Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 01 - Saturn im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
bedeutete auf dem Mond nicht viel, dafür aber die Masse, und der bullige Begleiter des Mädchens hatte eine Menge davon. Aggressiv starrte er Ross an, als wollte er ihn warnen, sich noch einmal seiner Freundin zu nähern.
    Ross zog es vor, sich zurückzuziehen. Er murmelte eine Entschuldigung und überließ die Blonde ihrer faßartigen Eskorte.
    Er brauchte es nicht gerade zu übertreiben, dachte er und massierte sich eine Prellung am Arm. Obgleich es ein perfektes Alibi abgeben würde, mit gebrochenem Rücken in einem Krankenhaus zu liegen, während der andere Ross seinen Job erledigte, hatte er doch nicht die Absicht, so weit zu gehen.
    »Wer war diese gelbhaarige Hexe, mit der du dich eben so zur Schau gestellt hast?« fragte Georgette scharf.
    Er verwandte seine ganze Aufmerksamkeit darauf, sie zu besänftigen.
    Um 21.10 Uhr New Yorker Zeit (8.56 Uhr Meyrburger Zeit) versteckte sich Ross in den Plastikbüschen neben einer Garage und wartete auf das Erscheinen von Herbert Medner. Medner öffnete die Garage immer genau um 9 Uhr und fuhr in seinem Wagen zu seinem Büro in der Stadt. Und der Garageneingang war zur Straße hin durch künstliche Plastikbüsche und eine Plastikpalme verdeckt.
    Ross war Medner nie begegnet, aber er hatte schon so viele Fotos von ihm gesehen, daß er keine Schwierigkeiten haben würde, ihn zu identifizieren. Medners Frau kannte er in der Tat auch sehr gut. Früher war sie ein Showgirl in New York gewesen, und die Ausmaße seines Wissens über sie waren auch ein Grund dafür, daß er jetzt zwischen den Büschen vor dem Haus der Medners hockte.
    Vor drei Jahren hatten Ross und Jill Jirell an einem anderen Plan gearbeitet – nur hatte er nicht geklappt. Von Ross' Warte aus war er gar nicht so verheerend ausgegangen, da die New Yorker Polizei nach dem Scheitern nur an Jill, nicht aber an ihm interessiert gewesen war. Das war das einzig Gute an der Sache. Es schien ihm besonders ungerecht, daß nun, drei Jahre später, Jill mit einem Millionär verheiratet war, während er nichts besaß.
    Aber jetzt war die Gelegenheit gekommen, die Dinge etwas auszugleichen.
    Auf dem Betonweg, der rund um das Haus führte, erklangen Schritte. Ross kroch weiter unter die Büsche. An der Hausecke erschien Medner, der auf einen Schlüsselbund in seiner Hand hinabsah. Er wählte einen Schlüssel aus und steckte ihn in das Garagenschloß.
    Ross sprang aus seinem Versteck hervor und schmetterte den halben Ziegelstein, den er in der Hand hielt, auf den Hinterkopf des Millionärs. Noch bevor dieser zu Boden stürzte, schlug Ross wieder und wieder auf ihn ein, bis der Kopf des Opfers nicht mehr wie der eines menschlichen Wesens aussah.
    Es war nicht notwendig, den Puls zu fühlen. Der Mann war tot. Wenige Leichen sind je toter gewesen.
    Ross stieß den Stein zur Seite, die rauhe Oberfläche würde keine Fingerabdrücke aufweisen. Er warf einen Blick durch die Bäume zur Straße, sah aber nichts. Es hatte nicht viel Lärm gemacht. Medner lag auf dem Gesicht, von seinem Kopf rann das Blut in den Kragen.
    Gerade als er ruhig und lässig den Weg entlang auf die Straße gehen wollte, hörte Ross wieder Schritte. Er machte sich bereit, unter die Büsche zurückzuspringen, hatte aber keine Zeit mehr dazu. Um die Hausecke kam Jill Medner.
    Bevor sie schreien konnte, war er die zehn Schritte zu ihr hingestürzt und hatte die Hand über ihren Mund gelegt.
    »Keinen Muckser«, sagte er leise, »und keine Bewegung, sonst muß ich dich auch töten.«
    Sie schien ihm zu glauben, denn sie verhielt sich still. Trotzdem ließ Ross sie nicht los.
    Das war Pech. Jill mußte ihn ganz bestimmt erkannt haben. Er tat sein bestes, das Unglück wieder gutzumachen.
    »Also gut, du weißt, wer ich bin«, murmelte er und schleifte sie hinter einen Busch, so daß sie von der Straße aus nicht gesehen werden konnten. »Und du siehst, daß dein Mann tot ist. Ich wollte erst viel später mit dir reden, Jill, und du solltest auch nicht mit Sicherheit erfahren, daß ich es war, der ihn getötet hat. Aber es macht nichts – ich weiß viel zuviel über dich, das ich der Polizei ins Ohr flüstern könnte.«
    Das Mädchen zuckte krampfhaft. Er war davon überzeugt, daß sie zu große Angst hatte, um der Polizei die Wahrheit zu sagen.
    »In aller Kürze wirst du nun das Geld von deinem Mann erhalten, Jill«, fuhr er fort. »Und ich kriege einen anständigen Teil davon ab. Ist das klar? Andernfalls wird die New Yorker Polizei sich mal etwas um dich

Weitere Kostenlose Bücher