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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Freilassung; und er ließ mich frei und ich kam in diese Stadt. Als ich jenen Mann aber im Badehaus erblickte, fragte ich ihn, indem ich zu ihm sprach: “Wie ist es dir und deiner Frau und deinen Kindern gelungen, frei zu werden?” Und er gab mir zur Antwort: “Ich und meine Frau und meine Kinder waren noch immer in Gefangenschaft, bis ich eines Tages, als der Christenkönig eine Staatsversammlung abhielt, auch zugegen war und unter der Schar von Leuten stand; da hörte ich, wie sie die Könige aufzählten, bis sie auch den König dieser Stadt nannten. Und nun rief der Christenkönig: “Wehe!” und sprach: “Nichts in der ganzen Welt quält mich so sehr wie der König dieser Stadt! Wer mir eine List ersinnt, ihn zu Tode zu bringen, dem gebe ich alles, was er sich wünscht.” Da trat ich vor ihn hin und sprach zu ihm: “Wenn ich es dir erwirke, dass er zu Tode kommt, willst du dann mich und meine Kinder freilassen?” “Jawohl”, antwortete er, “ich will euch freilassen und will dir alles geben, was du dir wünschest.” Nachdem wir dies verabredet hatten schickte er mich auf einer Galeone zu dieser Stadt; und ich ging zu diesem König und er ließ mir dies Badehaus erbauen. Nun habe ich nichts mehr zu tun, als ihn umzubringen; hernach will ich mich zum Christenkönig begeben, meine Kinder und meine Frau befreien und mir von ihm eine Gnade erbitten.” Als ich ihn dann fragte: “Welches Mittel hast du denn ersonnen, um ihn umzubringen, sodass er zu Tode kommt?” sagte er mir: “Das ist ein einfaches Mittel, das einfachste, das es gibt. Sieh, er kommt doch zu mir in dies Bad; und da habe ich etwas für ihn zubereitet, in dem sich Gift befindet. Sobald er wieder da ist, werde ich zu ihm sagen: “Nimm dies Mittel und reibe dich unten da mit ein; dann wird es die Haare dort beseitigen!” Dann wird er es nehmen und sich unten damit salben; das Gift aber wird einen Tag und eine Nacht lang in ihm wirken, bis es zu seinem Herzen dringt und es wird ihn verrecken lassen und damit ist alles zu Ende!” Als ich diese Worte von ihm vernahm - so schloss Abu Kir fürchtete ich für dein Leben; denn du hast mir Gutes erwiesen. Und deshalb habe ich dir dies mitgeteilt.” Wie der König diese Rede angehört hatte, kam gewaltiger Zorn über ihn und er sprach zu dem Färber: “Halt dies geheim!” Alsdann verlangte er ins Bad zu gehen, um dem Zweifel durch Gewissheit ein Ende zu machen. Nachdem der König das Bad betreten hatte, entkleidete sich Abu Sir wie gewöhnlich, bediente den König und rieb ihn ab. Danach sprach er: “O größter König unserer Zeit, ich habe ein Mittel bereitet, um die unteren Haare zu beseitigen.” “Bring es mir!” befahl der König; und als jener es vor ihn gebracht hatte, fand der König den Geruch widerlich und war sicher, dass es Gift wäre. Voll Zorn schrie er die Leibwächter an und rief: “Ergreift ihn!” Da ergriffen ihn die Wachen und der König ging fort, von Zorn erfüllt; doch niemand kannte den Grund seines Zornes, da der König im Übermaße seines Grimms niemandem etwas sagte und auch niemand ihn zu fragen wagte. Darauf legte er die Staatsgewänder an, begab sich in den Staatssaal und ließ Abu Sir in Fesseln vorführen. Ferner ließ er den Kapitän kommen und als der erschien, sprach der König zu ihm: “Nimm diesen Schurken und tu ihn in einen Sack; tu aber auch zwei Zentner ungelöschten Kalkes in den Sack und binde seine Öffnung zu über diesem und über dem Kalk! Dann lege ihn in ein Boot und fahre unter meinem Palast vorbei; sobald du mich am Fenster sitzen siehst, frage mich: “Soll ich ihn hineinwerfen?” und ich werde dir zurufen: “Wirf ihn hinein!” Wenn ich dir das befohlen habe, wirf ihn ins Wasser, sodass der Kalk über ihm gelöscht wird und er stirbt, ertränkt und von Feuer versengt.” “Ich höre und gehorche!” sprach der Kapitän und führte den Gefangenen aus der Gegenwart des Königs zu einer Insel gegenüber dem königlichen Palast. Dort sprach er zu Abu Sir: “du da, ich bin einmal zu dir ins Badehaus gekommen und da hast du mich ehrenvoll behandelt und sorgsam bedient und ich hatte große Freude durch dich; aber du schworst, du wollest von mir keine Bezahlung annehmen; und so gewann ich dich sehr lieb.
    Nun sag

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