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Märchen aus 1001 Nacht

Märchen aus 1001 Nacht

Titel: Märchen aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Bekenner des einigen Allahs war, fürchtete er Allah und trat an das Ufer, um die Waschung zu vollziehen. Indem er nun das Wasser mit seinen Händen schöpfte und seine Finger rieb, rieb er auch seinen Ring, dessen er nicht mehr gedacht hatte und alsbald erschien der Marid des Rings und sprach zu ihm: “Zu Diensten, dein Sklave steht vor dir; heische, was du begehrst.” Da freute sich Aladin mächtig, als er den Marid sah und sagte zu ihm: “Sklave, ich wünsche, dass du mir mein Serail samt meiner Gemahlin, der Herrin Bedr el-Budur und allem, was sich darinnen befindet, bringst.” Der Marid erwiderte ihm jedoch: “Mein Herr, es tut mir sehr leid, dass ich das, was du von mir verlangst, nicht tun kann; dies hängt von dem Sklaven der Lampe ab und ich vermag mich dessen nicht zu unterfangen.” Da sagte Aladin zu ihm: “Wenn dir dies unmöglich ist, so nimm mich und setz mich neben meinem Serail nieder, in welchem Land es sich auch befinden mag.” Der Sklave versetzte: “Ich höre und gehorche, mein Herr.” Alsdann lud der Marid ihn auf und setzte ihn in einem Augenblick neben seinem Serail vor dem Gemach seiner Gemahlin im Lande Afrika nieder. Die Nacht brach gerade herein, doch schaute er sein Serail und seine Sorgen und Kümmernisse schwanden und er setzte seine Hoffnung wieder auf Allah, nachdem er bereits daran gezweifelt hatte, seine Gemahlin noch einmal wiederzusehen. Dann dachte er über Allahs verborgene Güte nach - verherrlicht sei seine Allmacht! - und wie der Ring ihn erfreut und Allah ihm, nachdem er bereits alle Hoffnung verloren, den Diener des Ringes gesandt hatte. So wurde er froh und alle Sorgen wichen von ihm; da er aber in seinem Gram und Kummer, in seiner Trübsal und seinem Brüten seit vier Tagen nicht geschlafen hatte, legte er sich neben dem Serail unter einem Baum schlafen; denn wie erwähnt, stand das Serail zwischen den afrikanischen Gärten außerhalb der Stadt. Wer aber seinen Kopf beim Köpfer hat, der schläft nur aus Übermüdung und überwältigt vom Schlaf. Er ruhte bis in den halben Morgen hinein und erwachte vom Gezwitscher der Vögel, worauf er sich erhob und zu einem Fluss ging, der dort in der Nähe zur Stadt floss. Nachdem er sich hier die Hände und das Gesicht gewaschen und die Waschung vollzogen und das Morgengebet verrichtet hatte, kehrte er zurück und setzte sich unter die Fenster des Gemachs der Herrin Bedr el-Budur. Diese aber stand in ihrem Kummer über die Trennung von ihrem Gemahl und ihrem Vater, dem Sultan und über das schwere Unglück, das sie vom verruchten maghribitischen Zauberer betroffen hatte, alle Tage im frühsten Morgengrauen auf und saß weinend da, ohne des Nachts zu schlafen und Speise und Trank zu sich zu nehmen; und zur Zeit des Salams nach dem Gebet kam dann ihre Sklavin zu ihr, um sie anzukleiden. Nach dem Ratschluss des Schicksals aber öffnete die Sklavin gerade um diese Stunde das Fenster, um ihre Herrin auf die Bäume und Bäche hinaussehen und sich durch ihren Anblick trösten zu lassen. Als sie hierbei selber zum Fenster hinaus schaute, sah sie ihren Herrn Aladin unter den Fenstern des Gemachs sitzen, worauf sie ihrer Herrin Bedr el-Budur zurief: “O meine Herrin, meine Herrin, mein Herr Aladin sitzt unten.” Da kam die Herrin Bedr el-Budur herangelaufen und schaute zum Fenster hinaus und sah Aladin, wie er gerade sein Haupt emporhob und zu ihr aufsah. Beide begrüßten einander, fliegend vor Freude und die Herrin Bedr el-Budur sprach zu ihm: “Steh auf und komm durch die Hintertür zu mir herein, der Verruchte ist jetzt nicht hier.” Dann befahl sie der Sklavin, hinunterzusteigen und ihm die Tür zu öffnen, worauf sich Aladin erhob und zu ihr eintrat. Die Herrin Bedr el-Budur empfing ihn in der Tür und beide umarmten und küssten einander in höchster Freude, bis sie im Übermaß ihres Glückes weinten. Alsdann setzten sie sich und Aladin sagte zu ihr: “O Herrin Bedr el-Budur, vor allen Dingen möchte ich dich etwas fragen; ich hatte eine alte Kupferlampe an die und die Stelle in meinem Gemach gestellt.” Sobald ihn aber die Herrin Bedr el-Budur von der Lampe reden hörte, seufzte sie und sagte: “Ach, mein Geliebter, gerade sie brachte dieses Unheil über uns.” Da fragte Aladin: “Wie geschah es?” Hierauf erzählte ihm die Herrin Bedr el-Budur alles von

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