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Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre

Titel: Märchen, Der Falke unter dem Hut ab 9 Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viele Verschiedene
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Laden und kaufte vier Käse, die er auch liegenließ bis zum nächsten Morgen. Peppe aber schlich ihm immer nach und merkte sich alles.
    Als er nach Hause kam, fragte die Mutter gleich: „Wieviel hast du für das Huhn bekommen?“
    „Ach, Mutter“, antwortete der Junge, „so und so ist es mir ergangen.“
    Als die Frau hörte, wie er sich das Huhn hatte stehlen lassen, wurde sie sehr zornig. Peppe aber sagte: „Laß mich nur machen, Mutter. Der Räuber soll das Huhn hundertfach bezahlen. Verschaffe mir einen weißen Esel.“
    „Was willst du mit einem weißen Esel?“ rief sie. „Du kannst ja nicht einmal ein Huhn verkaufen.“
    Peppe aber ließ nicht ab, sie zu bitten, bis die Mutter sich von einer Nachbarin einen weißen Esel borgte.
    Am nächsten Morgen stand Peppe ganz früh auf und trieb den weißen Esel zum Makkaroniladen.
    „Heda, guter Freund, mein Meister schickt mich, die Makkaroni zu holen, die er gestern hier eingekauft hat.“
    Der Bäcker sah den weißen Esel und dachte: Das ist jedenfalls der Bursche, der die Makkaroni holen sollte. Also gab er Peppe die Ware. Der lud sie auf und trieb den Esel zum Fleischer.
    „Gebt mir die vierzig Pfund Wurst, die mein Meister gestern hier gekauft hat“, sprach er. Da der Metzger den weißen Esel sah, glaubte er, es sei richtig, und lieferte die Wurst ab.
    Nun ging Peppe auch noch zum Käseladen und ließ sich den Käse geben. Dann brachte er alles seiner Mutter und rief: „Mutter, nun laßt uns essen und trinken, denn das Huhn ist reichlich bezahlt.“
    Unterdessen war der wirkliche Bursche des Räuberhauptmanns mit seinem weißen Esel zum Makkaroniverkäufer gekommen und wollte seine Ware holen.
    „Willst du sie denn zweimal holen?“ fuhr der Bäcker ihn an. „Du bist ja schon einmal dagewesen.“
    „Ich war noch nicht hier“, sprach der Bursche.
    „Ja, da kann ich dir nicht helfen“, antwortete der Bäcker. „Es kam einer mit einem weißen Esel, dem habe ich die Makkaroni gegeben.“
    Dasselbe sagten auch der Fleischer und der Käsehändler, und der Bursche mußte mit leeren Händen umkehren.
    Peppe aber und seine Mutter aßen sich an Makkaroni, Wurst und Käse satt.

Der wunderbare Mantel
    Zwei Schelmengeschichten von Aldar Kussa aus Kasachstan
    Einmal, vor langer Zeit, war ein eiskalter und bitterböser Winter. Nur ein Fuchspelz konnte vor der grimmigen Kälte schützen. Der schlaue Aldar Kussa fror jämmerlich in seinem zerschlissenen Mäntelchen. Als er eines Tages über die Steppe ritt, war es so entsetzlich kalt, daß er am ganzen Körper zitterte und seine Nase schon ganz blau war. Ach, wie sollte er nur diesem Elend entgehen! Und der Wind pfiff noch dazu und packte den Schlauberger bei den Ohren... Nirgends entdeckte er Rauch, der ein warmes Plätzchen verriet. Aldar Kussa konnte die Peitsche noch so sehr knallen lassen, das magere, alte Pferd kam doch nicht schneller von der Stelle. Es schüttelte nur seine Mähne und verfiel immer wieder in den alten Trott.
    „Schlecht ist das Pferd ... lang ist der Weg..sagte der Reiter kopfschüttelnd zu sich selbst. „Ich habe noch weit zu reiten - nirgends höre ich Hundegebell, nirgends sehe ich eine Jurte in der Steppe. Kalt ist es und windig - wie leicht kann man da erfrieren.“
    Plötzlich erblickte er einen Reiter, der ihm entgegenkam. An dem munteren Traben des Pferdes erkannte Aldar, daß es ein vornehmer Mann sein mußte, und sofort hatte er einen schlauen Plan ausgedacht. Er knöpfte sein zerschlissenes Mäntelchen auf, setzte sich aufrecht in den Sattel und sang ein fröhliches Liedchen.
    Der Reiter kam näher, beide hielten an und begrüßten sich. Den fremden Edelmann fröstelte sogar in seinem warmen Fuchspelz. Aldar Kussa aber hatte die Mütze ins Genick geschoben und saß da, als sei herrlichster Sonnenschein und heißester Sommer.
    „Frierst du denn nicht?“ fragte der Edelmann den Schlauberger.
    „In deinem Pelz wird man wohl frieren, in meinem ist es schön warm“, antwortete Aldar fröhlich.
    „Wo hast du denn deinen Pelz?“ wunderte sich der andere.
    „Na, siehst du ihn denn nicht?“
    „Ich sehe, daß die Raben dein Mäntelchen gerupft haben, es hat mehr Löcher als Pelz!“ höhnte der vornehme Fremde.
    „Das ist ja gerade das Gute. Da geht der Wind zu dem einen Loch herein und zu dem anderen wieder hinaus. Darum ist mir ja auch so warm.“
    Das muß ein wunderbarer Mantel sein, dachte der Edelmann, man sollte ihn kaufen.
    Der Schlauberger aber sagte sich: Wie muß

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