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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Martin.
    Nachdenklich nagte Heather an der Unterlippe. Sie konnte mit Jamals Erinnerung an die stets perfekte Yasmin nicht konkurrieren. Aber Honey war anders. Honey hatte Potenzial. Vielleicht war doch nicht alles verloren.

7. KAPITEL
    J amal klopfte an die Tür der Penthousesuite und wartete ungeduldig. Er hatte keine Zeit für eine Frau, die es offensichtlich auf ihn abgesehen hatte, weil er ein Prinz war. Wäre es nicht um seinen neuen Lamborghini gegangen, auf den er bereits seit Monaten wartete und der irrtümlich an sie ausgeliefert worden war, hätte er einen Angestellten hingeschickt. Nun wollte er ihn so schnell wie möglich in seinen Besitz bringen.
    Die Tür öffnete sich und enthüllte eine Frau in einem dürftigen roten Seidenkleid mit Spaghettiträgern und sehr kurzem Saum. Flüchtig musterte er ihre roten Haare, grünen Augen und wohlgeformten, aber zitternden Lippen. Sie war sehr hübsch, aber das waren Tausende andere Frauen auch.
    „Prinz Jamal“, säuselte sie mit kehliger Stimme. „Ich bin Honey Martin. Bitte kommen Sie herein.“
    Er unterdrückte ein Seufzen. Also beabsichtigte sie nicht, ihm einfach die Autoschlüssel zu übergeben. Es überraschte ihn nicht. Zweifellos war es ihre einzige Chance, mit einem Prinzen Bekanntschaft zu schließen.
    „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Martin“, sagte er höflich und reichte ihr die Hand.
    Die Geste schien sie zu überraschen. Sie zögerte, bevor sie ihre Hand in seine legte. Irgendetwas an ihrem Verhalten erschien ihm verdächtig.
    Er musterte sie eingehender. Rote Haare lockten sich um ihr Gesicht und lenkten die Aufmerksamkeit auf ihre beinahe nackten Schultern. Ihre grünen Augen blickten mit einer Mischung aus Vorfreude und Panik. Sie blinzelte mehrmals. Er fragte sich, ob sie etwas in die Augen bekommen hatte oder mit ihm flirtete.
    Er gab ihre Hand frei und musterte ihren Körper. Er musstesich eingestehen, dass ihre Gestalt sehr eindrucksvoll war. Hohe, volle Brüste, eine schmale Taille und lange, wohlgeformte Beine. Aber es war für ihn nur eine Tatsache. Ihre Erscheinung interessierte ihn nicht weiter.
    „Danke, dass Sie gekommen sind“, sagte sie mit einem flüchtigen Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte. „Nun, Sie mussten ja wohl. Schließlich habe ich Ihr Auto. Es ist ein großartiges Auto. Es scheint ein richtiger Flitzer zu sein. Nicht, dass ich es ausprobiert habe. Das würde ich nicht tun. Ich meine, ich würde, aber ich habe es nicht getan. Möchten Sie einen Drink?“
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zu der Bar in einer Ecke des Raumes. Verblüfft blickte Jamal ihr nach. Sie wirkte seltsam unsicher auf den Beinen. War sie betrunken?
    „Ich möchte nichts weiter als meine Autoschlüssel“, sagte er hastig. „Ich habe heute Nachmittag noch viel zu erledigen und möchte gleich wieder gehen.“
    Die Frau – Honey, wenn er ihren Namen recht erinnerte – drehte sich zu ihm um. „Oh, aber Sie können noch nicht gehen. Der Tag ist noch jung und ich bin es auch.“ Sie stieß ein trällerndes Lachen aus.
    Das darf doch nicht wahr sein, durchfuhr es Jamal. Dutzende von Frauen hatten Annäherungsversuche unternommen, aber auf subtile Weise. Honey hingegen benahm sich wie ein unschuldiges Schulmädchen, das eifrig darauf bedacht war, seinen Status zu ändern. Damit wollte er nichts zu tun haben.
    „Miss Martin“, eröffnete er mit einem verächtlichen Blick, „ich weiß Ihr Angebot zwar zu schätzen, aber …“
    Seine Stimme verklang, denn in diesem Moment presste Honey Martin die Hände vor der Brust zusammen, neigte den Kopf und krauste die Nase.
    Heather? durchfuhr es ihn. Ihm schwindelte. Er rang nach Atem. War das Heather? In diesem Kleid? Mit diesem Körper?Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten?
    „Jamal? Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich besorgt.
    Sie hatte vergessen, ihre Stimme zu verstellen, und ihn nicht bei seinem Titel genannt. „Ja. Danke. Aber ich nehme den Drink an. Scotch auf Eis, bitte.“
    „Natürlich.“
    Während er auf das weiße Sofa sank, schenkte sie ihm den Drink ein. Dann stolzierte sie zu ihm und reichte ihm das Glas.
    Er konnte kaum fassen, was da geschah. Was dachte sie sich dabei? Wollte sie seine Treue auf die Probe stellen? Es gelang ihr nicht besonders gut, die Rolle einer Verführerin zu spielen, was gut zu wissen war. Aber die wichtigste Frage blieb offen: Warum?
    Sie setzte sich in einen Sessel und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

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