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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Tanz der sieben Schleier zu erlernen.“
    Fatima schüttelte den Kopf. „Du musst ihn missverstanden haben. Dieser Tanz wurde von Hollywood erfunden. In Wirklichkeit gibt es so etwas nicht. Sei ein braves Kind und reiche mir die Rosen aus der Schachtel da drüben.“
    Heather lächelte. Manchmal behandelte Fatima sie immer noch wie eine Zwölfjährige. Doch leider war das Leben nicht mehr so einfach wie damals. „Ich weiß genau, was er gesagt hat. Ich war ihm sehr nahe und kann mich nicht verhört haben. Er hat eindeutig Tanz der sieben Schleier gesagt.“
    „So ein Unsinn von meinem eigenen Enkelsohn! Er will nur erreichen, dass du dich ausziehst.“
    Heather nahm die Rosen aus der Schachtel. Sie verströmten einen lieblichen Duft, was für die langstielige Sorte sehr ungewöhnlich war. Vermutlich ließ Fatima sie speziell für sich züchten. „Mir ist sein Ziel durchaus klar. Ich weiß nur nicht, was ich tun soll.“
    „Was willst du denn tun?“
    „Das ist eine gute Frage. Wenn ich mich davor drücke und ihm auf den Kopf zusage, dass er mich nur nackt sehen will, durchschaut er meine Rolle und merkt, dass ich keine erfahrene Frau bin“, sinnierte Heather. „Kann ich nicht einen ähnlichen Tanz erlernen und Schleier einsetzen?“
    „Oh, Schleier gehören zu allen orientalischen Tänzen. Aber das Abnehmen der Schleier macht den Unterschied.“ Fatima musterte sie forschend über die Blumen hinweg. „Ich nehmean, es läuft gut zwischen euch?“
    „Gewissermaßen.“
    „Das ist keine eindeutige Antwort.“
    „Ich weiß. Es ist alles so verwirrend. Ich mag Jamal. Er ist gut zu mir.“ In knappen Zügen berichtete sie von der Diskette über den General, die er ihr besorgt hatte. „Er ist rücksichtsvoll, und ich bin gern mit ihm zusammen. Aber es ist sehr seltsam, seine Ehefrau und seine Geliebte zu sein.“
    „Du scheinst das Beste von beiden Welten zu haben. Wollen Ehefrauen nicht immer Geliebte sein und umgekehrt?“
    „Davon weiß ich nichts. Aber ich fürchte, dass er mehr an Honey interessiert ist als an mir.“
    „Das ist nicht möglich. Du bist doch ein und dieselbe Person.“
    „Ich weiß, aber … Mir gefällt es, seine Geliebte zu sein. Aber als seine Ehefrau gefällt es mir nicht, dass er mit einer anderen zusammen ist.“
    „Das ist er doch gar nicht.“
    „Aber das weiß er doch nicht.“
    „Darüber kannst du dir später Gedanken machen. Vorerst hast du ein größeres Problem.“
    „Und das wäre?“
    Fatima lächelte. „Du kannst die Schleier auf dem Marktplatz kaufen, und ich besorge dir ein Tanzvideo. Aber das sind nur Äußerlichkeiten. Wie willst du das eigentliche Problem lösen?“
    „Wieso? Wenn ich die Schleier und Tanzschritte habe, ist doch alles klar.“
    „So, meinst du? Wie interessant. Wenn ich mich recht erinnere, soll Honey eine Frau von Welt sein.“
    „Das stimmt.“
    „Wird es Jamal dann nicht überraschen, dass diese Frau von Welt noch Jungfrau ist?“Heather öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ihr fehlten die Worte. „Oh“, murmelte sie schließlich.
    „Allerdings. Oh. Du siehst also, meine Liebe, die Schleier sind Nebensache. Bevor du als seine Geliebte bei ihm weiterkommst, musst du einen Weg finden, mit ihm als seine Ehefrau zu schlafen.“
    Heathers Wangen erglühten. „O Gott, was soll ich bloß tun?“
    „Ganz einfach. Verführe ihn.“
    Zwei Tage später schlich Heather sich aus dem Palast, um auf den Jahrhunderte alten Marktplatz zu fahren und Schleier zu kaufen. Fatima hatte ihr ein Video mit orientalischen Tänzen besorgt, doch ohne den Stoff war es ihr unmöglich, die Schritte einzustudieren.
    Auch für sich selbst konnte sie eine neue Garderobe gebrauchen. Der aufreizende Stil, den sie als Honey trug, sagte ihr zwar nicht besonders zu, doch sie zog in Erwägung, sich schmeichelhafter zu kleiden und einige taillierte Kleider anzuschaffen. Außerdem musste sie in absehbarer Zeit zu offiziellen Anlässen erscheinen und brauchte daher Abendkleider.
    Doch momentan waren die Schleier vorrangig – und die Tatsache, dass sie ihren eigenen Ehemann verführen musste. Allein der Gedanke daran versetzte sie in Panik. Doch Fatima hatte recht. Honey durfte keine Jungfrau sein. Daher musste sie schleunigst etwas dagegen tun.
    Aber was? fragte sie sich, als sie zur Garage hinter dem Palast eilte. Sie war überzeugt, dass Jamal nicht auf diese Weise an ihr interessiert war. Er liebte immer noch Yasmin, was die Situation sehr erschwerte. Andererseits

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