Märchen aus 1001 Nacht
seine FüÃe und Schenkel auf den Schoà der Wirtschafterin. Dann zeigte er auf sein Glied und sagte: âO meine Herrinnen, wie heiÃt dies?â Alle lachten über seine Worte, bis sie auf den Rücken fielen und eine sagte: âdein zubb!â Aber er erwiderte: âNein!â und biss zur Strafe eine jede. Dann sagten sie: âdein air, dein chazuk!â Er aber rief: âNein!â und umarmte eine nach der anderen, bis sein Herz sich an ihnen Genüge getan hatte und sie lachten alle miteinander. SchlieÃlich sagten sie: âO unser Bruder, wie heiÃt es denn?â Und er fragte: âWisst ihr nicht, wie es heiÃt?â und sie sagten: âNein!â Er antwortete: âDies ist das Maultier, das durch alles dringt, dem die Krauseminze des Kühnen als Weide winkt, das den enthülsten Sesam als Nahrung verschlingt und in der Herberge des Abu Mansür die Nacht verbringt.â Alle lachten sie, bis sie auf den Rücken fielen; und sie kehrten zum Gelage zurück und hörten nicht auf, bis die Nacht über sie hereinbrach. Nun sagten sie zu dem Träger: âAllah befohlen, Freundchen, erheb dich und lege deine Sandalen an; zieh ab und zeige uns die Breite deiner Schultern!â Doch er sprach: âBei Allah, ich könnte mich leichter von meiner Seele trennen als von euch; kommt, lasst uns die Nacht an den Tag anknüpfen und morgen ziehe ein jeder von uns seines eigenen
Weges!â âBei meinem Lebenâ, sagte die Wirtschafterin, âlasst ihn bei uns bleiben, damit wir über ihn lachen können: wer wird so lange am Leben bleiben, bis wir seinesgleichen wieder treffen? Fürwahr, er ist ein lustiger und witziger Gesellschafter.â Darauf sagten sie: âdu darfst die Nacht nur unter der Bedingung bei uns bleiben, dass du dich unseren Befehlen fügst und dass du, was du auch sehest, nicht danach fragst, noch nach den Gründen forschest.â âGutâ, erwiderte er und sie geboten: âGeh hin und lies die Inschrift über der Tür.â Da ging er hin zur Tür und fand dort in Gold gemalt die Worte geschrieben: Wer da redet von demâ was ihn nichts angeht, wird hören, was ihm nicht angenehm ist! Und der Träger sagte: âihr sollt des Zeugen sein, dass ich nicht reden will über das, was mich nichts angeht.â Nun stand die Wirtschafterin auf und setzte ihnen zu essen vor und sie aÃen. Dann zündeten sie die Kerzen und die Lampen an und legten an die Kerzen Amber und Aloeholz; und nachdem sie jenen Saal mit einem anderen vertauscht und frische Früchte und Getränke aufgetragen hatten, setzten sie sich nieder zum Trinken und zum Liebesgespräch. Und sie hörten nicht auf, zu essen und zu trinken und zu plaudern und trockene Früchte zu knabbern und zu lachen und zu scherzen, eine volle Stunde lang. Da aber, siehe, ertönte ein Klopfen an der Tür. Doch das störte ihre Geselligkeit in keiner Weise; nur stand eine auf und ging zur Tür hin. Alsbald kehrte sie zurück und sagte: âWahrlich, unser Vergnügen soll heute Nacht vollkommen werden.â âWas gibtâs denn?â fragten sie; und sie erwiderte: âAm Tore stehen drei persische Bettelmönche, deren Bart und Haupthaar und Augenbrauen abrasiert sind, alle drei blind auf dem linken Auge und das ist wahrlich ein seltsamer Zufall. Sie sind gerade jetzt von der Reise angekommen und tragen sichtlich die Spuren der Reise an sich; sie haben eben erst Bagdad erreicht und dies ist ihr erster Besuch in unserer Stadt; und dass sie an unserer Tür klopften, geschah nur, weil sie keine Stätte zum Ãbernachten fanden. Sie sagten sogar: Vielleicht wird uns der Besitzer dieses Hauses den Schlüssel zu seinem Stalle geben, oder eine Hütte, darinnen wir die Nacht verbringen können - denn der Abend hatte sie überrascht und da sie Fremdlinge waren, so wussten sie niemanden, bei dem sie Obdach finden würden und, O meine Schwestern, ein jeder von ihnen hat
auf seine Art eine komische Gestalt.â Und sie lieà nicht ab zu bitten, bis sie zu ihr sagten: âLass sie eintreten und erlege ihnen die Bedingung auf, dass sie nicht reden von dem, was sie nichts angeht, damit sie nicht hören, was ihnen nicht angenehm ist!â Da freute sie sich, ging hin und kehrte alsbald mit den drei Einäugigen zurück, deren Bärte und Schnurrbärte abrasiert waren. Die sprachen den Gruà der
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