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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ganz so schnell im Erfassen eines Abschnitts, der mit medizinischen Fachausdrücken vollgespickt ist – gezwungen sein, es ein wenig langsamer zu verdauen und einzuordnen.
    War das wirklich so schlimm?
    Einige der dümmsten Menschen, die er kennengelernt hatte, sagte er sich, waren zugleich auch die glücklichsten gewesen.
    Und wenn man das auch nicht als einen Grund für eine geplante Verdummung angeben konnte, so war es vielleicht doch ein Vorwand dafür, eine weniger unruhige Menschheit zu schaffen.
    Er schob das Journal beiseite und starrte in die Lampe.
    In Millville würde es sich zuerst bemerkbar machen, denn hier hatte man mit dem Projekt begonnen. Und in sechs Wochen würde man es in der ganzen Welt verspüren.
    Wie weit würde das gehen, fragte er sich – denn das war schließlich eine lebenswichtige Frage.
    Nur ein bißchen weniger scharfsinnig?
    Ein bißchen weniger schaffensfreudig?
    Zurück zum Affen?
    Mann konnte es nicht feststellen ...
    Und um all das zu verhindern, brauchte er nur den Telefonhörer abzuheben.
    Er saß unbeweglich da, überzeugt von dem Gedanken, daß die Aktion Kelly aufgehalten werden müßte – daß der Mensch nach all den Jahren des Todes, der Schmerzen, des Unglücks nicht in neues Unglück gestürzt werden dürfte.
    Aber die Fremden, dachte er – die Fremden würden es nicht zu weit kommen lassen. Woher sie auch stammten, er glaubte, sie waren anständige Leute.
    Vielleicht hatte es kein grundsätzliches Verstehen gegeben, keine Begegnung der Gedanken, aber trotzdem war etwas Gemeinsames da – das Mitleid für die Blinden und Schwachen.
    Aber wenn er sich täuschte, dachte er – wenn die Fremden nun vorhatten, des Menschen Kraft zur Selbstzerstörung so weit zu begrenzen, daß das selbst bis zur gemeinsten Verdummung führte ...? Welches war dann die Antwort? Und was war, wenn der Plan das Ziel verfolgte, die Menschen gegen eine spätere Invasion wehrlos zu machen?
    Er wußte es.
    Er wußte, daß er, ganz gleich, ob er recht hatte oder nicht, nichts dagegen unternehmen konnte.
    Er wurde sich bewußt, daß er nicht fähig war, eine solche Angelegenheit richtig zu beurteilen, daß er voller Vorurteile war und sich nicht ändern konnte.
    Er war zu lange ein Arzt gewesen, um nun das Unternehmen Kelly aufzuhalten.
     

In den Weltraum verbannt
     
Kate Wilhelm
     
     
    Es war unvermeidlich, daß sie sich eines Tages wieder begegneten. Von der Farm in Iowa zur Universität, zur praktischen Außenarbeit in Arabien, Kanada und in Tibet, und jetzt zum neuen Gebiet auf dem Mars – jeder Schritt hatte unabänderlich auf diesen Moment hin zugesteuert. Rod nahm es als etwas Selbstverständliches hin, als hätte er sich seit Jahren auf diesen Augenblick vorbereitet, in dem er durch die geschwungene Luke trat, sein Blick flüchtig umherstreifte und endlich auf dem Mann in Sitz dreizehn haften blieb. Die Augen, die seinem Blick begegneten, waren glanzlos, leer, ohne Hoffnung, sie waren nicht bittend, nicht entschuldigend, sie drückten überhaupt nichts aus; es waren einfach Augen, die etwas wahrnahmen oder auch nicht wahrnahmen – und die absolut starr und ohne jede Bewegung auf ihn gerichtet waren. Rod senkte den Blick und murmelte dem Mann, der ihn heimlich von hinten anstieß, ein paar unverständliche Worte zu.
    Während der Tageszeit wurden die Sitze demagnetisiert, umgestellt und dann wieder in einer neuen Anordnung befestigt, wie Atome um einen Kern; manchmal standen sie um einen Spieltisch, ein anderes Mal um die gemeinsame Eßtafel, dann wieder vor dem Quarzglasfenster, das ihnen einen ersten Blick auf die hell erleuchtete Erdkugel gestattete. Einzig und allein Sitz dreizehn befand sich ständig auf seinem gewohnten Platz.
    Wenn die Atomuhren so viel Stunden angezeigt hatten, wie der Tag währte, verwandelten sich die Stühle in Betten, die an ihren alten Plätzen hinter undurchsichtigen Schirmen standen, durch die man sich wie in einem winzigen privaten Zimmer fühlte. Es war eine Erster-Klasse-Reise.
    Bevor Rod der erzwungenen Ruhe unterlag, narrte ihn eine optische Täuschung; er sah den hellen Schimmer des Schiffs, das sich bewegungslos gegen den schwarzen Raum abhob.
    Dann ordneten sich die schwarz-weiß-karierten Muster der Kugeln zu beiden Seiten der Verbindungsschnur wieder und wurden zu einem Paar heller grauer Augen, die ihn ausdruckslos anstarrten.
    »Hydroponische Anlagen«, sagte ein beleibter Mann, »Sektion eins-acht-neun-sieben. Und Sie?«
    Rod antwortete ganz

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