und außerdem …
    Weiter kommt es nicht, denn in diesem Moment taucht das Teufelchen auf, zieht dem Engel von hinten einen Sack über den Kopf, stopft ihn hinein und wirft sich das wild zappelnde Bündel dann grinsend über die Schulter. Vergiss den Gnomen , rät das Teufelchen mir entschieden, und sieh zu, ob du heute Abend nicht noch Phil erreichen kannst. Das ist ein Mann, der zu dir passt – nicht dieser abgebrochene Meter . »Genauso sehe ich das

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