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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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wusste, was los war, als allein Aladin, der Anstifter der ganzen Sache, der sich ins Fäustchen lachte.
    Obwohl nun die Hochzeit aufgehoben war, erinnerte sich der Sultan nicht mehr an das vergessene Versprechen, das er Aladins Mutter gegeben hatte und ebenso dachte auch der Wesir nicht weiter daran und keiner von beiden hatte eine Ahnung, woher der Vorfall gekommen war. Aladin aber wartete geduldig, bis die drei Monate verstrichen waren, nach deren Verlauf der Sultan ihm versprochen hatte, ihn mit seiner Tochter, der Herrin Bedr el-Budur, zu verheiraten. Dann schickte er unverzüglich seine Mutter zum Sultan, um ihn an die Erfüllung seines Versprechens zu mahnen. Aladins Mutter begab sich zum Serail und als nun der Sultan im Diwan erschien und sie vor sich stehen sah, gedachte er wieder seines Wortes, das er ihr gegeben hatte, ihren Sohn nach Verlauf von drei Monaten mit seiner Tochter zu vermählen; er wendete sich deshalb zum Wesir und sagte zu ihm: “Wesir, da ist die Frau, die mir die Juwelen schenkte und der wir versprachen, sie nach Ablauf von drei Monaten vor allen anderen vor uns zu laden.” Da ging der Wesir zu Aladins Mutter und führte sie vor den Sultan; und als sie vor ihn trat, küsste sie ihre Fingerspitzen und führte sie an die Stirn, worauf sie ihm Ruhm und dauernde Wohlfahrt wünschte. Dann fragte sie der Sultan, ob sie ein Anliegen hätte, worauf sie erwiderte: “O König der Zeit, die drei Monate, die du mir als Frist festsetztest, sind nunmehr verstrichen und die Zeit ist gekommen, meinen Sohn Aladin mit deiner Tochter, der Herrin Bedr el-Budur, zu vermählen.” Der Sultan erschrak über diese Forderung, zumal wo er die ärmliche Lage von Aladins Mutter gewahrte und sah, dass sie zum niedrigsten Volk gehörte. Da sie ihm jedoch ein sehr kostbares, ganz unbezahlbares Geschenk gemacht hatte, wendete er sich zum Wesir und sprach zu ihm: “Was hast du für einen Rat? Ich hab ihr in der Tat mein Wort, jedoch scheinen sie mir arme Leute zu sein und nicht von Stand.”
    Der Großwesir, den der Neid fast umbrachte und der insbesondere über das Missgeschick seines Sohnes betrübt war, sprach bei sich: Wie soll jemand wie der da die Tochter des Sultans heiraten und mein Sohn dieser Ehre verlustig gehen? Dann erwiderte er dem Sultan: “O mein Herr, das ist ein leichtes Ding, diesen hergelaufenen Menschen abzuwehren, da es deiner Glückseligkeit nicht ansteht, deine Tochter einem Manne zu geben, von dem wir nicht wissen, was er ist.” Der Sultan versetzte: “Auf welche Weise sollen wir ihn abwehren, wo ich ihm mein Wort gab und wo ein Königswort ein Unterpfand ist?” Da sagte der Wesir: “Mein Herr, mein Rat geht dahin, dass du von ihm vierzig Schüsseln aus feinstem Gold verlangst voll von solchen Juwelen, wie sie dir zuvor brachte, nebst vierzig Sklavinnen, die die Schüsseln tragen und vierzig Sklaven.” Der Sultan versetzte: “Bei Allah, O Wesir, du hast recht gesprochen; dies ist ihm unmöglich und auf diese Weise sind wir ihn los.” Hierauf sagte er zu Aladins Mutter: “Geh fort und sag deinem Sohn, ich hielte mein Wort, das ich dir gab, doch müsste er imstande sein, die Brautgabe für meine Tochter zu beschaffen; ich verlange als solche von ihm vierzig Schüsseln aus lauterem Gold, die alle voll von solchen Edelsteinen, wie du sie mir brachtest, sein müssen und dazu fordere ich vierzig Sklavinnen, die sie tragen und vierzig Sklaven zu ihrer Bedienung. Wenn dein Sohn diese Brautgabe beschaffen kann, so vermähle ich ihn mit meiner Tochter.” Da kehrte Aladins Mutter kopfschüttelnd heim, indem sie bei sich sprach: Woher sollte mein armer Sohn zu den Schüsseln und Juwelen kommen? Gesetzt den Fall jedoch, er kehrte zum Schatz zurück und pflückte die Juwelen von den Bäumen, wiewohl ich dies für unmöglich halte - angenommen also, er beschaffte sich wirklich die Juwelen und die Schüsseln, woher aber sollte er zu den Sklavinnen und den Sklaven kommen? In dieser Weise redete seine Mutter bei sich, bis sie zu ihrem Haus gelangte, wo Aladin sie erwartete. Als sie nun bei ihm eintrat, sagte sie zu ihm: “Mein Sohn, sagte ich dir nicht, du solltest nicht daran denken, jemals die Herrin Bedr el-Budur zu erlangen, da so etwas für Leute wie uns unmöglich wäre?” Aladin versetzte: “Erzähle mir, was es gibt.” Da sagte sie zu ihm: “Mein

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