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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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abgehoben, da lag eine junge Schönheit in den Kissen und sah aus, als lebte sie noch. Der Jüngste berührte ganz vorsichtig mit dem Stock die Kehle der Jungfrau - und hört das Wunder - sie schlug die Augen auf.
    Hei, war das eine Freude! Statt einer Leichenfeier gab es eine große Hochzeit. Die Scholaren wurden bewirtet, durften essen und trinken, soviel sie nur konnten, und dazu bekamen sie noch drei Wagenlasten Gold. Damit fuhren sie wieder in das Dorf, zahlten dem Gutsherrn die fünfhundert Gulden zurück, gingen dann zu dem Bauern und gaben auch ihm einen Sack Gold. Der blinzelte verschmitzt und sagte: „Glück muß man haben, dann stellt sich bisweilen auch ein Wunderein“, und er strich über den Stock, der sie allesamt reich gemacht hatte. Die Scholaren verstanden diesmal sofort und versuchten ihr Glück mit dem Stock kein zweites Mal.
    Statt dessen gingen sie zurück auf die Hohe Schule und beendeten ihr Studium. Und das war das Gescheiteste, was sie tun konnten.

Wie der arme Giufa seine Schulden bezahlt hat
    Ein Märchen aus Italien
    Den Spaßmacher Giufa kannte man auf ganz Sizilien. Er lief stets zerlumpt herum, hatte nie etwas zu essen, aber lustig war er immer. Doch eines Tages hatte es Giufa satt, ständig in Lumpen herumzulaufen, und er entschloß sich, Kleider zu tragen, wie es sich gehört.
    Kleider machen Leute, sagte er sich, und in besseren Kleidern wird es mir bestimmt besser gehen.
    Damit ging er auf den Markt. Er blieb bei einem Schuster stehen, ging zum Strumpfmacher, zum Tuchmacher, zum Leineweber, besuchte den Hutmacher und kaufte überall, was er brauchte. Doch er bezahlte nicht. Morgen würde er zahlen, sagte er, morgen, wenn er Geld bekäme.
    Und so kehrte nun der liebe Giufa wie ein Herr vom Markt heim, in neuen Schuhen, in neuen Hosen, in einem neuen Hemd und in einem neuen Rock, auf dem Kopf trug er ein neues rotes Barett. Er hatte an allem eine Riesenfreude, doch diese Freude verwandelte sich gleich am nächsten Tag in Kummer. Wie sollte er das alles bezahlen, wo er doch nicht einmal einen Groschen besaß?
    So blieb dem lieben Giufa nichts übrig, als den Toten zu spielen. Er legte sich angekleidet aufs Bett, schloß die Augen, faltete die Hände, streckte die Fußspitzen zur Decke empor und wurde ein Verstorbener.
    Sofort in der Früh begannen sich die Gläubiger einzufinden, der Schuster, der Strumpfmacher, der Tuchmacher, einer nach dem anderen, wie Giufa bei ihnen auf dem Markt eingekauft hatte. Als sie Giufa auf dem Bett liegen sahen, das Kreuz in den Händen und mit geschlossenen Augen, seufzte ein jeder und sagte: „Armer Giufa, du bist mir soundsoviel für dies und soviel für jenes schuldig. Warum habe ich Dummkopf dir das auf Borg gegeben! Doch was läßt sich machen, was weg ist, ist weg. Warst ein lieber Kerl, hast uns oft zum Lachen gebracht. Nun, so möge es dir gut bekommen, ich erlasse dir deine Schuld.“
    Dann trugen sie Giufa wie einen Toten in die Kirche. Nach dem Brauch sollte er dort die ganze Nacht in einem offenen Sarg liegenbleiben.
    Um Mitternacht öffnete sich plötzlich die Tür, und eine Räuberbande schlich sich in die Kirche. Sie kehrten von ihrem Raubzug zurück und wollten in Ruhe ihre Beute teilen. Und sogleich begannen sie auch damit. Gold klimperte, daß es nur so klang, bis sie ihre Dukaten gerecht verteilt hatten. Nur ein einziger letzter Groschen blieb übrig, und mit dem war es schwer, die Räuber gerieten sich seinetwegen fast in die Haare. Plötzlich jedoch zeigte ihr Hauptmann auf Giufa, der in seinem Sarg nicht einmal zu atmen wagte, und sprach: „Den Groschen bekommt jener, der aus zehn Schritt Entfernung die Nase dieses Verstorbenen trifft.“
    Und er griff nach seiner Pistole. Die anderen taten wie er. Giufa bekam eine Heidenangst, natürlich, doch dann nahm er allen Mut zusammen, richtete sich im Sarg auf, so lang und breit er war, und schrie mit Donnerstimme: „Hoho, Tote, steht alle auf und kommt mich verteidigen!“
    Die Räuber stoben wie von Sinnen auseinander. Sie nahmen die Beine unter die Arme und waren im Nu fort. An das Gold dachte keiner mehr. Nur Giufa vergaß es nicht. Er sammelte es bis auf jenen letzten Groschen ein, kehrte heim, und in der Früh bezahlte er alle seine Schulden. Die Nachbarn konnten sich nicht genug wundern, doch Giufa sagte lächelnd: „Ein Spaßmacher darf nicht sterben. Wer soll denn da fürs Lachen sorgen?“

Der Spaßmacher Hero vor Gericht
    Ein serbisches Märchen
    Der Spaßmacher Hero war

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