Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
drangekommen, und dann Tad Carson, dessen Lungen höchst verdächtig gewesen waren, und danach das Baby der Jurgens, das eine Lungenentzündung gehabt hatte. Und danach noch ein paar andere, bis die ganzen Kapseln aufgebraucht waren.
    Und dann war der Fremde zurückgekehrt.
    Und der Fremde hatte gesagt – was hatte er eigentlich gesagt?
    »Halten Sie uns nicht für Wohltäter oder für Übermenschen. Beides trifft nicht zu. Denken Sie von mir, wenn Sie wollen, wie von dem Mann von gegenüber, von der anderen Straßenseite.«
    Das hatte der Fremde getan, dachte der alte Arzt, damit man ihn verstehen sollte; es war ein Versuch, das, was sie getan hatten, in ein normales Wortbild umzusetzen.
    Aber hatte eine Verständigung stattgefunden – eine tiefe Verständigung? Der Arzt zweifelte daran.
    Trotzdem – die Fremden hatten sich im Grunde genommen sehr menschlich benommen. Sie konnten sogar Witze machen.
    Etwas Komisches hatte der ursprüngliche, der erste Fremde zu ihm gesagt, das sich in seinen Gedanken festgefressen hatte. Es war irgend etwas Albernes gewesen, nach außen hin jedenfalls, aber es hatte ihn weiterhin beschäftigt.
    Die Tür hinter ihm ging auf, Janet kam heraus. Sie setzte sich zu ihm.
    »Das war Martha Anderson«, sagte sie.
    Der Arzt kicherte. Martha wohnte nur fünf Häuser weit entfernt, und sie und Janet sahen einander wohl ein Dutzendmal am Tage, und trotzdem mußte Martha dann noch telefonieren.
    »Was wollte sie denn?« fragte er.
    Janet lachte. »Sie wollte einen Rat wegen der Rollen.«
    »Du meinst ihre berühmten Backrollen?«
    »Ja. Sie konnte sich absolut nicht mehr daran erinnern, wieviel Hefe sie benutzt hatte.«
    Der Arzt lächelte vor sich hin. »Ich schätze, das sind die, mit denen sie immer die großen Preise gewinnt.«
    Scharf unterbrach ihn Janet: »Es ist nicht so komisch, wie du meinst, Jason. So was vergißt man leicht. Sie backt doch so viel.«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht.«
    Eigentlich sollte er jetzt hineingehen und seine Fachzeitschrift lesen, ermahnte er sich. Aber er hatte keine Lust. Es war so friedlich, hier draußen zu sitzen – einfach dazusitzen. Es war schon lange her, seit er so gemütlich und lange hier hatte sitzen dürfen.
    Für ihn war es schon ganz richtig, denn er wurde nun schon alt und würde nicht mehr lange leben; aber für einen jungen Arzt würde das anders sein, einen, der gerade sein Studium beendet hatte und sich erst seinen Lebensunterhalt verdienen mußte. In den Vereinten Nationen wurde darauf gedrängt, Subventionen für das Medizinstudium zu geben, um die Ärzte zu unterstützen. Denn man würde sie auch weiterhin brauchen. Selbst wenn alle Krankheiten ausgemerzt waren, brauchte man sie noch. Es würde nicht gut sein, die Zunft aussterben zu lassen, denn es würden immer wieder Zeiten kommen, zu denen sie nötig waren.
    Er hatte auf die Schritte gelauscht, die sich seit einiger Zeit von der Straße her näherten, jetzt bogen sie in den Garten ein.
    Er richtete sich im Stuhl auf. Vielleicht war es ein Patient, der wußte, daß er zu Hause war und ihn besuchen wollte.
    »Nanu«, sagte Janet ziemlich erstaunt, »das ist ja Mr. Gilbert.«
    »N'Abend, Doktor«, brummte Con. »N'Abend, Frau Kelly.«
    »Guten Abend«, erwiderte Janet und stand auf.
    »Sie brauchen nicht wegzugehen«, sagte Con.
    »Ich habe noch zu tun. Ich wollte sowieso gerade hineingehen.«
    Con kam die Stufen herauf und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
    »Schöner Abend«, bemerkte er.
    »Ja, sehr schön«, stimmte der Doktor zu.
    »Schönster Frühling, den ich je erlebt habe«, fuhr Con fort.
    »Das finde ich auch«, antwortete der Doktor. »Ich finde, daß der Flieder schon lange nicht mehr so gut geduftet hat.«
    »Doktor«, sagte Con, »schätze, ich schulde Ihnen noch einen Haufen Geld.«
    »Ja – etwas.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wieviel es sein könnte?«
    »Nicht die geringste«, antwortete der Arzt. »Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, es mir zu merken.«
    »Schätzten wohl, das wäre Zeitverschwendung. Hätten wohl nie geglaubt, daß ich es je zahlen würde?«
    »So was ähnliches«, stimmte der Arzt zu.
    »War ziemlich lange bei Ihnen in Behandlung«, meinte Con.
    »Ja – ziemlich.«
    »Hier habe ich dreihundert. Kommt das ungefähr hin?«
    »Sagen wir mal, Con, daß das schon ein ganz hübscher Teil vom Ganzen ist.«
    »Schätze, dann sind wir quitt. Scheint mir, als wären dreihundert so ungefähr richtig.«
    »Wenn sie meinen«, sagte Doktor

Weitere Kostenlose Bücher