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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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hören.
    »Hör auf, Max! Niemand kommt! Im Norden liegt nur eine drei Meilen weite Ebene. Geh zurück! Das ist ein Befehl!«
    »Aber ... ich bin doch nur hundert Meter von der Rakete entfernt. Pierre wartet direkt neben ihr auf mich. Er winkt mir zu! Mein Gott! Der Boden sinkt!«
     
    Der Kapitän verfolgte den Weg von Max. Er durchschritt den Tunnel, der sich zum Sumpf hin öffnete. Ruhig und glimmend lag er vor ihm, so weit das Auge reichte.
    »Juan! Max hat eine Luftspiegelung gesehen. Ist dir aufgefallen, wie das Glühen schwächer geworden ist? Sobald es hell wird, starten wir.«
    »Laß uns nicht noch länger warten, Captain! Komm zurück ins Schiff! Laß uns sofort zurückkehren!«
    »Bist du verrückt, Juan? Warum, glaubst du wohl, sind wir hergekommen? Ist dies etwa eine Vergnügungsfahrt? Oder glaubst du etwa, daß der Tod zweier Männer mich dazu veranlaßt, mit leeren Händen zurückzukehren?«
    »Und die Visionen? Wie erklärst du die?«
    »Das weiß der Himmel! Irgendeine optische Täuschung, die durch den Wechsel der Helligkeit hervorgerufen wurde.«
    Der Kapitän schwieg. Mit einem Mal schien die Wellenbewegung des Sumpfes zu verebben; seine glühende Oberfläche wurde stumpf und wirkte nun so fest wie Beton. Zu Füßen des Mannes befand sich jetzt ein riesiger Flugplatz, von einer Strahlung, die wie Mondschein schimmerte, erleuchtet. Auf der linken Seite ragte ein erhabener Kontrollturm in den Himmel. In der Mitte erhob sich ein Raumschiff, stolz und glänzend und bereit zum Start. Eine Vision! Der Kapitän erstickte einen Schrei: Auf der Seite des Schiffes war die Identifikationsnummer zu lesen.
    Fünf uniformierte Gestalten erschienen eine nach der anderen auf einer Falltreppe an der linken Seite des Schiffes. Der Kapitän erkannte sich selbst als denjenigen, der die Gruppe anführte. Danach machte er Juan, Joe, Max und Pierre aus, die schnell auf die Rakete zugingen.
    Einer nach dem anderen – er selbst am Schluß – verschwanden sie in dem Raumschiff. Es bestand gar kein Zweifel: Er beobachtete den Start seiner eigenen Rakete, die auf dem Weg in den interstellaren Raum war – vor einiger Zeit. Die Lichter am Kontrollturm wechselten. Noch einmal hörte er die harte, trockene Stimme des Flugkapitäns die Sekunden abzählen. Instinktiv trat er einen Schritt zurück, als die Zählung beendet war.
    Wellen aus Feuer und Rauch zischten unter dem Schiff weg, sie reichten fast bis zum Kapitän. Langsam erhob es sich, gestützt auf die Feuersäulen, die den Boden in einem Funkenregen trafen. Er glaubte das wilde Brüllen der Atome in der Fusionskammer zu hören, das Freiwerden einer Megatonne gezähmter Energie.
    Das Bild änderte sich: der gleiche Ort lag jetzt in der Mittagssonne. Eine Rakete kam auf der gleichen Stelle nieder, auf der er vorher den Start beobachtet hatte. Er erkannte seine eigene Rakete, obgleich sie schlimm zugerichtet war. Ein Mann stieg aus und verlor sich in der Menge, noch bevor der Kapitän sehen konnte, wer es war. Eines wußte er sicher: er selbst war es nicht gewesen.
    Plötzlich wurde die Menge erregt. Ein paar Arme deuteten zum Himmel. Kopflos flohen die Menschen. Erst jetzt erkannte er den Piloten, als er ganz dicht an ihm vorbeilief, wobei er entsetzt nach oben starrte. Es war Juan.
    Eine weitere Rakete kam an einer langen, fantastisch geformten Feuerzunge tiefer. Sie sah genau wie seine eigene aus, obgleich an ihren schimmernden Seiten keine Identifikationszeichen zu bemerken waren. Bei der Landung zitterte sie, als wäre sie nicht völlig fest. Sie berührte den Boden, und eine riesige phosphoreszierende Wolke stieg auf, azurblau und riesenhaft. Sie hüllte die Szene wie in einen trüben Nebel. Vor dem fiebernden Blick des Mannes begann die Rakete schnell zu zerbröckeln; ihre Seiten lösten sich in Gallerte auf und glitten wie ein schimmernder Wasserfall zum Erdboden. Bald war sie nichts weiter als ein formloser Wall aus radioaktivem Stoff, der sich schnell über dem Fluggelände ausbreitete. Die erste Rakete explodierte und fiel in sich zusammen. Der Kontrollturm erbebte und schmolz wie ein Schneemann an der Sonne, Nacht brach herein.
    Zu Füßen des Kapitäns erstreckte sich die wild kochende Weite. Einige Sekunden lang schlug sie lautlose Blasen, allmählich beruhigte sie sich und verwandelte sich wieder in ihre alte Form – eine sanft schimmernde Sandwüste.
    Der Mann stieg einen heiseren Schrei aus.
    »Das ... das ist Element Z!« stammelte er. Dann schrie er

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