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Märchensommer (German Edition)

Märchensommer (German Edition)

Titel: Märchensommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Katmore
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in alle Ewigkeit?“
    „Wow, das ist verdammt lange.“ Mein Blick schweifte gefesselt zwischen dem Spatz in der Luft und Julians Gesicht hin und her. Dann wurde mir plötzlich etwas klar. „Du machst das immer, wenn du mich küsst!“
    Julian strich mit seinem Fingerknöchel an meinem Kiefer entlang. „Ich genieße eben gerne den Moment.“
    Der Vogel brach aus seiner Starre aus und flatterte aufgeregt davon. Ich sah zu, wie der Spatz auf einem anderen Baum landete und legte dabei meine Wange in Julians Hand. „Dann kann ich also genauso zwischen den Momenten verharren wie du?“
    Er nickte. „Wenn du bei mir bist.“
    „Das heißt, du kannst mir auch deine Flügel zeigen, nicht wahr?“
    Ohne ein weiteres Wort begann Julian sein Hemd aufzuknöpfen. Er zog es aus und ließ es ins Gras fallen. Beim Anblick seiner nackten, starken Brust begann mein Bauch recht seltsam zu kribbeln. Seine Bauchmuskeln zuckten unter der Haut, und seine Brustmuskeln spannten sich an, als er seinen Nacken nach beiden Seiten dehnte. Er schloss seine Augen. In der nächsten Sekunde erschien ein vertikaler Lichtstrahl hinter seinem Rücken, der mehr als einen halben Meter über seinen Kopf ragte.
    Nach allem, was ich in den letzten paar Minuten von ihm gesehen hatte, sollte mich das wohl wirklich nicht mehr überraschen. Und doch hielt ich meinen Atem an und presste gerade meine Hände auf meine Wangen.
    Die Lichtsäule teilte sich, als Julian seine Augen wieder öffnete. Ein Paar marmorweißer Flügel entfaltete sich daraus, etwa so weit, wie Julian groß war. Sie waren mit tausenden und abertausenden Daunenfedern besetzt.
    Julians Flügel reflektieren die Nachmittagssonne und tauchten seine Gestalt in einen leuchtend weißen Schimmer, der mich blendete, es mir aber gleichzeitig schwer machte wegzusehen. Der Anblick war atemberaubend.
    „Kann ich sie anfassen?“, fragte ich mit heiserer Stimme.
    Julian verzog das Gesicht und saugte dabei Luft zwischen seinen zusammengepressten Zähnen ein. Ach du meine Güte! Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, wirkte er unsicher.
    „Noch nie hat jemand meine Flügel berührt“, antwortete er zögerlich.
    „Ich verspreche, ich werde ganz zärtlich sein“, neckte ich ihn und robbte bereits auf den Knien zu ihm. Als ich meine Hand ausstreckte, konnte ich Julians Anspannung praktisch in der Luft spüren. Doch das hielt mich nicht auf. Vorsichtig berührte ich den Bogen seines linken Flügels. Sofort zuckte dieser zurück und aus meiner Reichweite. Ein Schauer von Gänsehaut rieselte über Julians nackten Oberkörper.
    „Wir sind wohl etwas empfindlich heute, wie?“
    „Du hast ja keine Ahnung“, antwortete Julian in einem tiefen, sinnlichen Knurren. Ich schnappte erschrocken nach Luft, als er mich plötzlich an den Hüften packte und mich auf seinen Schoß zog. Er neigte seinen Kopf und schnurrte mir ins Ohr: „Aber wenn du willst, kann ich dir ein oder zwei Stellen an deinem eigenen Körper zeigen, die genauso empfindlich sind.“ Er knabberte leicht an meinem Ohrläppchen und seine Zunge begann damit zu spielen.
    Aus mir brach ein überraschend lautes Stöhnen hervor. Julian setzte seine Liebkosung an der Unterseite meines Kiefers fort und ich gab mich seiner Umarmung hin. Seine Flügel schwangen nach vorn. Sie legten sich sanft um meinen Körper und überkreuzten sich hinter meinem Rücken. Ich war in einer warmen Höhle aus absoluter Geborgenheit eingeschlossen.
    Ein geschlängelter Weg aus Knabbern und Küssen meinen Hals hinunter brachte Julians Lippen zu der Vertiefung zwischen meinen Schlüsselbeinen. Ich neigte meinen Kopf zurück, um ihm besseren Zugang zu dieser sensiblen Stelle zu gewähren. Über mir stand ein Schwarm aus Schwalben bewegungslos am Himmel.
    „Du hast die Zeit wieder eingefroren?“, fragte ich leise und ließ dabei meine Finger durch sein seidig weiches Haar gleiten.
    Julian streichelte mir mit der Nasenspitze über die Wange. Als unsere Augen auf gleicher Höhe waren, flammte darin sein Eigensinn auf und sein typisch schiefes Lächeln kroch in sein Gesicht. „Ich hab dir ja gesagt, ich genieße gerne den Moment.“
    Er legte mir beide Hände auf die Wangen und streifte mir mit dem Daumen über die Unterlippe. Dann lehnte er sich vor und führte die gleiche Bewegung mit seiner Zunge aus, wobei er meine Lippe sanft zwischen seinen Zähnen festhielt. Julian wiederholte dieses intensive Spiel ein paar Mal, und erst als ich dachte, ich würde seine erbarmungslose

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