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Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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»müssen wir eure Antwort wissen.«
    Hilflos hob Simmons die Arme. Harpley schwieg.
    »Dann müssen wir handeln.«
     
    Auf dem Rückweg war jeder der Männer mit eigenen Gedanken beschäftigt. Am Rande des Tales umklammerte Harpley Simmons Arm. »Schau!« Er deutete nach unten.
    Simmons fühlte, wie sich ihm der Magen zusammenzog, im Mund breitete sich ein schaler Geschmack aus. Wo vorher noch die Bauernhöfe gelegen waren, breitete sich nun nur wildes, unberührtes Gelände aus!
    Der Boden unter Simmons Füßen verlor seine Festigkeit, er wurde weich, flüssig. Sein entsetzter Blick starrte hinüber zur Stadt. Sie schien seltsam trüb und abgeflacht, ohne jede Dimension Sogar jetzt noch, als er hinsah, schrumpften die Ränder der Siedlung gegen die Mitte zu zusammen. Eine Minute verstrich – und das Tal war leer. Nichts war geblieben außer Bäumen, Felsblöcken und dem Land selbst.
    »Mein Gott!« Undeutlich hörte Simmons Harpleys Aufstöhnen und fühlte, wie sich dessen Finger in seinen Arm gruben.
    »Virgil!« Harpleys Stimme klang dünn und hoch. »Ich kenne das Geheimnis der Jaates! Zeit! Sie können sie kontrol ...« Plötzlich umgab sie eine leichte Implosion von Luft – und Harpley war verschwunden.
    Simmons öffnete den Mund und stieß einen lautlosen Schrei aus ...
     
Epilog
     
    Fast sechsunddreißig Stunden lang warteten die Kolonisten mit stoischer Geduld vor dem gigantischen Raumschiff, während ihre Führer mit den Eingeborenen des Planeten Udine verhandelten.
    Virgil Simmons war vierzehn Jahre alt. Das ist ein unangenehmes Alter – zu jung, um von den Älteren akzeptiert zu werden, und zu alt, um mit den Jüngeren im grünen Schnee herumzutollen.
    Am Nachmittag des zweiten Tages kehrten die drei Unterhändler der Kolonisten zum Schiff zurück. Ihre Gesichter waren ernst. »Sie erlauben uns nicht, hierzubleiben«, murmelte einer von ihnen.
    Simmons ließ die Handvoll grünen Schnees fallen und blickte hinüber zu dem Flußtal. Einen Augenblick lang sah er dort unten ganz deutlich eine Niederlassung. (Wie lebendig sie wirkte!) Dann verschwand sie wieder, und er drehte sich um und folgte den Kolonisten, die dem Schiff zuströmten.
    Die lange Reise mußte weitergehen – die Suche nach einer neuen Heimat.

Die seltsamen Geschäfte des Salvadore Ross
     
Henry Slesar
     
     
    Salvadore Ross, sehr arm und sehr ausgemergelt und von dem einzigen Mädchen, das er je geliebt hatte, verstoßen, ergänzte die Pechsträhne, die ihn verfolgte, indem er an einem Freitagnachmittag in der Flaschenfabrik an einer glitschigen Stelle auf dem Fließband ausrutschte und vier Meter tiefer auf den Zementboden stürzte. Dabei brach sein rechter Fuß, und Salvadore ließ sich fluchend von einer Ambulanz ins Stadtkrankenhaus bringen. Dort wurde er neben einen schnaufenden alten Mann mit Lungenentzündung in ein Bett gelegt. Als ihn am nächsten Morgen ein Arzt an allen Gliedern beklopfte, bedachte er ihn mit groben Schimpfworten und verfluchte dabei alles, was ihm gerade in den Sinn kam, Arzt, Krankenhaus, alten Mann und Flaschenfabrik.
    Am Tag darauf hatte er sich schon etwas beruhigt, sein vom Boxen zernarbtes Gesicht ruhte grünlich-grau auf den Kissen, wie das eines Seekranken. Dann begann der alte Mann vor sich hinzustöhnen.
    »Stellen Sie sich nicht so an«, sagte Sal. »Brechen Sie sich mal den Fuß so wie ich, Väterchen, dann können Sie vielleicht mitreden.«
    »Ach, ein gebrochener Fuß!« Geringschätzig wischte sich der Alte über den Mund. »Hör zu, Kleiner, den gebrochenen Fuß würde ich dir jederzeit abkaufen. Brauchst mich bloß drum zu bitten.«
    Sal grinste. »Abgemacht. Ich bitte Sie darum. Sie geben mir Ihren kleinen Schnupfen und können dafür mein gebrochenes Bein haben. Mal sehen, wie Ihnen das gefällt, Vater.«
    »Du weißt nicht, was du redest. Ein junger Hengst wie du kann sich heute beide Beine brechen, und in einem Monat tanzt er wieder herum.«
    »Was ist los, Vater, wollen Sie das Geschäft machen oder nicht? Handeln Sie mein gebrochenes Bein ein, also los. Abgemacht?«
    Der alte Mann kicherte. »Gut! Abgemacht.«
    Am nächsten Morgen hatte Sal den ernsthaften Verdacht, daß das Fenster neben seinem Bett die ganze Nacht über offen gewesen war, denn als er aufwachte, litt er an einem keuchenden Husten und einem pfeifenden Röcheln tief in seiner Brust. Diese Symptome lenkten ihn von den Schmerzen im Bein ab, und als der Arzt kam, um die Knochensplitter zu untersuchen und die Schiene

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