Märchensommer (German Edition)
Gelassenheit dabei nicht mehr aushalten und vor Begierde explodieren, drang er weiter vor und begann dieses rhythmisch langsame Streicheln seiner Zunge an meiner fortzusetzen. Erst berührten sich unsere Lippen dabei kaum. Dann drückte er mich fester an sich und ich konnte seinen leidenschaftlichen Hunger dicht unter der Oberfläche brennen spüren.
Ich bebte in seinen Armen.
Seine Hände glitten sanft an meinen Seiten hinunter und dann wieder hoch. Dabei schob er vorsichtig mein Shirt nach oben. Als er den Kuss unterbrach, wusste ich, was er wollte. Ich hob die Arme über den Kopf. Julian zog mir das Hemd aus und warf es neben seines ins Gras. „Du bist wunderhübsch, Jona.“
„Sagte der strahlende Engel …“, erwiderte ich sanft.
Ich ließ meine Hände auf seine Schultern sinken und fühlte seine warme Haut, als ich sie langsam nach hinten zu seinen Schulterblättern und dem Ursprung seiner Flügel schob. Von dort aus streichelte ich über die Oberkante seiner Schwingen. Sie zitterten unter meiner Berührung, doch dieses Mal ließ mich Julian den Bogen entlang bis zu den Spitzen fühlen. Sie sahen nicht nur wunderschön aus, sondern fühlten sich auch genauso warm und weich an.
Julian lehnte seine Stirn auf meine Schulter, während er meine Erkundung erduldete. Sein Atem legte sich feucht auf meine Haut, als er dabei leise stöhnte. Dann pinselte er mit den Spitzen seiner Flügel über meinen Rücken. Meine Muskeln zuckten unwillkürlich, denn das aufregende Kitzeln und Kribbeln war kaum auszuhalten. Ohne nachzudenken, wand ich mich in seinen Armen und spreizte meine Beine über seinem Schoß, sodass sich meine Knie neben seinen Hüften in die Erde gruben.
Wieder küsste mich Julian, doch dieses Mal übersprang er den sanften Teil und biss mich einmal kurz in die Unterlippe, was ein erschrockenes Stöhnen aus mir herauslockte.
„Oh, ich mag dieses Geräusch“, murmelte er gegen meine Lippen und ich konnte dabei sein Grinsen spüren. Dann küsste er mich fest und leidenschaftlich. Mir wurde heiß von seiner Gier. Er zog mich mit sich nach unten, als er sich zurücklegte. Seine Flügel schwangen dabei auseinander und plätteten das hohe Gras neben uns.
Er zog seine Fingerspitzen sanft über meinen Rücken, über die engen Jeansshorts, die ich trug, und weiter meine angewinkelten Beine entlang. Meine Haut prickelte unter seinen Händen. Das Gefühl wurde mit jeder Sekunde stärker und sank tiefer in meinen Körper. Plötzlich war Julian nur zu küssen nicht mehr genug für mich. Bei Weitem nicht.
Ich hatte mich mit beiden Armen auf der Erde abgestützt, um mein Gewicht nicht auf seine Brust zu lagern, doch am Ende war es mir egal. Ich drückte mich fester an ihn, sodass wir Haut an Haut lagen. Die Wärme seines Oberkörpers drang durch meinen, doch selbst das war mir noch nicht genug. Ich wollte mehr. Mehr von Julian. Ich wollte ihm näher sein, als jemals jemandem zuvor.
Genau in diesem Moment ebbte das intensive Verlangen aus seinem Kuss ab. Mein Haar war über sein Gesicht gefallen. Julian streifte es mir nach hinten und hielt es mit beiden Händen in meinem Nacken fest. So zog er mich wenige Zentimeter nach hinten, doch es reichte, um den Kuss zu unterbrechen.
Ich öffnete die Augen und sah, dass das Feuer in seinen erloschen war. Als hätte er die Fähigkeit, seine Begierde einfach abzuschalten. Er ließ mich unbarmherzig in meiner Lust vergehen. Genau wie beim letzten Mal—am Strand.
„Willst du mich nicht?“, fragte ich leise, unsicher.
„Ich möchte im Moment nichts lieber als nur dich“, antwortete der Engel sanft. „Aber es ist falsch.“
Mein Herz sank verletzt zurück in sein dunkles Versteck. „Warum sagst du das immer wieder?“ Für mich fühlte es sich vollkommen an.
Julian hielt meinem durchdringenden Blick stand. „Es wäre dir gegenüber nicht fair.“
Ich stützte meine Hände auf seine Brust und richtete mich auf. „Was meinst du damit?“
Julian war zu lange still. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Schließlich sagte er, was ihn bedrückte. „Ich kann nicht mit dir zusammen sein, Jona.“
„Aber du bist doch gerade mit mir zusammen.“ Ich warf einen prüfenden Blick nach oben. Die Schwalben standen immer noch in der gleichen Formation über uns. „Du hast mich in diesen Moment hineingezogen. Ich bin hier und die Welt hat aufgehört, sich zu drehen.“
„Das ist es ja gerade.“ Mit seinen Fingerspitzen zog er Schlangenlinien von meinen Schultern zu meinen
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