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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Dora Khan von El Bahar, dachte sie und musste einen hysterischen Lachanfall unterdrücken. „Ich glaube, es ist noch nicht eingesickert.“
    „Herzlichen Glückwunsch, Eure Hoheit“, sagte einer der Bodyguards, während er ihr die Hand schüttelte.
    Dora lächelte automatisch. Sie fühlte sich benommen. Sie, eine Prinzessin? Sie war nichts weiter als eine kleine Sekretärin aus Los Angeles, die in eine verrückte Situation geraten war. Sie musste verschwinden, bevor sie etwas Törichtes sagte oder tat – wie zu glauben, dass es Wirklichkeit war.
    Ehe sie es sich versah, waren der Friedensrichter und die Bodyguards verschwunden. Sie war allein im Raum mit ihrem frisch gebackenen Ehemann und beobachtete, wie er zwei Gläser Champagner einschenkte.
    Wer ist dieser Fremde? fragte sie sich, während sie sich in eine Ecke des Sofas setzte. Ihre Nervosität wuchs, und als er ihr ein Glas reichte, zitterte ihre Hand so heftig, dass sie sich die perlende Flüssigkeit beinahe über das Kleid goss. Bevor es geschehen konnte, nahm sie hastig einen Schluck. Sie befand, dasses außerordentlich gut schmeckte und leerte das Glas.
    Wortlos schenkte Khalil ihr nach. Er stellte den Eiskübel auf den Tisch und setzte sich neben sie. „Geht es dir gut?“ Seine Stimme klang freundlich und gelassen.
    „Macht es dich nicht verrückt?“, platzte sie hervor.
    Er nahm einen Schluck. „Was? Die Hochzeit? Ich finde, es ist alles glatt gelaufen.“
    „Oh, ja, sicher.“ Sie rieb sich die Schläfen. Ihr Magen prickelte. Vielleicht lag es daran, dass sie den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Oder hing es mit dem Champagner zusammen? Um es herauszufinden, trank sie noch ein wenig. Außerdem war sie durstig. „Vielleicht sollte ich etwas essen“, murmelte sie.
    „Natürlich. Wir können dinieren, wann immer du willst.“
    „Großartig.“ Doch ihr war nicht danach zumute aufzustehen. „In ein paar Minuten.“ Sie musterte sein Gesicht. Sein Profil war scharf geschnitten, wie das einer Statue aus Granit. Er wirkte dunkel und gefährlich, wie die Wüste bei Nacht. Nicht, dass sie die Wüste kannte, weder bei Nacht noch bei Tag.
    Sanft berührte er ihre Hand. „Ich weiß, dass es ungewohnt ist. Wir brauchen etwas Zeit, um uns besser kennenzulernen. Warum reden wir nicht über unsere Vergangenheit? Danach essen wir, und dann lieben wir uns bis zum Morgengrauen.“
    Uns lieben, dachte sie benommen, das wäre schön. Vielleicht konnten sie alles andere weglassen und gleich zur Sache kommen. Sie wollte es wieder und immer wieder tun und alles darüber lernen. Sie wollte ihn nackt sehen. Die kleine Plauderei über die Vergangenheit wäre bestimmt erfreulicher, wenn er sich vorher auszöge.
    „Hast du Geschwister?“
    Seine Frage durchdrang ihre Phantasien und verwirrte sie.
    Dann fiel ihr ein, dass sie sich besser kennenlernen wollten. Ein vernünftiger Plan. Sie trank das Glas aus und wollte es auf denTisch stellten, doch Khalil füllte es erneut. Sie spielte mit dem Gedanken abzulehnen, da ihr bereits etwas schwindelte, hielt es aber für unhöflich. Schließlich war es auch seine Hochzeit. Was hatte er doch gleich gefragt?
    „Nein, ich bin ein Einzelkind.“ Sie lehnte sich zurück an das Sofa. „Meine Mom hat es mir nie gesagt, aber ich glaube, ich war ein Unfall. Sie und Dad haben etwa zwei Monate vor meiner Geburt geheiratet. Danach war er nicht oft da. Sie haben sich scheiden lassen, als ich sieben war.“
    „Aha. Ich bin der Jüngste. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, Einzelkind zu sein.“
    „Es ist einsam“, erwiderte sie unverhohlen. „Für mich war es das jedenfalls. Meine Mom musste viel arbeiten, um uns zu ernähren. Außerdem war ich nicht besonders beliebt in der Schule.“ Sie lehnte den Kopf zurück und blickte ihn an. „Ich war zu klug und nicht attraktiv genug. Außerdem war ich schüchtern und wusste nie, was ich zu jemandem sagen sollte. Es war einfacher, sich in der Bibliothek zu verkriechen und zu lesen.“
    Sie nahm noch einen Schluck. Das Prickeln im Magen breitete sich im gesamten Körper aus, und ihr Kopf wurde schwer, aber es war ein angenehmes Gefühl. So als wäre sie geschützt vor allem, was beängstigend wirkte.
    „Wann hast du aufgehört, einsam zu sein?“, hakte er nach.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Gestern, glaube ich. Ich kann mich nicht erinnern.“ Sein Gesicht wirkte verschwommen. Sie schloss die Augen und fuhr verträumt fort: „Im College war es zuerst ganz nett. Ich hatte ein

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