Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
Vom Netzwerk:
Beinen schien es feucht zu werden.
    Jamal brach den Kuss ab und wich zurück. Sie wollte seine Hand wieder zurück auf ihre Brust legen, aber sie war sich nicht sicher, ob es erlaubt war.
    „Danke“, sagte er.
    „Wie bitte?“
    Er hob sie von seinem Schoß. „Ich muss zurück in den Palast.“
    „Du willst gehen?“, entgegnete sie verwirrt und enttäuscht. „Aber was ist mit dem Lunch?“
    Er stand auf. „Ich bin nicht wegen des Lunchs hergekommen. Ich wollte dich sehen.“
    „Oh. Werde ich dich wieder sehen?“
    „Natürlich.“ Er küsste sie auf die Stirn, und dann war er fort.
    Verwirrt blickte sie ihm nach. Ihr Plan schien aufzugehen. Seine leidenschaftlichen Zärtlichkeiten verliehen ihr Hoffnung. Offensichtlich war er der Vergangenheit nicht so sehr verhaftet, wie sie befürchtet hatte. Doch er fühlte sich zu einer anderen Frau hingezogen. Demnach betrog er sie – mit ihr.

9. KAPITEL
    D rei Tage später saß Heather auf ihrem Bett im Palast und studierte antike Papiere. Gewöhnlich fiel es ihr nicht schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, doch in letzter Zeit hatte sie Probleme damit. Sie war sich nicht sicher, ob es an ihrem neuen Arbeitsplatz oder an der sich ändernden Beziehung zu ihrem Ehemann lag.
    Die augenblickliche Situation gestattete ihr nicht, im Büro zu sitzen. Schließlich wollte sie verfügbar sein, wenn Jamal bei Honey anrief. Die Privatleitung war nur in ihr Ankleidezimmer gelegt worden, denn eine derartige Einrichtung in ihrem Büro hätte sicherlich Verdacht erregt.
    Daher arbeitete sie in ihrem Schlafzimmer. Sie fühlte sich wie ein Schulmädchen, das ungeduldig auf den Anruf ihres Schwarms wartete.
    „Was tust du denn hier?“
    Heather blickte auf und zuckte zusammen, als sie Jamal erblickte. Verstohlen vergewisserte sie sich, dass sie nirgendwo Hinweise auf Honey liegen gelassen hatte. „Ich arbeite.“
    „In deinem Schlafzimmer? Gefällt dir dein Büro nicht?“
    In einem perfekt geschnittenen Anzug lehnte er am Türrahmen. Der graue Stoff betonte sein dunkles, glänzendes schwarzes Haar, und das weiße Hemd ließ seinen Teint dunkler wirken. Sie hatte ihn stets als gut aussehend empfunden, doch nun reagierte sie noch stärker auf ihn, da sie in seinen Armen gelegen und seine Hand auf ihrer Brust gespürt hatte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. „Das Büro ist sehr hübsch.“
    „Warum arbeitest du dann hier?“
    Insgeheim betete sie, dass der geheime Apparat nicht klingeln würde. Dann fiel ihr ein, dass Jamal seine Geliebte nicht anrufen konnte, wenn er vor ihr stand.
    Fieberhaft überlegte sie. Sie hatte nicht erwartet, dass er sieaufsuchte, und sich daher keine Ausrede zurecht gelegt. Außerdem war sie keine gute Lügnerin. „Ich … mir gefällt die Aussicht. Du weißt schon, das Meer und all das. Es hilft mir beim Nachdenken.“
    Jamal trat einen Schritt näher und blickte sich um. „Heather, dein Fenster geht zum Garten hinaus.“
    „Oh, nicht hier drinnen. Wenn ich eine Pause brauche, gehe ich ins Wohnzimmer und schaue von dort hinaus.“
    Lange Zeit sagte er nichts. Dann zuckte er die Achseln und nahm eine Diskette aus der Tasche. „Ich habe etwas für dich. Erinnerst du dich an den General, der von seiner schwangeren Frau getrennt war?“
    Heather legte die Dokumente nieder und richtete sich auf. „Natürlich. Ich habe Dutzende von Papieren durchgesehen, aber nichts mehr über ihn gefunden.“
    Er wedelte mit der Diskette. „Das Verteidigungsministerium ist offensichtlich auch daran interessiert, die Geschichte von El Bahar zu konservieren. Es hat ein Archiv für historische Militärs auf Computer angelegt. Dein General befindet sich in der Datenbank.“ Lächelnd reichte er ihr die Diskette.
    „Ich kann es nicht glauben.“
    „Das solltest du aber. Er hat es nach Hause geschafft und war da, als der erste seiner acht Söhne geboren wurde. Seine älteste Enkeltochter hat sogar einen Prinzen geheiratet. Ich kenne noch nicht alle Details, aber ich vermute, dass er ein entfernter Verwandter ist.“
    Seine teilnahmsvolle Geste rührte sie zutiefst. „Vielen Dank. Das ist sehr zuvorkommend von dir.“
    „Ich habe es gern für dich getan.“
    Ein seltsames Leuchten in seinen Augen ließ sie an die Liebkosungen denken, die sie vor wenigen Tagen ausgetauscht hatten. Sie spielte mit dem Gedanken, sich in seine Arme zu werfen und es erneut zu tun. Doch für ihn wäre es nicht erneutgewesen, denn er hatte sie für eine andere gehalten.
    „Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher