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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Anfang bis zu Ende, insbesondere, wie sie die alte Lampe für eine neue umgetauscht hatte und sagte zu ihm: “Und am Morgen des anderen Tages fanden wir uns in diesem Land. Der mich aber betrog und die Lampe umtauschte, erzählte mir, dass er dies vermöge seiner Zauberei und vermittels der Lampe getan hätte; er wäre ein Maghribite aus Afrika und wir befänden uns in seinem Land.”
    Als die Herrin Bedr el-Budur ihren Bericht beendet hatte, sagte Aladin zu ihr: “Sag mir, was für eine Absicht der Verruchte gegen dich hegt, was er zu dir sagt und spricht und was er von dir will.” Die Herrin Bedr el-Budur versetzte: “Jeden Tag besucht er mich einmal und nicht öfter und versucht, mir Liebe zu ihm zu erwecken, damit ich ihn an deiner statt nehme und dich vergesse und mir aus dem Sinn schlage. Auch sagte er mir, mein Vater, der Sultan, hätte dir den Kopf abgeschlagen und behauptet, du wärst armer Leute Kind und er allein wäre die Ursache deines Reichtums. Und er suchte mich durch Geplauder zu trösten, doch sah er von mir nichts als Tränen und Weinen und vernahm kein süßes Wort von mir.” Hierauf sagte Aladin zu ihr: “Sag mir, wenn du es weißt, wohin er die Lampe gestellt hat.” Sie erwiderte: “Er trägt sie stets bei sich und vermag sich keine einzige Stunde von ihr zu trennen. Als er mir alles, was ich dir mitteilte, sagte, holte er sie aus seinem Busen heraus und zeigte sie mir.” Als Aladin dies vernommen hatte, freute er sich mächtig und sagte zu ihr: “O Herrin Bedr el-Budur, hör zu; ich will jetzt fortgehen und in anderer Kleidung wiederkommen. Wundere dich aber nicht und stelle stets eine deiner Sklavinnen an die Hintertür, dass sie mir sofort, wenn sie mich kommen sieht, die Tür öffnet. Ich aber will nun einen Plan zur Ermordung dieses Verruchten ersinnen.” Hierauf ging Aladin zum Portal des Serails hinaus und wanderte, bis er unterwegs einen Fellachen traf, zu dem er sagte: “Mann, nimm meine Sachen und gib mir deine dafür.” Da sich der Fellache weigerte, nahm ihm Aladin seine Sachen mit Gewalt fort und zog sie an, worauf er ihm seine kostbaren Kleider gab. Dann schlug er den Weg zur Stadt ein und suchte in derselben den Basar der Drogisten auf, wo er zwei Drachmen starken, augenblicklich betäubenden Bendsch für zwei Dinare erstand. Hierauf kehrte er auf demselben Weg wieder zum Serail zurück, wo ihm die Sklavin, als sie ihn sah, die Hintertür öffnete. Als er wieder bei seiner Gemahlin, der Herrin Bedr el-Budur, eingetreten war, sagte er zu ihr: “Hör zu; ich wünsche, dass du dich ankleidest und schmückst und den Kummer abwirfst. Wenn dann der verruchte Maghribite kommt, so heiß ihn herzlich willkommen, empfang ihn mit lachendem Gesicht und lad ihn ein, mit dir das Abendessen zu speisen. Stelle dich so, als ob du deinen Geliebten Aladin und deinen Vater vergessen hättest und ihn von Herzen liebtest, verlang von ihm roten Wein, zeig dich fröhlich und vergnügt und trinke auf sein Wohl. Wenn du ihm dann zwei oder drei Becher Wein kredenzt hast und er achtlos geworden ist, so tu ihm dies Pulver in den Becher und gieße Wein darauf. Sobald er den Becher, in den du das Pulver getan hast, getrunken hat, wird er auf der Stelle wie ein Toter auf seinen Rücken fallen.” Als die Herrin Bedr el-Budur dies von Aladin vernommen hatte, versetzte sie: “Es fällt mir sehr schwer, dies zu tun, jedoch muss es geschehen, um uns von der Unsauberkeit dieses Verruchten zu befreien, der mir das Leid der Trennung von dir und meinem Vater zufügte. Der Tod dieses Verruchten ist erlaubt.” Alsdann aß und trank Aladin mit seiner Gemahlin, bis er seinen Hunger gestillt hatte, worauf er sich unverzüglich erhob und das Serail verließ, während die Herrin Bedr el-Budur ihre Ankleiderin holte, die sie zurechtmachte und schmückte.
    Nachdem sie prächtige Kleider angelegt und sich parfümiert hatte, kam auch schon der verruchte Maghribite an, der sich, als er sie so geputzt sah, mächtig freute und dies umso mehr, als sie ihn mit lachendem Gesicht ganz gegen ihre Gewohnheit empfing. Seine Erregung und sein Verlangen nach ihr wuchsen, während sie ihn an ihre Seite nieder zog und zu ihm sagte: “Mein Geliebter, wenn du heute Nacht willst, komm zu mir, damit wir das Abendessen zusammen einnehmen. Ich habe mich nunmehr genug gegrämt; denn

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